Doch während ARD-Experte Schweinsteiger im TV die DFB-Pokal-Blamage seiner Bayern bei Holstein Kiel (7:8 n.E.) sachlich analysierte, brodelte es in Spieler Müller sichtlich. Der Lautsprecher des FC Bayern wirkte im Live-Interview mit der ARD vor Millionenpublikum völlig bedient.
„Es war nicht die Entschlossenheit zu spüren, die die Kieler hatten“, sagte Schweinsteiger in der Analyse und meinte: „Das wurmt alle an der Säbener Straße. Sie müssen wieder an den Schraubstellen drehen.“ Richtig wurmte es ganz offensichtlich Müller.
„Das Fazit ist, dass wir gegen einen Underdog aus Kiel verloren haben, die alles in die Waagschale geworfen haben. Wir hatten in der ersten Halbzeit deutlich mehr vom Spiel und Zugriff. Es war keine Pokal-Sensation, die sich angedeutet hat. Über das erste Gegentor sprechen wir schon einige Zeit. Den Schuh müssen wir uns anziehen“, sagte Müller und erzählte von seiner Gefühlslage: „Es ist sehr, sehr enttäuschend.“
Die ARD-Reporterin ließ aber nicht locker, fragte immer weiter nach (was ihr Job ist) und wirkte dabei fröhlich. Zumindest hatte offenbar Thomas Müller diesen Eindruck - und wurde vor Millionen TV-Zuschauern dünnhäutiger.
„Sie lachen jetzt hier?“, fragte er die Journalistin. Diese erwiderte: „Nein!“ Müller aber meinte energisch: „Natürlich haben Sie gelacht! Die Stimmung? Wir sind natürlich bedient! Das können Sie sich ja vorstellen, dass die Stimmung nicht gut ist.“
Die Reaktionen im Netz ließen nicht lange auf sich warten. Ein Schalke-Fan schrieb beispielsweise: „Und dann auch noch patzig werden. Peinlich..“ Die Reporterin relativierte schließlich ihre Frage und bedankte sich für das Gespräch. Und Müller? Schritt sauer davon: „Ja, danke, gerne.“ (Patrick Mayer)