2024-05-10T08:19:16.237Z

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Timothy Tillman wurde vor der laufenden Saison von den Bayern zum 1. FC Nürnberg verliehen, um dort weiter die Karriereleiter zu erklimmen. Momentan scheint er jedoch den entscheidenden Schritt nicht gehen zu können. dpa / Timm Schamberger
Timothy Tillman wurde vor der laufenden Saison von den Bayern zum 1. FC Nürnberg verliehen, um dort weiter die Karriereleiter zu erklimmen. Momentan scheint er jedoch den entscheidenden Schritt nicht gehen zu können. dpa / Timm Schamberger

Keine einzige Bundesliga-Minute - sollte Tillman zurück zum FCB?

Youngster wollte beim Club nächsten Schritt machen

Timothy Tillman galt bereits im Jugendfußball als absolutes Ausnahmetalent. Zu Beginn der Saison verlieh der FC Bayern den Deutsch-Amerikaner zum 1. FC Nürnberg. Ein verfrühter Rückwechsel könnte sinnvoll sein.

Timothy Tillman gilt als ungeschliffener Rohdiamant und absolutes Ausnahmetalent. Im zarten Alter von 16 Jahren holte ihn der FC Bayern für eine stolze Ablöse von einer halben Millionen Euro vom SpVgg Greuther Fürth zu sich in die U17-Mannschaft. Ein Jahr nach seinem Wechsel zum Rekordmeister zeigte auch der FC Barcelona Interesse an dem Offensiv-Allrounder. Durch den Einsatz von Uli Hoeneß gelang es jedoch, ihn von einer Besichtigung der Jugendakademie „La Masia“ abzuhalten. Im Jahr 2017 schaffte er dann den Sprung in die Stammelf der kleinen Bayern und absolvierte dort 31 Spiele mit einer ansehnlichen Bilanz von sechs Toren und sechs Vorlagen. Auch bei den Profis war er schon im Kader gelistet: Für die Freundschaftsspiele gegen den BCF Wolfratshausen und den FSV Bruck, sowie im Audi Cup gegen Neapel und Liverpool. Jedoch musste er sich damit begnügen, die Spiele lediglich von der Bank aus zu verfolgen.

Zu Beginn der laufenden Saison entschied man sich bei Bayern, den Youngstar für ein Jahr auf Leihbasis mit Kaufoption zum Bundesligaaufsteiger Nürnberg zu geben. Allerdings sicherte sich der Rekordmeister eine Rückkaufoption. Der Wechsel sollte der nächste Schritt auf der Karriereleiter des außergewöhnlichen Technikers sein: Eine Möglichkeit, um sich in der Bundesliga zu etablieren, Spielminuten und -erfahrung zu sammeln.

Noch keine einzige Spielminute in der Bundesliga

Dieses Vorhaben ging bisher jedoch nach hinten los. Während Tillman die ersten beiden Ligaspiele seines neuen Vereins noch von der Ersatzbank aus beobachtete, wartete er anschließend vergeblich auf eine erneute Nominierung. Nicht mal als Auswechseloption kam er den Rest der Vorrunde infrage und erst recht nicht als Teil der Startelf. Lediglich als Aushilfe für die Reserve der Nürnberger kam er zum Zug. In sechs Regionalligaspielen stand er von Beginn an auf dem Platz und durfte zweimal über die volle Distanz ran.

Diese ernüchternden Zahlen können nicht das sein, was Timothy Tillman sich damals beim Vertragsabschluss mit dem Club versprochen hat. Regionalliga hätte er ja auch bei den Bayern spielen können. Das erklärte Ziel war die Bundesliga und dieses scheint in immer weitere Ferne zu rücken.

Nürnberg-Coach Köllner schwärmte von Tillman

Dabei war vor einem halben Jahr noch alles Friede, Freude, Eierkuchen. Trainer Michael Köllner schwärmte vom Neuzugang: „Es wird ein spannendes Projekt mit ihm werden“. Auch Tillman selbst schien von der Rückkehr in seine Heimatstadt, in der er vor 19 Jahren geboren wurde, sehr angetan: „Es ist ganz gut für einen jungen Spieler, wenn man weniger Druck spürt. Der wird mir hier auch genommen“, erklärt er im Interview mit nordbayern.de. Aus seinem auf der vereinseigenen Webseite geäußerten Wunsch, seinen „Teil zu einem erfolgreichen Jahr beitragen“ zu können, wurde jedoch bisher nichts.

Ein logischer Schritt der Bayern könnte es nun sein, Tillman zur Winterpause wieder zu sich zu holen. Eine Überlegung wäre es angesichts der Gesamtsituation sicherlich wert, zumal Trainer Holger Seitz ein großer Förderer und Fan des U19-Nationalspielers ist. Bei seinem Wechsel ließ er im Interview mit Fussball-Vorort wissen, er sei „ein klasse Spieler“ und die Entscheidung wäre „im Sinne des Spielers und des Vereins“ getroffen worden. Auch die zusätzliche Verstärkung im offensiven Mittelfeld würde der Mannschaft nicht schaden. Durch die Verletzungsmisere der Profis musste Seitz mehrmals Spieler nach oben abgeben und hatte beim Spiel gegen Wacker Burghausen sogar zwei Torhüter auf der Bank.

Aufrufe: 012.12.2018, 09:01 Uhr
Kirsten PfisterAutor