2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Katit
F: Katit

„Von der Grundidee finde ich das nicht so verkehrt“

Die Vision von „Profifußball in Düren“ durch die geplante Neugründung des Vereins 1. FC Düren (wir berichteten) hat in den vergangenen Tagen für Gesprächsstoff in der Amateurszene gesorgt.

Wir haben Trainer aus unterschiedlichen Ligen zu diesem brisanten Thema befragt. Was halten Sie von dem außergewöhnlichen Projekt in Düren? Ist so etwas auch im Fußballkreis Aachen denkbar? Möglicherweise als Alemannia-Konkurrent?

Michael Burlet (SV Breinig)

Von der Grundidee finde ich das nicht so verkehrt. Natürlich trifft man dann die Vereine, die nicht mitziehen. Ob das in dem Rahmen aber ausführbar ist, wage ich im Moment zu bezweifeln. Das ist kein einfaches Projekt.

Im Kreis Aachen wird das nicht umsetzbar sein, da Alemannia Aachen mit dieser Fanbasis immer der größte Verein bleiben wird. Und das ist auch gut so. Als Eschweiler Junge würde ich mir wünschen, dass sich auch in Eschweiler ein paar Leute zusammentun, um den Fußball wieder nach vorne zu bringen.

Mirko Braun (SV Rott)

Ich finde es immer gut, wenn jemand Ideen und Visionen hat.
Zumal Düren aktuell keine Mannschaft hat, die höher als in der Mittelrheinliga spielt. Ich weiß allerdings nicht, wie groß das Interesse der Dürener an höherklassigem Fußball ist.

Das halte ich für ausgeschlossen. Mit Alemannia Aachen haben wir schon eine Mannschaft, die in der Regionalliga spielt. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Dürener Verein solche Strukturen aufweisen könnte wie der FC Wegberg-Beeck im Kreis Heinsberg.

Jürgen Lipka (FV Haaren)

Wenn der Landrat so etwas in Düren hinbekommt, dann ist das super. Wie das funktionieren soll, ist mir aber noch unklar, denn der Verein muss die besten Amateurspieler von Aachen bis Köln nach Düren holen, und dafür muss man viel Geld in die Hand nehmen.

Es wäre sensationell, wenn neben der Alemannia ein zweiter Verein im Profibereich spielen würde. Ich denke sogar, dass es in Aachen besser funktionieren würde. Dafür müsste ein kleineres Stadion gebaut werden mit maximal 10 000 Zuschauern, denn der Tivoli bricht ja schon der Alemannia das Genick.

Helge Hohl (Hertha Walheim)

Grundsätzlich finde ich es spannend, dass in der Region versucht wird, in höhere Bereiche zu kommen. Dennoch sehe ich es kritisch, wie es angegangen wird. Denn im Grunde wird ja nur eine Namensänderung vorgenommen. Daher bin ich mir nicht sicher, ob das so funktionieren wird.

Auf jeden Fall. Wenn wir uns beispielsweise mit Eilendorf, Breinig oder Vichttal zusammenschließen würden, hätte man richtig gute Möglichkeiten. Aber oft scheitert es ja daran, dass viele starke Köpfe aufeinanderprallen und jeder sein Ding durchziehen will.

Oliver Heinrichs (SG Stolberg)

Ich stehe Dingen, die mit viel Fantasie entstehen, grundsätzlich sehr offen gegenüber. Daher finde ich das Projekt spannend. Man sieht es ja im Profibereich: Auch da spielen auf einmal Vereine eine Rolle, die es vor Jahren noch nicht gab. Entscheidend ist, dass alle Betroffenen in einem Boot sitzen und es nicht zu Alleingängen kommt.

Ich bin davon überzeugt, dass es den Platz neben der Alemannia gibt, um höherklassigen Fußball hier zu etablieren. Natürlich braucht man dazu Geduld und das nötige Kleingeld. Ob es momentan solche Überlegungen gibt, kann ich nicht sagen.

Aufrufe: 09.11.2017, 11:00 Uhr
bj/lb | AZ/ANAutor