2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit Kickern möglichst aus dem eigenen Unterbau will der FC Eintracht Bamberg (in weiß) nach Jahren des Niedergangs wieder nach oben kommen. F: Michael Pauly
Mit Kickern möglichst aus dem eigenen Unterbau will der FC Eintracht Bamberg (in weiß) nach Jahren des Niedergangs wieder nach oben kommen. F: Michael Pauly

»Aus den vielen Fehlern lernen«: Bamberg setzt auf Jugend

Drei Abstiege in Folge, Insolvenz: Der FC Eintracht hat knüppelharte Jahre hinter sich und wagt den Neuanfang in der Bezirksliga - bisher mit Erfolg. Ein Lagebericht

Drei Horrorjahre hat der der FC Eintracht Bamberg hinter sich. Dreimal in Folge hieß es am Ende der Spielzeit für den Traditionsklub aus Oberfranken: Abstieg. Der Verein wurde von Bayerns Beletage bis auf Bezirksebene durchgereicht. Zudem wurde im März 2016 ein Insolvenzverfahren gegen den Verein eröffnet. Seit Beginn dieser Saison kämpft der FCE in der Bezirksliga Oberfranken West um Punkte und Tore. Für die Bamberger eine ungewohnt niedrige Liga, mischte man doch jahrelang in der Bayern- bzw. Regionalliga mit. FuPa hat sich nach dem heftigen Absturz beim FC Eintracht mal umgehört.

Die Bamberger nehmen die Aufgabe bisher sehr gut an und stehen nach 18 Spielen mit 46 Punkten und 69:19 Toren unangefochten an der Tabellenspitze. Angesprochen auf den Aufschwung sagt Trainer Michael Hutzler ganz bescheiden: "Natürlich stehen wir momentan sehr gut da, allerdings spielen wir aktuell auch nur Bezirksliga und eben nicht mehr Regionalliga oder Bayernliga. Dennoch sind wir auf einem sehr guten Weg, mit vielen jungen einheimischen Spielern, die ihre Aufgabe sehr gut machen und alle sehr lernwillig sind." Das soll laut dem erfahrenen Coach auch der Weg für die Zukunft sein. Die oberste Devise lautet: Aus den vielen Fehlern der Vergangenheit lernen und weniger auf erfahrene und teilweise teuer erkaufte Spieler setzen, sondern die eigene Jugend viel stärker in den Herrenbereich einbinden. Denn, dass die Eintracht schon seit Jahren sehr gute Jugendarbeit leistet, dürfte wohl kaum jemandem entgangen sein, der sich mit dem Verein beschäftigt. "Es ist zwar noch sehr früh, um von der Landesliga zu sprechen, da wir noch die ganze Rückrunde vor uns haben, allerdings wäre es auch im Falle eines Aufstiegs nicht das Ziel, Spieler mit viel Geld nach Bamberg zu lotsen, sondern vielmehr die jungen Spieler zu halten und ehemalige Jugendspieler von anderen Vereinen zurückzuholen", erklärt Hutzler auf die Frage, ob bei den Domstädtern schon die Planungen für die Landesliga begonnen haben.

»Wir wollen den Jungs einfach die Zeit geben und in Ruhe etwas Neues aufbauen. Wie weit wir damit kommen, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.«

Doch wo will der FCE nun langfristig wieder hin? Ein Traditionsverein wie die Bamberger kann sich nicht mit der Bezirksliga zufriedengeben. Für den Trainer ist das Ziel ganz klar: "Der FC Eintracht Bamberg hat in der Vergangenheit, vor allem finanziell, viele Fehler gemacht, aus denen wir jetzt lernen wollen. Ich möchte deshalb nicht direkt von der Bayernliga oder der Regionalliga sprechen. Mir ist für die Zukunft wichtig, dass wir diesen Weg mit den jungen Spielern weitergehen. Das klappt aktuell in der Bezirksliga sehr gut, ob es in höheren Ligen auch klappt, weiß ich nicht." Hutzler wirbt zudem um Geduld: "Wir wollen den Jungs einfach die Zeit geben und in Ruhe etwas Neues aufbauen. Wie weit wir damit kommen, wird sich in den nächsten Jahren zeigen." Sportlich ist der FCE auf dem Weg der Genesung, finanziell soll künftig nicht mehr hasardiert werden. Das Insolvenzverfahren wurde Ende 2016 eingestellt, jetzt liegt es an den Verantwortlichen zu zeigen, dass man bei der Eintracht wirklich aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.

Aufrufe: 023.11.2017, 12:01 Uhr
Johannes Koch Autor