Überlegener ZFC befördert Cottbus in den Tabellenkeller

Dabei sahen die 1.012 Zuschauer, unter ihnen eine Gruppe befreundeter ZFC-Fans aus der Pfalz und auch wieder ein paar Lok-Anhänger, die wohl zusehends Gefallen an der bluechip-Arena finden, einen ZFC der sich nicht versteckte. Bis auf die ersten zehn Minuten, in denen der Gast aus der Lausitz etwas spielerisches Übergewicht hatte, war die Heim-Mannschaft immer spielbestimmend und dem Favoriten mehr als ebenwürdig. Auch die eigentlich zahlenmäßig unterlegenen Jungs von den Schnauder Aktivisten aus dem Block F, die durch die kleine Gruppe Schlachtenbummler vom Pfälzer ZFC-Fanclub unterstützt worden, überstimmten diesmal die Gästefans um Längen. Mehrfach pushten sie ihren ZFC in der Anfangsphase nach vorn und nach einer Viertelstunde waren die Gastgeber richtig drin im Spiel. Wiederholt wurde schön über die Außen kombiniert doch der letzte Pass kam meist zu ungenau. Zipse war in der Folgezeit Chef in der Manege und war auch stets über Standards gefährlich. Nach einer Ecke in der 17. Minute, fast das 1:0, doch ein Cottbuser Abwehrspieler konnte noch vor dem einschußbereiten Timo Mauer klären. Immer wieder nutzte auch Serhat-Semih Güler seine Schnelligkeit und tauchte gefährlich vor dem Cottbuser Tor auf, sorgte für Unruhe, belohnte sich aber nicht. Nach 34 Minuten war es dann soweit. Ein Pass von Luca Bürger auf den startenden Timo Mauer konnte der Cottbuser Marcel Hoppe nicht klären, sodass der Zipse-Stürmer allein auf Energie-Keeper Tim Stawecki zulief und eiskalt zum 1:0 einschob. Die verdiente Führung der Hausherren hätte nur ein paar Minuten später noch höher ausfallen können. Serhat-Semih Gülers Schuss war aber nicht scharf und platziert genug. So ging es mit einem schmeichelhaften 0:1-Rückstand für den favorisierten Gast aus der Lausitz in die Pause.



Mit einem Doppelwechsel auf Zipsendorfer Seite, Andy Trübenbach kam für Amer Kadric und Sebastian Albert für den 1:0-Vorbereiter Luca Bürger, begann die zweite Halbzeit in der bluechip-Arena. Und um es vorweg zu nehmen, die Sorge der ZFC Fans, die einen Sturmlauf der Cottbusser erwarteten, wurde nicht bestätigt. Die Mannschaft von Koray Gökkurt war immer präsent und einen Schritt schneller als der Gegner. So waren erst fünf Minuten nach Wiederanpfiff gespielt, als wiederum der agile Serhat-Semih Güler sich durchsetzte und allein vor dem Energie-Tor auftauchte. Seinen Schuss konnte der Cottbuser Hüter gerade noch so mit dem Fuß abwehren. Nur Sekunden später marschierte Fabian Raithel auf der rechten Seite allen davon, passte die Kugel scharf nach innen, die ZFC Angreifer Andy Trübenbach und Serhat-Semih Güler verpassten noch, doch Kapitän Tobias Becker den Abpraller zum 2:0 ins Tor drückte (52.). Damit war der Drops gelutscht, denn auch jetzt war auf Cottbuser Seite kaum ein Aufbäumen zu sehen. Man hatte nie das Gefühl das die Lausitzer hier nochmal zurück kommen, zumal sie sich noch selbst dezimierten, Niclas Erlbeck sah nach einem Gerangel Gelb/Rot (55.). Zipse wechselte noch drei Mal, Dennis Blaser, René Weinert und Rudolf Gonzáles Vass kamen für den Torschützen Timo Mauer, Dauerläufer Serhat-Semih Güler und Fabian Stenzel. Es dauerte sage und schreibe bis zur 77. Spielminute bis die Cottbuser eine richtige Torchance hatten. Nils Stettin köpfte den Ball über das Tor von Fabian Guderitz, der alles in allem einen ruhigen Nachmittag verlebte. Der ZFC Meuselwitz verwaltete das Ergebnis sicher bis zum Schluss und auch wenn man als Underdog nicht unverschämt sein will, wäre ein 3:0 oder 4:0 drin gewesen.

Fazit: Starke Leistung des ZFC wurde mit einem verdienten Sieg belohnt. Jeder kämpft für Jeden und das macht es aus. Bei anderen Clubs gibt es Stars, beim ZFC Meuselwitz ist die Mannschaft der Star.

Stimmen zum Spiel:

Sebastian Abt (Trainer Energie Cottbus): "Es ist eine bittere Niederlage. Die erste halbe Stunde haben wir ordentlich gespielt, dann machen wir den entscheidenden Fehler. Dann mussten wir uns schütteln. Ärgerlich, dass wir kurz vor dem 2:0 den entscheidenden Zweikampf verlieren. Insgesamt ist es ein verdienter Sieg für den ZFC."

Koray Gökkurt (Trainer ZFC Meuselwitz): "Wir haben zwei verschiedene Halbzeiten erlebt. Wir sind zu nervös gestartet, hatten keinen Zugriff. Da hat unser Pressing nicht funktioniert. Dann haben wir die Kurve bekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir auf Augenhöhe, ich bin stolz auf die Mannschaft. Wir haben viele Chancen kreiert, an der Verwertung müssen wir noch arbeiten. Die Mannschaft entwickelt sich gut, es macht Spaß, mit ihr zu arbeiten".

Tobias Becker (Kapitän ZFC Meuselwitz): "Wir haben heute ein schönes Spiel gesehen. Wir haben verdient gewonnen, mussten einiges investieren. Hinten raus hätten wir noch mehr Tore machen können. Es ist eine schöne Momentaufnahme."

Hubert Wolf (Präsident ZFC Meuselwitz): "Starker Auftritt. Das hätte ich nach den ersten zehn Minuten nicht gedacht. Wir haben es spielerisch gelöst. Ich bin zufrieden."