2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein Spiel voller Energie vom Anpfiff weg.
Ein Spiel voller Energie vom Anpfiff weg. – Foto: Holger Bär

EIN SIEG DER MENTALITÄT

Union Sandersdorf kommt zurück und bezwingt Einheit Rudolstadt in Unterzahl

Fünf Siege sowie vier Niederlagen als auch vier Unentschieden- das die bisherige Bilanz der SG Union Sandersdorf seit dem Aufstiegsjahr 2013/14 gegen einen FC Einheit Rudolstadt. An diesem Samstag ging es auf heimischem Kunstrasen mit dem Auftakt ins neue Kalenderjahr in den zweiten Spieltag der Rückrunde. Die Thüringer unter Trainer Holger Jähnisch zählen seit Jahren zum „Who´s Who“ dieser Oberliga Süd und reisten auch zur 14. Auflage als designierter Tabellendritter in Sandersdorf an.

Anstelle der vorgesehenen Schiedsrichterin Christine Weigelt (RB Leipzig) hatte der NOFV kurzfristig umdisponiert. Daniel Kresin von der SG Olympia Leipzig hatte als bekannter Oberligaschiedsrichter die Spielleitung übertragen bekommen. Der 37- jährige Referee sollte in einer energiegeladenen, aber nicht unfairen Partie so einiges zu tun bekommen.

Gastgeber Union Sandersdorf hatte bereits am 2. Saisonspieltag mit dem bislang einzigen 0:0 beider Parteien gegeneinander einen Zähler an der Thüringer Saale entführt. Am heutigen 17. Spieltag sollte die Partie dreimal in verschiedene Richtungen kippen und schlussendlich mit einem 3:2- Heimsieg der Hausherren enden. Doch Sandersdorf musste speziell in der letzten halben Stunde alles investieren. Ihr US- Boy Branden Stelmak- zuvor mit zwei Toren und erneut unwiderstehlichem Einsatz in vorderster Front- avancierte vom Man of the match zur traurigen Figur der Platzherren. Traf Stelmak bereits im ersten Sandersdorfer Angriff nach mustergültiger flacher Vorbereitung von der rechten Seite (1:0/2.), so schaffte es der Mann aus Ohio auch, den mittlerweile 1:2- Rückstand noch vor dem Seitenwechsel auszugleichen (2:2/33.).

Mitte der zweiten Spielhälfte- Union kam nahezu nur noch durch schnelles Umkehrspiel in den Strafraum der Rudolstädter- ahndete Schiedsrichter Kresin einen Faller des US- Amerikaners als Schwalbe. Das brachte Stelmak die zweite Gelbe des Spiels, was gelb/rot bedeutete (65.).

Der FC Einheit Rudolstadt machte bereits zuvor spielerisch eine seinem Tabellenplatz entsprechend gute Figur. Schlug Union im Aufbau oft lange Bälle, so bevorzugte die Jähnisch- Elf die kombinierende Note. Die Tore der Thüringer aber fielen in der Folge von Standards. „Wir haben die Standards der Rudolstädter im Vorfeld analysiert und sind doch davon erwischt worden“, ärgerte sich Unioncoach Thomas Sawetzki noch im Nachgang der Partie. Seine Jungs bekamen einen Ball im Strafraumgewühl nicht geklärt. Der Pole Mateusz Szymanski machte kurzen Prozess, gabelte die Kugel ins rechte untere Eck (1:1/16.). Die Gäste wurden agiler und sicherer. Die nächste echte Torchance entsprang jedoch wieder einem ruhenden Ball, welcher weit in Höhe des Mittelkreises lag. Mit dem Wind an den Strafraum der Hausherren befördert, brachte das Kopfballduell eine Kerze des Balles. Rudolstadts Marco Riemer- einst in Diensten des FC Carl Zeiss Jena bereits in der 2. Bundesliga aktiv- schaltete beim sich senkenden Ball am schnellsten und ließ Christopher Hanf im Uniontor keine Abwehrmöglichkeit (1:2/30.). Die Thüringer hatten das Geschehen gedreht. Doch die Moral der Sandersdorfer stimmte an diesem Tag über die kompletten neunzig Minuten. Timo Breitkopfs Hammer von der Sechzehnmeterlinie konnte der 24- jährige Pole Adam Marczuk im Rudolstädter Gehäuse noch fausten (32.). Eine Minute

