In den vergangenen zehn Jahren hat es in Niedersachsen sieben Zusammenschlüsse von kleineren Fußballkreisen gegeben. Auch in der Region gab es schon lange Zeit Pläne, schließlich gehört der Stadtverband zu den kleinsten im Bundesland. Bei den Frauen und im Nachwuchsbereich kooperieren die Kreise bereits miteinander, nun soll die Fusion auch im Herrenbereich vollzogen werden.
Die endgültige Entscheidung wird in Engter fallen: Am 27. Juni treffen sich die Vereinsvertreter aus Stadt und Landkreis im Saal Rothert. In getrennten Sitzungen werden sie dann über die Fusion abstimmen und im Anschluss voraussichtlich gemeinsam den neuen Kreisverband gründen. Seit langer Zeit laufen die Vorbereitungen, auf mehreren Informationsveranstaltungen wurden die Vereine mit ins Boot geholt. Trotz vereinzelter Vorbehalte scheint der Vereinigung nichts mehr im Wege zu stehen.
Als Vorsitzender wird Bernd Kettmann kandidieren, der aktuell schon den Landkreisverband führt. „Ich würde es gern machen“, erklärt der Nortruper, der betont, dass beide NFV-Kreise schon bisher gut zusammengearbeitet hätten. Noch sei zwar zum Beispiel nicht genau geklärt, wie die Pokalwettbewerbe künftig ablaufen, „aber wir sind auch da schon auf einem guten Weg“.
Deutlich spürbar ist die anstehende Fusion schon jetzt: Aus den drei bestehenden Kreisligen (Nord, Süd und Stadt) sollen nur noch zwei werden; ein Drittel der Mannschaften muss deshalb in die Kreisklassen absteigen. Für die Bramscher Vereine FCR Bramsche, SC Achmer und SC Epe-Malgarten bedeutet dies beispielsweise, dass sie in der Kreisliga Nord mindestens Platz acht erreichen müssen, um den Klassenerhalt zu sichern.
Auch auf der Ebene der 1. und 2. Kreisklassen wird es Veränderungen geben: Statt der bisherigen fünf Staffeln wird es bald nur noch vier geben. Lediglich in der 3. Kreisklasse soll es sechs parallele Ligen geben. „Wir wollen sehen, dass wir gerade diesen Mannschaften längere Fahrten ersparen“, erklärt Bernd Kettmann.
Durch die Neustrukturierung wird es also künftig weniger Kreisligisten geben, die Folge: „Das Niveau wird auf jeden Fall höher“, prophezeit Kettmann. Wo die Grenzen der neuen Spielklassen verlaufen, ist derweil noch nicht hundertprozentig klar. Die neue Kreisliga Nord wird wohl weiterhin den nördlichen Landkreis einschließlich Bramsches und der Gemeinden Wallenhorst, Ostercappeln und Bohmte umfassen. Hinzu kommt ein Teil der Stadt Osnabrück und vielleicht weitere Gebiete wie Belm. „Wir wissen noch nicht genau, wo die Grenzen entlanglaufen. Wir müssen gucken, wie sich die Absteiger und Aufsteiger verteilen“, sagt Kettmann. Er wolle die Vereine nicht mit halbgaren Aussagen verrückt machen, verspricht aber, so früh wie möglich zu informieren.
Für die Bramscher Mannschaften steht aber schon jetzt fest, dass sie in der neuen Saison auf viele neue Gegner treffen werden: So spielen aktuell alle Teams aus der Tuchmacherstadt in der gemeinsamen 1. Kreisklasse Nord B – TSV Ueffeln und TuS Engter, FCR Bramsche II und FC Kalkriese II. Nach der Reform könnte die Grenze zwischen den Bereichen Nord A und Nord B aber mitten durch die Tuchmacherstadt gehen. Vereine aus dem Bramscher Nordwesten träfen dann auf Vertreter der Samtgemeinden Artland, Fürstenau, Bersenbrück und Neuenkirchen, während es die östlichen Ortsteile eher mit Osnabrücker, Wallenhorster und Wittlager Mannschaften zu tun bekämen.
„Wir versuchen, die Kreisligen und die oberen Kreisklassen mit jeweils 16 Mannschaften zu füllen. Gerade im Grenzbereich kann man noch nicht genau sagen, wie die Aufteilung letztendlich sein wird“, verdeutlicht Bernd Kettmann und weist darauf hin, dass sich die Zuteilung schon in der Vergangenheit häufig verändert habe. Er selbst sieht der Kreisfusion positiv entgegen und lässt durchblicken: „Wir wollen erst mal eine Saison spielen. Dann schauen wir, wie es sich bewährt hat.“