2024-05-02T16:12:49.858Z

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Zumindest die Rückrunde in der Regionalliga spielt Türkgücü München im Grünwalder Stadion.  Schlaf
Zumindest die Rückrunde in der Regionalliga spielt Türkgücü München im Grünwalder Stadion.  Schlaf

Team nicht involviert: Möglicher Türkgücü-Umzug lässt Fragen offen

Wo spielt die Maurer-Elf in der kommenden Saison?

Türkgücü München erwägt bei einem Aufstieg in die 3. Liga, seine Heimspiele im Westen Deutschlands auszutragen. Wir haben beim Regionalliga-Tabellenführer nachgefragt.
  • Bei Regionalliga-Tabellenführer Türkgücü München gibt es Gedankenspiele, bei einem Aufstieg in die 3. Liga die Heimspiele im Westen Deutschlands auszutragen.
  • Obwohl die Lizenzierungsunterlagen bis zum 2. März eingereicht werden müssen, gab es noch „keine konkreten Gespräche mit anderen Standorten“.
  • Unabhängig von der Spielstätte in der neuen Saison nimmt der Verein die Stadt München in die Pflicht.

München - Das wäre ein Hammer! Ein Münchner Profifußball-Klub, der seine Heimspiele anstatt in Bayern irgendwo in Westen Deutschlands austrägt. Klingt komisch, scheint aber für Türkgücü München eine ernsthafte Alternative zu sein.

Türkgücü München glaubt an höheres Zuschauerinteresse

Vor knapp 14 Tagen wollte der Verein nach einem ersten Bericht von diesen Gedankenspielen noch nichts wissen. „Unsere Aussage bezüglich Stadion ist ja bekannt“, sagte Türkgücü-Geschäftsführer Robert Hettich auf Rückfrage von Fussball Vorort / FuPa Oberbayern. „Für die Lizenzierung kommt das Grünwalder als einzige Alternative infrage.“

Am Mittwoch platzte dann die Bombe. Präsident Hasan Kivran bestätigte in einem Interview die Gedankenspiele des Regionalliga-Tabellenführers. „Ich weiß, dass wir in München stören“, glaubt der Türkgücü-Macher in einem SZ-Interview. „Dort hätten wir wahrscheinlich mehr Zuschauer, weil es auch mehr Derbys gäbe.“

Noch keine Gespräche mit der Mannschaft

Obwohl bereits Anfang März die Lizenzierungsunterlagen beim DFB eingereicht werden müssen, sind die Pläne des Spitzenreiters der Regionalliga Bayern nach eigenen Angaben noch nicht wirklich ausgereift: „Konkrete Gespräche mit anderen Standorten haben wir noch nicht geführt“, heißt es in einer Stellungnahme auf Anfrage von Fussball Vorort/FuPa Oberbayern.

Demnach ist auch die Mannschaft mit den Plänen bisher nicht konfrontiert worden. „Das ist aktuell gar kein Thema. Unsere Heimspiele finden ja hier statt, eine andere Planung ist noch nicht konkret und würde nur vom Sportlichen ablenken.“ Wie das die einzelnen Spieler finden, von denen viele einen engen Bezug zu München haben, bleibt abzuwarten. Spätestens nach dem Interview des Präsidenten dürften die Gedankenspiele aber innerhalb der Mannschaft ein Thema sein.

Frist zur Abgabe der Lizensierungsunterlagen endet am 2. März

Oder doch nicht? Wie der Klub knifflige Fragen wie die Kosten von An- und Abreise bei „Heimspielen“, die Trainingsmöglichkeiten am Standort, Stadionmiete und Übernachtungen finanziell wie logistisch stemmen möchte, steht offenbar noch in den Sternen. „Eine Kalkulation besteht zu diesem Zeitpunkt nicht und ist aktuell auch nicht angebracht“, heißt es in der Stellungnahme. Das liegt mit Blick auf die in 13 Tagen fällige Einreichung der Lizenzierungsunterlagen allerdings wohl im Auge des Betrachters.

Vielleicht handelt es sich auch um einen gut kalkulierten Vorstoß, um Druck auf die Stadt auszuüben. Kivran verweist darauf, dass Türkgücü seit „jetzt schon zwei Jahren in Vorleistung gegangen“ ist und fordert: „Jetzt sind mal andere dran“ - gemeint ist die Stadt München.

Türkgücü nimmt Stadt München in die Pflicht

Der Klub hat klare Vorstellungen, was er in Zusammenarbeit mit den zuständigen Gremien am Standort in der bayerischen Landeshauptstadt verbessern möchte: „Für unsere weiteren Planungen benötigen wir in Zukunft eigene Plätze für die Jugend. Auch ein dauerhaft bespielbares Trainingsgelände mit Rasenheizung und Flutlicht ist da wichtig. Wir befinden uns in konstruktiven Gesprächen.“

Fest steht, dass Kivran den Standort München auf jeden Fall erhalten möchte. „Wir reden nicht von einem Ortswechsel. Der Gedanke ist: Für eine Engpassphase in der Stadt würden wir ausweichen. Dieser Engpass ist gegeben, wenn drei Mannschaften in der dritten Liga spielen, oder wenn das Grünwalder Stadion saniert wird und alle für zwei Jahre raus müssen“, sagt der Türkgücü-Präsident.

Inzwischen hat der DFB reagiert und den Umzugsplänen von Türkgücü München eine klare Absage erteilt.


Auch BFV-Präsident Rainer Koch richtet deutliche Worte an den Regionalliga-Spitzenreiter.

Aufrufe: 018.2.2020, 15:04 Uhr
Münchner Merkur / Jörg BullingerAutor