2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Gegen die Bayern-Reserve hat der SVH keine Chance. Sven Leifer / Sven Leifer
Gegen die Bayern-Reserve hat der SVH keine Chance. Sven Leifer / Sven Leifer

Heimstetten-Schreck: Bayerns Wriedt trifft und trifft

FC Bayern II eine Nummer zu groß für den SV Heimstetten

Am Ende war es dann doch recht deutlich. Die Elf von Holger Seitz besiegt den SV Heimstetten mit 4:0.

Zehn Minuten sind am Freitagabend im Heimstettner Sportpark gespielt gewesen, als ein lautstarker Teil der 720 Zuschauer ungeduldig wurde. Nachdem zuvor schon der Schlachtruf „Die Amateure sind da, ist das nicht wunderbar“ durchs Rund gehallt war, ertönte nun aus Dutzenden Kehlen die Aufforderung: „Amateure schießt ein Tor!“

Gemeint waren damit die Kicker des FC Bayern II, die bei ihrem Anhang unter dem irrigen Namen „Amateure“ firmieren – wiewohl sie unter Profibedingungen trainieren und einige der hoffnungsvollsten Talente des Landes in ihren Reihen haben. Die wahren Amateure indes trugen gestern die weißen Trikots des SV Heimstetten, dessen Kicker neben dem Fußballerdasein studieren, arbeiten oder eine Lehre machen.

Allein dieser krasse Unterschied war im Duell der zwei Regionalligisten zu keiner Zeit augenscheinlich – zwanzig Minuten lang. Danach jedoch verschärfte der Favorit das Tempo – so wie ein Sportwagenfahrer, der gemächlich im dritten Gang dahinrollt, ehe er die Beschleunigungsspur der Autobahn erreicht und das Gas voll durchdrückt. Und so markierten die Bayern zwei Tore binnen zwei Minuten, die den Heimstettner Traum vom Überraschungscoup zeitig platzen ließen. Am Ende hieß es gar 0:4 aus Sicht der Platzherren – und das, nachdem es so gut für sie begonnen hatte.

Denn die ersten halbwegs gefährlichen Szenen hatte unverhofft der SVH: Lukas Riglewski bediente jeweils nach einer feinen Passstaffage seinen Sturmkumpel Orhan Akkurt, dessen Versuche jedoch über und neben dem Ziel landeten. Somit verharrte der Torjäger bei acht Saisontreffern – eine Marke, die nur von einem Ligarivalen übertroffen wird. Der heißt Kwasi Okyere Wriedt, trug auch gestern das FCB-Trikot und eröffnete in der 23. Minute den Torreigen.

Sein 0:1 wirkte auf das bis hierhin so schwungvolle Spiel der Heimstettner wie eine Windböe auf ein Kartenhaus. Nun wirbelten nur noch die Bayern, die hundert Sekunden später auf 0:2 erhöhten und noch vor der Pause mit dem dritten Streich von Wooyeong Jeong alles klar machten. Den Gastgebern blieb unterdessen oft nur die Rolle von Statisten, sodass man kaum erstaunt gewesen wäre, wenn der eine oder andere Heimstettner seinen Gegenspieler um ein Autogramm gebeten hätte.

Doch das verkniffen sich die SVH-Kicker, die freilich auch im zweiten Durchgang weitgehend chancenlos blieben. Erneut Wriedt schraubte sein Saisonkonto mit dem 0:4 auf elf Treffer, ehe Riglewski nach siebzig Minuten für die beste Offensivszene seiner Elf sorgte. Doch sein Freistoß klatsc!hte an die Latte.

SVH: Riedmüller, Wellmann, Schäffer (46. Mömkes), Günzel, Hintermaier, Regal, Hannemann (73. Weser), Schels, Michalz, Riglewski, Akkurt (64. Werner).
Tore: 0:1 Wriedt (23.), 0:2 Shabani (25.), 0:3 Jeong (36.), 0:4 Wriedt (57.).
Schiedsrichter: Elias Tiedeken (TSV Neusäß).; Zuschauer: 720.

Aufrufe: 05.10.2018, 23:10 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor