2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Muss sich auf eine schwere Saison einstellen: FCW-Trainer Marcus Menzel.
Muss sich auf eine schwere Saison einstellen: FCW-Trainer Marcus Menzel. – Foto: Wenzel

BW Weser baut um: Erst 16 Spieler im Kader

Bezirksligist plant die wohl schwierigste Saison der Vereinsgeschichte nach fünf schmerzhaften Abgängen.

Der FC Blau-Weiß Weser steht in der Bezirksliga vor einer Mammutaufgabe. Nach dem Verlust von fünf absoluten Stammspielern muss Trainer Marcus Menzel zusammen mit dem neuen Sportlichen Leiter Dennis Ferranti eifrig an einem neuen Kader basteln. Ganz einfach dürfte das nicht werden.

„Wir schauen uns noch potenzielle Neuzugänge im Training an und führen weiter Gespräche“, sagt FCW-Coach Menzel, der bei seiner Kader-Anzahl mindestens eine zwei vorne stehen haben möchte. Aktuell kommt der 36-Jährige in seiner Liste auf nur 16 Spieler. Und das sind viel zu wenige für eine gesamte Saison. „Wir müssen unbedingt noch nachlegen“, fordert Menzel.


Zweite Mannschaft als Hilfe

Immerhin könnte der Bezirksligist im Notfall auf die neue zweite Mannschaft zurückgreifen. Doch qualitativ dürfte das am Ende nicht ausreichen. Daher geht man mit der Zielsetzung klar und deutlich um: Klassenerhalt. Nach vielen Jahren als gestandener Bezirksligist geht der Blick nicht mehr auf einen einstelligen Tabellenplatz. Die Kaderfluktuation lässt keine Träumereien zu.

Mit Alexander Broer (VfL Langeland), Felix Rikus (Spvg. 20 Brakel II), Simon Hartmann (TuS Lüchtringen), Leon Krüger (SV Höxter) und Stefan Lübke (SG Altenbüren/Scharfenberg) stehen fünf wichtige Stützen nicht mehr zur Verfügung. Hartmann geht beispielsweise als Kapitän, Lübke als bester Torjäger der vergangenen Jahre. „Die Qualität leidet natürlich unter den Abgängen“, weiß Menzel: „Aber wir gehen hier jetzt einen anderen Weg. Auf Wunsch des Vorstandes setzen wir mehr auf die Jugend.“


FCW geht nicht freiwillig in die A-Liga

Es stellt sich nur die Frage, wie lange der Klub von der Weser diesen Weg in der Bezirksliga fortsetzen kann. Nicht wenige Klubs in dieser Spielklasse locken ihre Spieler bereits mit monatlichen Verdiensten im mittleren dreistelligen Bereich. Der FCW will keine hohen Summen zahlen. „Das kann und will der Verein nicht mehr mitmachen“, betont Menzel.

Gerüchte über einen freiwilligen Abstieg in die Kreisliga weist Menzel zurück. Er habe mit seinen Spielern über die Situation gesprochen. Die Meinungen waren deutlich: „Wir wollen es in der Bezirksliga versuchen.“


Sirin und Stürznickel erste Neuzugänge

Und so müssen potenzielle Neuzugänge vom Klub überzeugt werden. Mit Alpay Sirin und Wieland Stürznickel (beide MTV Fürstenberg) konnte man schon zwei ehemalige Spieler zurückholen. Dennis Ferranti bemüht sich weiter um Neuzugänge. Und dass das nicht einfach ist, erfahren auch andere Vereine im Umfeld.

Am Ende wird es wohl dazu kommen, dass Menzel selbst wieder auf dem Platz stehen muss – unfreiwillig. Denn eigentlich möchte sich der 36-Jährige nicht in den Vordergrund bringen und sich selbst aufstellen. Doch eine andere Option bietet sich in der nächsten Spielzeit wohl nicht. „Unsere Erwartungen hängen nicht so hoch. Es geht nur um den Klassenerhalt“, verdeutlicht der FCW-Trainer. Die Kader-Situation ist für Menzel aktuell noch eine zweite Baustelle neben dem bereits gestarteten Projekt „Eigenheim“.

Aufrufe: 015.6.2020, 15:00 Uhr
Rene WenzelAutor