Der Leipziger Schiedsrichter Daniel Kresin hatte ein spannendes Amt an diesem Nachmittag.
Der Leipziger Schiedsrichter Daniel Kresin hatte ein spannendes Amt an diesem Nachmittag. – Foto: Holger Bär

später glich besagter Stelmak wieder reaktionsschnell handelnd vom Fünfmeterraum zum 2:2 aus. Das Publikum bekam im ersten Sandersdorfer Pflichtspiel des neuen Kalenderjahres ein wahrlich rassiges Spiel geboten. Beide Parteien investierten viel. In der 56. Minute schlug die Waage in Sachen Standards in Richtung Heimelf um. Stefan Raßmanns Eckstoß erreichte Sandersdorfs Eigengewächs Erik Schlegel. Dieser legte das Spielgerät am zweiten Pfosten aus nächster Nähe in die Maschen und drehte das Geschehen ein drittes Mal (3:2/56.). Wurde Rudolstadt ob des Resultats bereits so offensiver und ließ Sanderdorf nur noch Konterchancen, so wurde die Spielrichtung nach etwas über einer Stunde noch deutlicher. Schiedsrichter Kresin interpretierte Stelmaks Faller zentral im Strafraum als Schwalbe. Da diese Vögel aber aktuell nur in Nordafrika anzutreffen sind, schickte Kresin den Unionstürmer- zuvor bereits per gelber Karte verwarnt- mit dem Ampelkarton zum vorzeitigen Duschen (65.). Ab da brach für Union Sandersdorf nun eine fast halbstündige Verteidigungsschlacht an. Sandersdorfs Defensivarbeit gestaltete sich vorzüglich, kamen die Männer von Thüringens Saale so gut wie zu keiner echten Torchance. Als sie zuletzt alles inklusive Torwart Marczuk nach vorn werfen, hatte Sandersdorfs Tim Jonietz binnen einer Minute zweimal die totale Entscheidung auf dem Fuß. Der Abpfiff von Daniel Kresin nahm dem Stürmer das Schicksal ab. „Am Ende war es ein klarer Sieg aufgrund unserer Mentalität“, so Sandersdorfs Trainer Thomas Sawetzki. Dem Unioncoach gefiel die Art undWeise des Einsatzes eines jeden seiner Akteure, erinnerte es doch sehr an Sawetzkis eigene ehemalige Spielweise- über die Physis und den Einsatz zum Sieg.

Unions Hauptkassierer Hans- Jürgen Mühlenbeck- ein unverzichtbares Urgestein feierte 80. Geburtstag und Unions Kicker gratulierten herzlichst!
Unions Hauptkassierer Hans- Jürgen Mühlenbeck- ein unverzichtbares Urgestein feierte 80. Geburtstag und Unions Kicker gratulierten herzlichst! – Foto: Verein

Gefallen hat dieser Sieg nicht nur Spieler, Trainer und Fans, sondern auch ganz besonders Sandersdorfs Hauptkassierer Hans- Jürgen Mühlenbeck. Das Union- Urgestein investierte über viele Jahrzehnte seine Kraft und Freizeit in den Verein und feierte nun seinen 80. Geburtstag. Das Oberligateam bedankte sich im Vorfeld für Mühles großes und langjähriges Engagement rund um die SG Union!

SG Union Sandersdorf: Christopher Hanf, Steffen Fritzsch, Rico Gängel, Paul Johannes Günther, Erik Schlegel, Stefan Raßmann, Maximilian Schnabel, Niklas Opolka, Timo Breitkopf (73. Stefan Ronneburg), Branden Stelmak, Mathis Böhler (65. Georg Böhme) - Trainer: Thomas Sawetzki

FC Einheit Rudolstadt: Adam Marczuk, Julian Zarschler, Mateusz Szymanski, Tim Rühling, Georg Kaiser, George Seturidze (69. Tomasz Serweta), Tommy Barth (61. Lukas Schirrmeister), Sven Rupprecht, Robert Bismark, Tom Krahnert, Marco Riemer - Trainer: Holger Jähnisch

Schiedsrichter: Daniel Kresin (Leipzig)

Zuschauer: 71

Tore: 1:0 Branden Stelmak (2.), 1:1 Mateusz Szymanski (16.), 1:2 Marco Riemer (30.), 2:2 Branden Stelmak (33.), 3:2 Erik Schlegel (56.)

Gelb-Rot: Branden Stelmak (65./SG Union Sandersdorf)

Aufrufe: 022.2.2020, 23:16 Uhr
Holger BärAutor