2024-05-02T16:12:49.858Z

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David Alaba (Mitte) über die Chancen von Meritan Shabani (li.) und Lars Mai (re.): Auch Glück gehört dazu, wenn man es in die 1. Mannschaft des FC Bayern schaffen will. mis (2), sampics
David Alaba (Mitte) über die Chancen von Meritan Shabani (li.) und Lars Mai (re.): Auch Glück gehört dazu, wenn man es in die 1. Mannschaft des FC Bayern schaffen will. mis (2), sampics

Hoeneß: Ausbildung geht vor Mannschaftserfolg der Jugend

Laut Alaba braucht ein Spieler mehr als nur Talent

Laut Sebastian Hoeneß steht die Ausbildung der Spieler über dem Mannschaftserfolg. David Alaba meint, es sei mehr als nur Talent und Ausbildung ausschlaggebend.

Für die U19 des FC Bayern München geht es in die entscheidende Phase der Saison. Bei sieben verbleibenden Partien muss die Bayern-Jugend sieben Punkte auf Mainz 05 aufholen, um an die Tabellenspitze zu klettern. Zwar hat die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß noch ein Spiel mehr zu spielen, kann aber nicht immer auf das volle Personal zurückgreifen.

So war es auch beim Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart, dass die Roten trotz 4:2-Führung nicht siegreich gestalten konnten. In der Schlussphase kassierte die U19 noch das 4:4.

Hoeneß sagte damals im Interview mit DFB.de: „Das wird erst kurzfristig entschieden. Joshua trainiert bei den Profis mit und wird am Wochenende dort zum Einsatz kommen, wo es für seine individuelle Entwicklung am sinnvollsten ist. Die Ausbildung steht im Nachwuchsbereich an erster Stelle, nicht der Mannschaftserfolg.“

Gemeint war Joshua Zirkzee, der für die U19 enorm wichtig ist, aber bereits in der Regionalliga spielt und bei den Profis trainiert. Der Niederländer läuft ebenso wie Torhüter Christian Früchtl und Innenverteidiger Lars Lukas Mai für die U23 auf, obwohl sie eigentlich noch für die U19 spielberechtigt sind. Der 18-jährige Franck Evina hat sogar den Sprung nach oben geschafft und wurde an den Zweitligisten Holstein Kiel ausgeliehen.

Der Rekordmeister jagt im Jugendbereich nicht zwingend nach Titeln. Von der U17 bis zur Bundesliga-Mannschaft werden beim FC Bayern München die Spieler so eingesetzt, wie es für die Talente am besten ist. Die Jugendmannschaften müssen hierbei manchmal zurückstecken - nicht ohne Grund liegt der letzte Titel der U19 bereits 15 Jahre zurück.

Ständiger Austausch aller Teams wichtig für Jugendspieler

Auch wenn er nicht immer auf den vollen Kader zurückgreifen kann, befürwortet Hoeneß den Einsatz seiner Schützlinge in den Mannschaften zwischen der U17 und den Profis: Manche müssen bei den B-Junioren lernen, eine Führungsrolle zu übernehmen. Andere müssen bei den höheren Mannschaften wichtige Erfahrung sammeln. Der FC Bayern ist laut Hoeneß auf einem guten Weg, wieder Jugendspieler in die eigene Bundesliga-Mannschaft zu bringen: „Ich sehe sehr viele, die schon sehr laut oben anklopfen und auf jeden Fall das Zeug besitzen, es in den Profibereich zu schaffen.“

David Alaba war der Letzte, der den Schritt von der eigenen Jugend in die Profi-Mannschaft des Rekordmeisters geschafft hat. Das ist jedoch schon zehn Jahre her. Er äußerte sich über die aktuellen Talente des FC Bayern und seinen eigenen Sprung in die Stammmannschaft des FC Bayern. Der mittlerweile 26-jährige Österreicher schaffte seinen Durchbruch bei den Bayern erst nach einer halbjährigen Ausleihe zu 1899 Hoffenheim.

Alaba über den Durchbruch: Glück ist ein Faktor

Laut Alaba zählen Mai und Meritan Shabani zu Spielern, die das Potenzial haben, den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. „Um jedoch den großen Schritt nach oben zu machen, da spielen viele Dinge eine wichtige Rolle. Auch Glück ist ein Faktor. Es gibt viele Bausteine, die man zusammensetzen muss“, so Alaba.

Wie Hoeneß weiter ausführt, ist die Persönlichkeit ausschlaggebend dafür, wie weit es ein Fußballer nach oben schaffen kann. Hierzu zählt der Wille, in jedem Training an seine Grenzen zu gehen. Außerdem ist es wichtig, sich gegen Widerstände zur Wehr setzen und behaupten zu können.

Ob bei Bayerns Talenten mit der nächste Bayern-Profi aus der eigenen Jugend dabei ist, wird sich zeigen. Die Sehnsucht ist groß, denn der FC Bayern wartet seit zehn Jahren darauf, dass endlich wieder ein Eigengewächs den Sprung ins Star-Ensemble schafft. Neben den zunehmenden Erfolgen der Jugendmannschaften wäre das die wichtigste Bestätigung für das Konzept am neuen Campus in der Ingolstädter Straße.

Aufrufe: 021.3.2019, 15:34 Uhr
Münchner Merkur / tz / Eric NestlerAutor