2024-04-25T14:35:39.956Z

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In der vergangenen Saison sicherte sich der FC Bayern 2 in der Regionalliga Bayern die Meisterschaft. Gelingt in dieser Saison der Coup in der 3. Liga? Sven Leifer
In der vergangenen Saison sicherte sich der FC Bayern 2 in der Regionalliga Bayern die Meisterschaft. Gelingt in dieser Saison der Coup in der 3. Liga? Sven Leifer

Fünf Gründe warum der FC Bayern auch in der 3. Liga Meister wird

U23 aus München steht an der Spitze

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Fünf Spieltage vor Schluss führt der FC Bayern 2 die Tabelle der 3. Liga an. Fünf Gründe für die Siegesserie der U23 aus München in der Rückrunde.
  • Am 33. Spieltag der 3. Liga hat der FC Bayern 2 die Tabellenführung vom MSV Duisburg erobert.
  • Die U23 des Deutschen Rekordmeisters hat im Jahr 2020 34 von 39 möglichen Punkten geholt.
  • In den letzten fünf Spielen der Saison trifft die Mannschaft von Sebastian Hoeneß auf den 1. FC Magdeburg, TSV 1860 München, FC Carl Zeiss Jena, MSV Duisburg und 1. FC Kaiserslautern.

München - Mit einem 5:1-Kantersieg gegen den SV Meppen hat die U23 des FC Bayern am Mittwochabend die Tabellenführung in der 3. Liga übernommen. Seit Weihnachten hat die 2. Mannschaft aus München nur ein Spiel verloren, im Februar beim 0:1 in Chemnitz. Gegen Eintracht Braunschweig am 30. Spieltag gab es ein 1:1-Unentschieden in Braunschweig, die restlichen elf Spiele entschied die Mannschaft von Sebastian Hoeneß für sich.

3. Liga: FC Bayern 2 spielt sich in einen Rausch

Nach dem 1:1 am 22. Dezember 2019 im Heimspiel gegen Würzburg atmeten die Verantwortlichen noch auf, da sich die Mannschaft einen „Winterspeck“ von fünf Punkten auf den ersten Abstiegsplatz angefuttert hatte. Im neuen Jahr platzte dann der Knoten und die Talente haben sich in einen Rausch gespielt. 34 von 39 möglichen Punkten hat die U23 eingesammelt.

Wir nennen fünf Gründe, warum nach der Meisterschaft 2019 in der Regionalliga auch im Jahr 2020 der Titel an die Isar gehen könnte - dieses mal dann in der 3. Liga.

1. Die Mannschaft hat keinen Druck

Die U23 aus München hat eine Sonderstellung in der 3. Liga. Während fast alle anderen Vereine und auch deren Spieler mit auslaufenden Verträgen Existenzsorgen haben, ist der FC Bayern 2 damit nicht belastet. Unter optimalen Voraussetzungen konnte sich das Team in der Corona-Pause fit halten und auf den Re-Start vorbereiten. Schon früh war klar, dass der Klassenerhalt geschafft ist. Seitdem steigert sich die Spielfreude der jungen Mannschaft von Spiel zu Spiel. Auch wenn die zweite Mannschaft nicht höher als in der 3. Liga spielen darf, gibt es ein Ziel: Die Meisterschaft in der 3. Liga.

2. Der FC Bayern 2 spielt den besten Fußball in der 3. Liga

Fiete Arp (2017) und Nicolas Kühn (2019), bis Saisonende von Ajax Amsterdam ausgeliehen, wurden in ihrer Karriere als beste U19-Spieler ihres Jahrgangs ausgezeichnet. Die beiden Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold sind nur zwei von vielen hochtalentierten Nachwuchsspielern, die technisch bereits weiter sind, als die meisten Drittliga-Profis. Schaffen es die gegnerischen Mannschaften nicht, die spielerische Überlegenheit der U23 in den Griff zu bekommen, wird es auch für die Top-Teams der Liga schwer. Haching-Trainer Claus Schromm gab nach der 0:1-Niederlage Ende Februar unumwunden zu, die Mannschaft sei „einfach zu schnell für diese Liga“.

