2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview
David Klose stellte sich im Vorfeld der Partie gegen Mombach den Fragen unseres Reporters.
David Klose stellte sich im Vorfeld der Partie gegen Mombach den Fragen unseres Reporters. – Foto: Marwin Wolf (Archivbild)

Insgesamt instabil

Spvgg. Ingelheim steht vor dem dritten Spiel gegen Fortuna Mombach +++ 500 Fans möglich

INGELHEIM. Das Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) in der Fußball-Landesliga Ost gegen Fortuna Mombach wäre für Aufsteiger Spvgg. Ingelheim ein guter Zeitpunkt, die Wende einzuleiten. Cheftrainer David Klose (41) grübelt über Schwächephasen, fehlendes Matchglück und Steigerungspotenzial. Bei seinen Kickern – und bei sich selbst.
Herr Klose, zuletzt war von akuten Abschlussschwächen die Rede. Aber muss sich nicht auch Ihre Abwehr Kritik gefallen lassen angesichts von sechs Gegentoren in zwei Spielen?

Wir sind aktuell in der Gänze instabil. Die Phasen, in denen wir Gegner, Ball und Raum kontrollieren, sind zu kurz – und in der Landesliga sind die Gegner technisch zu stark, als das man sich Schwächephasen von bis zu 60 Minuten leisten könnte.

Wie viele Ihrer Spieler haben noch Steigerungspotenzial?

Generell hat ja jeder das Potenzial, sich zu steigern – hier geht es auch nicht nur um unsere Spieler. Gerade wir im Trainerteam müssen uns hinterfragen, warum wir gegen Bodenheim im Pokal und Bretzenheim in der Liga unsere Ausrichtung korrigieren mussten, um dem Gegner Paroli bieten zu können.

Werden Sie das Team umbauen?

Wir haben uns im Training genau angeschaut, wer Zweikämpfe sucht und wer sich nur „finden“ lässt. Fakt ist, dass wir die Dynamik und das Selbstvertrauen eines Florian Maaß im Mittelfeld brauchen. Ohne Engin Karadeniz fehlt uns ein Spieler, der auch mal den Gegner in dessen Hälfte bindet und zu Fouls zwingt.

Was wollen Sie gegen Mombach von Ihren Jungs sehen?

Erstmal wird die Grundeinstellung des „Gewinnenwollens“ wichtig sein. Nach den beiden ersten verlorenen Partien müssen wir unterbinden, dass uns der Gedanke an eine dritte Niederlage hemmt.

Wie ist der Gegner zu knacken?

Die bisherigen Partien waren alle eng. Signifikant war, dass wir in unseren Drangphasen die Gegentore bekommen haben, die uns aus der Bahn geworfen haben. Vielleicht brauchen wir auch mal das Glück, dass ein direkter Freistoß (wie gegen Marienborn), ein verlängerter Freistoß (wie gegen Gimbsheim) oder ein Volleyschuss aus 25 Metern (wie in Bretzenheim) mal nicht genau neben dem Pfosten im Kasten landet. Es würde nicht schaden, wenn die Mombacher weniger Abschlussqualität oder Glück hätten.



Auf was wird es ankommen?

Wir müssen eine gute Balance aus Angriffspressing und konsequenter Verteidigung im eigenen Abwehrdrittel finden.

Ist ein Sieg Ihr klares Ziel?

Das war es zuletzt immer. Und das wird es auch sein, wenn die Fortuna kommt.

Was, wenn es erneut nicht zum ersten Dreier reicht?

Dann werden wir weiter nach Ursachen und nicht nach Ausreden suchen. Wir sind nicht so vermessen, dass wir denken, Mombach oder irgendein Landesligist könnte von uns im Vorbeigehen genommen werden. Dennoch spielen wir, um zu gewinnen – und jedes Spiel ohne Sieg versaut mir meine ganze anschließende Woche.

Wie sieht es personell aus?

Jonas Becker muss mit Beschwerden im Knie mindestens zwei Wochen pausieren. Ömer Degirmenci haben wir nach einem Schlag aufs Sprunggelenk geschont, damit ein Einsatz überhaupt in Betracht kommt.

Spielen Sie wieder vor Fans?

Wir haben mit Hilfe der Stadt ein Konzept erarbeitet, das tragbar und umsetzbar ist. Ab Sonntag werden wir 500 Zuschauer zulassen können. Ob es auch 500 werden, wage ich zu bezweifeln – aber versuchen wir mal unser Bestes.
Aufrufe: 019.9.2020, 10:00 Uhr
Michael HeinzeAutor