2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Gehören zum erfahrenen Stamm: die Rießener Patrick Geller (links) und Martin Dornbrack (rechts), hier in der Kreisliga Süd beim vorwöchentlichen 4:1-Sieg beim FSV Dynamo Eisenhüttenstadt II.  ©Bernd Pflughöft
Gehören zum erfahrenen Stamm: die Rießener Patrick Geller (links) und Martin Dornbrack (rechts), hier in der Kreisliga Süd beim vorwöchentlichen 4:1-Sieg beim FSV Dynamo Eisenhüttenstadt II. ©Bernd Pflughöft

Die Meisterschaft steht für Rießen (fast) fest, der Aufstieg nicht

Die SpG Astoria/Möbiskruger SV schafft gegen Bruchmühle die Pokalsensation. Beim Gang in die Ostbrandenburgliga zögert man aber noch.

Den Favoriten aus Bruchmühle aus dem Pokal geworfen und mit großem Vorsprung Erster: Für Rießen/Möbiskruge läuft es bestens. Bei acht Punkten Vorsprung ist der Spielgemeinschaft bei sieben noch ausstehenden Partien der Staffelsieg in der Fußball-Kreisliga Süd kaum noch zu nehmen. Dennoch steht laut Axel Ruppenthal, seit wenigen Wochen Vereinsvorsitzender von Astoria Rießen, der Aufstieg in die Kreisoberliga keineswegs fest. "Wir haben uns dazu noch nicht endgültig festgelegt. Doch aufgestiegen sollte aufgrund unserer hohen Altersstruktur nicht unbedingt. Allerdings ist dazu das letzte Wort noch nicht gesprochen."

Im Juni hatte Ruppenthal nach 18 Jahren sein Trainer-Amt bei Astoria Rießen an Roland Winkel abgegeben. Trainiert hatte er die Rießener mit einigem Erfolg, hatte viele Jahre selbst noch als Mittvierziger als Spieler fungiert. So wurde die Astoria Kreispokalsieger 2009 und 2010 des mittlerweile aufgelösten Fußballkreises Oder-Neiße und hatte unter ihm auch in der Saison 2014/15 in der Landesklasse Ost gespielt. Danach ging es für die Astoria in der Kreisoberliga weiter. Aus der höchsten Liga des Fußball-Großkreises war das Team in der vergangenen Saison abgestiegen. Vor allem deshalb, weil zu dieser Mannschaft über Jahre kaum Jüngere gestoßen waren und viele der Älteren aufgrund von Blessuren regelmäßig nicht zur Verfügung standen. Da war in der vergangenen Saison sogar schon vom Rückzug der Mannschaft die Rede, bis die Lösung mit dem benachbarten Kreisligisten Möbiskruger SV zustande kam. Da auch dort vor allem ältere Spieler wie der 29-jährige Chris Eitner und der 37-jährige Steffen Will die Leistungsträger sind und mit Paul Liebenau und Tony Weidlich nur zwei Jüngere zur neuen Spielgemeinschaft hinzukamen, sieht es mit der mittelfristigen Perspektive dieses Teams momentan nicht allzu rosig aus. "Unsere Nachwuchsarbeit ist derzeit zwar nicht schlecht, doch die ältesten dieser Spieler sind zehn-, elf Jahre alt. Das dauert noch sieben, acht Jahre, bis aus dem eigenen Nachwuchs etwas bei den Männern ankommt", erklärt Ruppenthal.

Auch wenn es um die Perspektive dieser Spielgemeinschaft nicht sonderlich gut aussieht, kurzfristig kann diese erfahrene und eingespielte Mannschaft allemal noch Höhepunkte setzen. Gegen Bruchmühle gelang das am Sonnabend bestens. Mit 1:0 besiegte die SpG das Landesklasse-Team und schaffte damit die Kreispokalsensation. Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht.

Während für den Pokalwettbewerb alles bestens scheint, klingt Ruppenthal hinsichtlich eines Aufstieges in die Kreisoberliga eher pessimistisch. "Für die Kreisliga sind wir gut aufgestellt, doch ob es für mehr reicht, ich weiß es nicht...", will er in der Meisterschaft nicht mehr nach den Sternen greifen. "Außerdem – jetzt haben wir in der Kreisliga wieder mehr Spiele mit Derbycharakter wie gegen Vogelsang. Als wir im Vorjahr erfolglos in der Ostbrandenburgliga spielten, hatten sich viele nicht mehr für Spiele gegen unbekannte Mannschaften interessiert. Jetzt haben wir 60 bis 80 Zuschauer."
Aufrufe: 020.4.2019, 12:04 Uhr
MOZ.de / Hagen BernardAutor