2024-05-10T08:19:16.237Z

FuPa Portrait
F: Krämer
F: Krämer

"Der Trainerjob reizt mich"

Patrik Trampert will die SG Büdlich/Heidenburg in sicheres Fahrwasser lenken

Er ist Kicker mit Leib und Seele und musste seine Laufbahn nach drei Kreuzbandrissen vorzeitig an den Nagel hängen. Patrik Trampert hat seit Saisonbeginn das Traineramt beim B-Ligisten SG Büdlich-Breit/Naurath/Heidenburg übernommen und fühlt sich in seiner neuen Rolle sichtlich wohl. Der Volksfreund sprach mit dem 27-Jährigen ehemaligen Oberligaspieler.

Heidenburg. Sein letztes offizielles Spiel absolvierte Patrik Trampert am 27. April 2014 beim 0:0 seines SV Mehring II in Leiwen. Als ihm ein Leiwener Spieler in der 53. Minute in die Parade fährt, Trampert seitlich wegknickt, ahnt der Mehringer Mittelfeldmann nicht, dass ihm wenig später mitgeteilt wird, dass sein vorderes Kreuzband zum drittenmal gerissen ist. Diese Diagnose bedeutet für jeden Fußballer das Karriereaus. Doch Patrik Trampert ist Fußballer mit Leib und Seele, ließ seinen Verein auch danach nicht im Stich. „Ich war immer im Training dabei, guckte zu und fuhr mit den Jungs auch zu den Spielen raus. Doch mit Kicken wurde es nichts mehr.“ Seitdem sind über anderthalb Jahre ins Land gegangen und aus dem großen Talent wurde ein Trainer. Der 27-Jährige heuerte vor der Saison beim Mosel-B-Ligisten SG Heidenburg/Büdlich an und übernahm die Nachfolge von Thorsten Schneider, der mit seinen 14 Toren der SG im Vorjahr den Ligaverbleib mitbescherte. Nun ist Schneider Trainer jenes SV Mehring II, bei dem Trampert sein letztes Spiel bestritt. „Ich denke, Thorsten Schneider hat ein gut bestelltes Feld hinterlassen. Ich habe nach der Anfrage des SG-Vorstandes direkt zugesagt, will mit dem Engagement meinem Heimatverein etwas zurückgeben.“ Mit 18 Lenzen zog es den begnadeten Techniker und Strategen zum Bezirksligisten SV Leiwen, wurde unter dem damaligen Coach Uli Marmann groß. Der damals 22-jährige Linksfuß wechselte dann zum SV Mehring, spielte dort Bezirks,- Rheinland- und Oberliga. Jetzt will er als Trainer durchstarten. „Wir haben hier eine relativ junge Truppe mit Spielern um die 20 Jahre. Marc Feilen, Niki Dörr oder Torwart Christian Hermes sind die Ältesten und noch immer sehr wichtig. Wir wussten um die Schwere des angestrebten Klassenerhalts und dass es kein Selbstläufer wird. Wir mussten das Spielsystem umstellen und die Last auf vielen Schultern verteilen“, verrät Trampert. Bis gegen zwei Gegner (Reil und Blankenrath) habe seine Mannschaft nie hoch verloren und war an Siegen stets dran. „Auch beim 0:1 in Mühleim in der 89. Minute waren wir nicht die schlechtere Mannschaft. Die Erfahrung und ein richtiger Knipser fehlen.“ Dennoch ist Trampert vom Klassenverbleib seines Klubs überzeugt. „Das Team hat Potenzial, neun Spieler haben höherklassig gespielt, der Torwart ist in überragender Verfassung. Nico Welter, Jonas Klein oder Simon Räsch haben 95 Prozent aller Trainingseinheiten besucht und geben immer Vollgas. Einige andere waren mit Verletzungen und diversen Blessuren immer mal wieder verletzt.“ Trotz seiner kurzzeitigen Einwechslungen in den letzten drei Wochen sieht sich Trampert als Mann für den Trainerjob. „Ich möchte gar nicht mehr spielen und will mich aus gesundheitlichen Gründen rausnehmen aus dem Spielbetrieb. Ich habe zwei, dreimal ausgeholfen, doch man merkt, dass man mit angezogener Handbremse spielt und vorsichtiger geworden ist.“ Der ehemalige Mehringer ist zwar Kicker mit Leib und Seele, doch „der Trainerjob reizt mich. Ich habe mich zum Trainerlehrgang bereits angemeldet und bin ehrgeizig und fußballverrückt genug, um Fußball auch weiterhin zu leben.“ In dieser Saison will der junge Coach die Mannschaft ins Mittelfeld führen und „weiter nach vorne bringen“. Derzeit gibt es keine Langzeitverletzten im Team. Niki Dörr (Bänderdehnung), Marc Feilen (angebrochene Rippe), Matthias Fuchs (Bauchmuskelbeschwerden) und Tim Schiffels (Zerrung) werden rechtzeitig fit werden, um in den restlichen „vier Spielen noch so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Die Wintervorbereitung, das kann ich jetzt schon sagen, wird es in sich haben.“ Nach dem mit 0:5 verlorenen Derby gegen Thalfang trifft das Team nun auswärts auf den heimstarken SV Strimmig. (L.S.).

Aufrufe: 011.11.2015, 22:40 Uhr
Lutz SchinköthAutor