Das Spitzenduo taumelt

VfB Wetter – TSV Michelbach 5:1 (2:1): „Mit dem VfB Wetter ist wieder zu rechnen. Das war ein toller Abschluss einer merkwürdigen Hinrunde“, meinte Wetters Sprecher Wilfried Schmidt, dessen Truppe auf dem siebten Rang überwintert. Bereits nach 20 Sekunden lag das Spielgerät erstmals im Netz des Spitzenreiters, der phasenweise überfordert wirkte. Maximilian Muth war der Torschütze, der in der achten Minute auch das schnelle 2:0 nachlegte. Michelbach hielt in der Folgezeit besser dagegen und verkürzte durch Rick Winhauer, der einen Kopfball aus kurzer Distanz über die Linie drückte, auf 1:2 (38.). In den Schlussminuten vor dem Seitenwechsel drückte der Aufsteiger auf den Ausgleich, der aber nicht mehr fallen sollte. Das VfB-Trainerduo Clemens Drescher/Steffen Schäfer fand in der Kabine offensichtlich die richtigen Worte, denn mit viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft spielte die Heimelf den Primus regelrecht an die Wand. Muth traf auf Vorlage von Jonas Braun in den Winkel (60.) und sorgte für die Vorentscheidung. Spätestens nach der Gelb-Roten Karte gegen Michelbachs Luca Canevese war die Entscheidung gefallen (75.). Den fälligen Freistoß zirkelte Niko Gehrmann zum 4:1 ins Eck (76.), ehe Hendrik Vaupel den 5:1-Endstand herstellte (88.). Für den Aufsteiger aus Michelbach, der die Tabellenführung mit ins neue Jahr nimmt, war es die erste Niederlage seit Anfang Oktober.

FSV Schröck – TSV Steinbach II 4:2 (1:0): „Wir haben erfolgreich Revanche für die Klatsche im Hinspiel genommen und einen gelugenen Jahresabschluss hingelegt“, freute sich Schröcks Trainer Maurice Jauernick, der zum wiederholten Male ein Wechselbad der Gefühle durchlebte. 101 Treffer fielen in den bisherigen 19 Begegnungen mit Schröcker Beteiligung – was für ein irrer Wert. Im ersten Spielabschnitt überzeugten die Platzherren mit einer guten Defensivleistung und hielt die beste Offensive der Liga vom eigenen Kasten fern. Vorne setzte der FSV vereinzelt gefährliche Nadelstiche und ging durch Alban Ademi, der Steinbachs Schlussmann Yanneck Archinal überlupfte, mit 1:0 in Front (13.). Steinbach II wirkte nach dem Pausenpfiff wacher und bekam in der 52. Minute einen berechtigten Foulelfmeter zugesprochen, den Hüsni Tahiri sicher zum 1:1 verwandelte. Die rund 100 Zuschauer bekamen fortan ein anderes Spiel zu sehen, in der die Gäste am Drücker waren. Mit einem Schuss ins kurze Eck brachte Pierre Bellinghausen seine Farben in Front (65.). Das mögliche 3:1 ließ die Regionalliga-Reserve kurze Zeit später liegen, was sich umgehend rächen sollte: Roman Herdt schoss zum 2:2 ein (71.). Nun hatte die Elf vom Elisabethbrunnen wieder Oberwasser – Ademi sorgte per Abstauber für die nächste Wende (75.). Joker Stig Weber legte in der 80. Minute das Schröcker 4:2 nach und sorgte für die Entscheidung. „Wir sind rundum zufrieden“, so Jauernick, der mit seiner Truppe weiterhin mitten im Aufstiegskampf steckt.

TSF Heuchelheim – FSV Braunfels 0:2 (0:0): Der FSV Braunfels hat ein schwieriges Jahr mit einem 2:0-Erfolg bei den TSF Heuchelheim versöhnlich beendet. „Wir waren eigentlich nicht schlechter, haben aber vor allem offensiv die Gefahr und den Zug zum Tor vermissen lassen. Zudem haben wir uns wieder leichte Fehler erlaubt, die der Gegner dann eiskalt ausgenutzt hat“, berichtete der Heuchelheimer Sprecher nach der 13. Saisonniederlage. In den ersten 45 Minuten begegneten sich der Tabellenvorletzte und der ehemalige Hessenligist in einer eher schwachen Partie mit nur wenigen Gelegenheiten auf Augenhöhe, beide Seiten war vor allen Dingen darum bemüht, Fehler und das erste Gegentor zu vermeiden. Was beiden auch erstklassig gelang, denn nach einer ersten Hälfte, die lediglich Halbchancen bot, wurden mit einem 0:0 die Seiten gewechselt. Richtungweisend war nach wenigen Minuten der zweiten Hälfte dann direkt das 1:0, dass den Gästen nach einem individuellen TSF-Fehler gelang. Dass ausgerechnet der ehemalige Heuchelheimer Faruk Kaya die Braunfelser in Führung brachte, war dann zudem symptomatisch. In der Folgezeit waren die Heuchelheimer um den Ausgleich bemüht, mehr als eine Chance für Andreas Klan bot sich den offensiv doch ersatzgeschwächten Gastgebern aber nicht. Weil sich die Elf von Dominik Seel, der zum letzten Mal als Interimstrainer tätig war, kurz vor dem Ende noch einen Fehler im Aufbauspiel leistete, gelang Can Arslan (86.) noch der Treffer zum 2:0-Endstand. Während die Lichter für Heuchelheim im Tabellenkeller langsam ausgehen, überwintert der FSV Braunfels auf dem zehnten Tabellenplatz.

TSV Bicken – SG Lahnfels 5:2 (3:0): Von einem erneuten Flutlichtausfall, der eine 30-minütige Unterbrechung verursachte, hat sich der TSV Bicken dieses Mal nicht aus der Fassung bringen lassen. „Wir standen unter Druck, sind damit aber gut umgegangen“, meinte TSV-Sprecher Wolfgang Berns. Seine Bickener kamen gut in die Partie und gingen durch Finn Schäfer, der auf Vorlage von Arian Gojani einnetzte, in Front (13.). Das abgeschlagene Schlusslicht hielt ordentlich dagegen, musste aber noch vor der Pause weitere Rückschläge verkraften. Tim Wölfert (37.) und Gojani (42.), der das Leder spektakulär volley in die Maschen hämmerte, brachten Bicken zur Pause komfortabel mit 3:0 in Führung. Zwei Vorlagen von Marcel Beck, die Wölfert (49.) und Gojani (55.) verwerteten, sorgten für die endgültige Entscheidung. Für Lahnfels verkürzte Fabian Schmidt (57.), ehe der Flutlichtausfall für ensetzte Bickener Gesichter sorgte. Bereits vor drei Wochen wurde der TSV aus demselben Grund um drei sichergeglaubte Punkte gegen den FC Ederbergland II gebracht. Dieses Mal ging es nach rund 30 Minuten weiter. Bicken beschränkte sich in der Schlussphase aufs Verteidigen und gewährte seinem Gegner noch den Treffer zum 2:5-Endstand, den erneut Fabian Schmidt erzielte (80.).