2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligabericht
– Foto: Volkhard Patten

Bicken rettet 5:0-Führung in Unterzahl über die Zeit

GL GI/MR: +++ TSV besiegt den FSV Schröck mit 6:5 / Steinbach II beendet Höhenflug des MTV Gießen / VfB Wetter feiert beim FC Ederbergland II den zweiten Saisonsieg +++

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Wetzlar (tkö/mcs). Die Fußball-Gruppenliga steht in dieser Saison weiterhin für Spannung, Überraschungen und Tore satt. Der TSV Bicken besiegte am siebten Spieltag in einer völlig verrückten Begegnung den FSV Schröck mit 6:5. Die SG Waldsolms verpasste beim 2:2 gegen die FSG Wettenberg den Sprung ins obere Tabellendrittel.

Heimelf überrollt Schröck in der Anfangsphase

TSV Bicken – FSV Schröck 6:5 (5:3): Nur sieben Tage nach der kuriosen 3:4-Niederlage gegen den SSC Burg in Überzahl sorgte der TSV Bicken vor heimischer Kulisse für das nächste denkwürdige Spektakel. „Seitdem ich zwei bin, spiele ich Fußball. Ich habe bislang nicht gewusst, dass es möglich ist, nach weniger als 15 Minuten mit 5:0 zu führen“, fasste TSV-Trainer Florian Kissel ungläubig zusammen. Arian Gojani (4.), Tim Woche (7.), Daniel Moravac (8., 12.) und Kristiyan Velinov (9.) machten den Heimsieg bereits in der Anfangsphase nahezu perfekt. Allerdings verpassten es die Platzherren, in der Folge den Schalter umzulegen. „Anstatt hinten sicher zu stehen, haben wir weiter offensiv gespielt“, ärgerte sich Kissel. Alban Ademi (16., 37.) und Marcel Schmitt (21.) sorgten nämlich dafür, dass der Vorsprung knallhart dahinschmolz. Gojani setzte mit dem Treffer zum 6:3 den Schlusspunkt einer irren ersten Spielhälfte. Dem hohen Tempo mussten beide Kontrahenten im zweiten Durchgang Tribut zollen – in der Schlussphase wurde es aber doch noch einmal spannend: Bickens Lucas Duarte Marin sah in der 74. Minute die „Ampelkarte“ und Ademi legte seine Treffer drei und vier binnen drei Minuten nach (84., 86.). Das Schröcker Happy End blieb schließlich aber doch aus. Es wäre die Aufholjagd des Jahres gewesen.

Wetters Effizienz macht den Unterschied

FC Ederbergland II – VfB Wetter 2:4 (1:2): „Wer Tore schießt, gewinnt“, meinte FCE-Sprecher Wolfgang Werth mit einem ironischen Lachen. Seine Schützlinge agierten mit dem VfB Wetter über die vollen 90 Minuten auf Augenhöhe, verpassten es aber, sich mit etwas Zählbarem zu belohnen. Nach 20 Minuten nahm die Begegnung an Fahrt auf, als Piergiorgio Zucca die Gäste in Führung brachte (20.). Daniel Gora glich umgehend aus (26.), doch auch Wetter bewies in Person von Jonas Braun, der seine Farben wieder in Front brachte (33.), Nehmerqualitäten. Den erneuten Ausgleich besorgte Hendrik Wickert (55.). Die Verbandsliga-Reserve befand sich nun in ihrer besten Phase und hatte Pech, dass Benjamin Wolf mit einem Weitschuss aus 40 Metern am Pfosten scheiterte. Den Unterschied machte am Ende einzig die Effizienz: Zunächst unterlief Wickert ein unglückliches Eigentor (75.), ehe Marcel Beinborn einen Konter zum 4:2-Endstand abschloss (84.).

Waldsolms verliert nach der Führung den Faden

SG Waldsolms – FSG Wettenberg 2:2 (1:1): „Wir hatten die Mehrzahl der Chancen, daher trauern wir den vergebenen drei Punkten doch hinterher“, gab SGW-Sprecher Lars Zontek offen zu. Von Beginn an war die Höfer-Elf Herr im eigenen Haus und belohnte sich der 20. Minute durch Sedat Aktas, der eine Flanke von Luca Auriga in die Maschen setzte. An fast jeder gefährlichen Aktion war der „SGW-Neuner“ beteiligt, nur eine Minute später traf Aktas nach Busch-Vorlage den Pfosten. Danach gelang es dem Aufsteiger allerdings, die Partie zu beruhigen und selbst offensive Nadelstiche zu setzen. Einer davon führte kurz vor der Pause zum Ausgleich, als Moritz Petzold zum 1:1 abstaubte (41.). Kurz nach dem Wechsel war es wiederum Aktas (50.), der in den Mittelpunkt rückte: Eine Freistoßflanke verlängerte Schuster in den Strafraum, wo der Waldsolmer Mittelstürmer die Kugel per Fallrückzieher in die Maschen beförderte. Wettenberg schüttelte sich kurz und hätte nur fünf Minuten später beinahe ausgeglichen. Doch Zörb kratzte einen schnell ausgeführten Freistoß von Leonhard Blumrich noch aus dem Eck. In der Schlussphase kämpfte die FSG um den Ausgleich – mit Erfolg: Der eingewechselte Yasin Kara beförderte die Kugel aus rund 30 Metern sehenswert in den Winkel.

Steinbach II ist zurück in der Erfolgsspur

TSV Steinbach II – MTV 1846 Gießen 5:2 (4:1): „Alles in allem war es eine ruppige Begegnung, in der die Gäste versucht haben, mit vollem Körpereinsatz hier etwas mitzunehmen“, berichtete Steinbachs Pressesprecher Sven Firmenich. Doch schon früh übernahm die Regionalliga-Reserve das Kommando: Nach schöner Einzelleistung gelang Noel Arfaoui das 1:0 (19.), nur eine Zeigerumdrehung später legte der erst 17-jährige Angreifer nach Schmidt-Vorlage das 2:0 nach. Und nur sieben Minuten später war die Messe in Haiger-Rodenbach praktisch schon gelesen, als Routinier Hüsni Tahiri nach einer Eckballvariante auf 3:0 gestellt hatte. Langsam bitter für die Gäste wurde es spätestens nach 34 Minuten, weil Lars Thomas einen Freistoß sehenswert ins Toreck setzte. Doch zumindest ein offensives Ausrufezeichen setzte die Elf von Trainer Patrick Loeper: Marvin Dannewitz (44.) gelang kurz vor dem Wechsel das 1:4. Nachdem TSV-Akteur Nikola Trkulja nach 72 Minuten wegen Meckerns Gelb-Rot gesehen hatte und dem eingewechselten Firat Marankoz nur 60 Sekunden später das 2:4 gelungen war, schien noch mal Spannung aufzukommen. Doch die Hausherren machten schließlich doch alles klar. Der eingewechselte Temel Uzun bediente Tahiri, der sein sechstes Saisontor anbrachte und mit dem 5:2 für die Entscheidung sorgte (82.).

Michelbach macht Fehlstart von Heuchelheim perfekt

TSF Heuchelheim – TSV Michelbach 0:1 (0:0): „Wir haben es einfach verpasst, aus vielen guten Möglichkeiten Kapital zu schlagen. Und wenn du einen schlechten Lauf hast, stehst du am Ende komplett mit leeren Händen da“, berichtete der TSF-Sprecher. In der ersten halben Stunde blieb die Partie komplett ohne Torchancen, danach übernahm die Heimelf das Kommando: Christian Hehn (37.) und Dominik Seel (42.) zielten zunächst knapp vorbei, dann scheiterte Florian Tüschen (43.) per Kopf an Michelbachs Keeper Benjamin Cerny. Auch Kevin Kaus (44.) bot sich eine große Chance, doch auch er konnte den TSV-Torsteher nicht überwinden. In der zweiten Hälfte gestaltete sich das Geschehen dann aber wieder offen. So boten sich Schoch und Alessio Canavese für den Aufsteiger, Nicklas Mattig und Kai-Uwe Siering für die Heuchelheimer, Gelegenheiten, die allerdings nicht zu einem Treffer führten. Weil die TSF-Abwehr den Ball in der 83. Minute nicht entscheidend klären konnte, ließ sich Alessio Canavese nicht zweimal bitten und traf auf sieben Metern zum „Tor des Tages“.

Unentschieden im Duell der beiden Aufsteiger

SG Lahnfels – SG Kesselbach/Odenh./All. 1:1 (1:1): „Vor der kämpferischen Leistung der Mannschaft kann ich nur den Hut ziehen“, zeigte sich SGL-Sprecher Herbert Fett vor allem aufgrund der Tatsache, dass den Lahnfelsern zahlreiche Offensivkräfte verletzungsbedingt oder gesperrt fehlten, mit dem Remis zufrieden. Die beiden Tore fielen direkt in der ersten Viertelstunde der Partie. Zunächst war es Max Brunet (5.), der die Gastgeber nach schöner Vorarbeit von Leon Backes mit 1:0 in Führung brachte. Die Gäste aus dem Lumdatal schlugen im Aufsteigerduell aber nur wenig später zurück, als Marius Jörg (14.) SGL-Keeper Sascha Ehlich mit einem tückischen Freistoßaufsetzer überwand. In der zweiten Halbzeit wurde ein Versuch von Gäste-Spieler Dennis Feldbusch geblockt (51.), ehe sich Leon Backes Kopfball nach einem Freund-Freistoß auf die Latte senkte. Die Gastgeber hatten in der Schlussphase mehr von der Partie, ohne den entscheidenden Treffer anbringen zu können, die Gäste strahlten ihrerseits immer wieder nach Standards Gefahr aus.



Aufrufe: 01.9.2019, 22:09 Uhr
WNZAutor