3. Die „Routiniers“ über 23

In einer 2. Mannschaft eines Profi-Klubs dürfen maximal drei Spieler über 23 Jahre alt sein und gleichzeitig auf dem Feld stehen. Ersatztorwart Michael Netolitzky ist noch ohne Einsatz. Die anderen vier Führungkräfte sind Nicolas Feldhahn (33, 25 Einsätze), Timo Kern (30, 24 Einsätze), Lukas Welzmüller (33, 28 Einsätze) und Torjäger Kwasi Okyere Wriedt (25, 30 Einsätze). Sie bilden eine entscheidende Achse der Mannschaft und führen die Youngster. „Otschi“ Wriedt, der im Sommer in die niederländische Eredivisie geht, ist der treffsicherste Stürmer der Liga und führt nach 33. Spieltagen die Torjägerliste mit 22 Buden vor Albert Bunaku (19) an.

4. Kluge Personalentscheidungen im NLZ

Seit Jahren träumen Fans und Verantwortliche des FC Bayern von einem Spieler wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder Thomas Müller, der in der Jugend des Rekordmeistes gereift ist. Seit dem Ende der Ära van Gaal in München hat sich bis zu dieser Spielzeit kein Talent mehr im Profi-Kader etabliert. In dieser Saison haben Leon Dajaku, Oliver Batista Meier und Sarpreet Singh ihr Bundesliga-Debüt unter Hansi Flick gefeiert. Joshua Zirkzee konnte sich sogar als Backup für Stürmerstar Robert Lewandowski in Stellung bringen und hat in acht Einsätzen vier Tore erzielt. Die NLZ-Leitung unter Führung von Jochen Sauer, der seinen Vertrag erst kürzlich bis 2023 verlängert hat, kann drei Jahre nach der Eröffnung des neuen Nachwuchsleistungszentrums einige Erfolge vorweisen. Auch der Übergang von Erfolgstrainers Holger Seitz, der nach dem Aufstieg in die 3. Liga in die Führung des NLZs befördert wurde, lief reibungslos. Trotz anfänglichen Gegenwinds der eigenen Fans ist Trainer Sebastian Hoeneß inzwischen unumstritten.

Video: Holger Seitz genau ein Jahr nach dem Aufstieg in die 3. Liga

5. Breiter Kader mit nachrückenden U19-Spielern

Die englischen Wochen sind knüppelhart, viele Teams kämpfen mit Verletzungs- und Personalsorgen. Beim FC Bayern ist zum Beispiel Fiete Arp verletzt, andere Spieler helfen immer wieder bei den Profis aus, doch das alles hat den FC Bayern bisher nicht aus der Bahn geworfen. Es rücken einfach neue Hoffnungsträger nach. Jamal Musiala (17) war in seinem dritten Spiel in der 3. Liga als Doppeltorschütze gegen Zwickau erfolgreich und ist nach David Alaba zweitjüngster Drittliga-Schütze der FCB-Geschichte. Malik Tillman (18) knipste drei Tage später ebenfalls zweifach und drehte die Partie beim SV Waldhof Mannheim. Noch auffälliger ist die Entwicklung von Angelo Stiller. Vom 21. Spieltag bis 32. Spieltag war der 19-Jährige bei Hoeneß gesetzt und hat keine einzige Minute verpasst. Am Mittwoch bekam er eine Pause. Auch wenn Hansi Flick nach dem Gewinn der Meisterschaft weiteren jungen Spielern eine Chance gibt, stehen andere Talente in den Startlöchern.

Aufrufe: 019.6.2020, 21:22 Uhr
Münchner Merkur / tz / Jörg BullingerAutor