FC Bayern: Kovac lobt Thiago – Aber diese Qualität fehlt ihm

München – Thiago stand für den FC Bayern München schon in 195 Spielen schon auf dem Platz, erzielte dabei 28 Tore und bereitete 35 weitere vor. Er geht jetzt in seine siebte Spielzeit, ist der Fixstern im Münchner Mittelfeld. Nur will der 28-Jährige nicht wirklich eine lautstarke Führungsrolle übernehmen. Wenn es nach Trainer Niko Kovac geht, dürfte sich das gerne ändern.

„Er kann mit dem Ball alles. Es gibt nichts, was er nicht kann“, sagt Kovac über seinen Sechser im kicker. Der Spanier gilt als gesetzt im doch durchaus vollen Mittelfeld des Rekordmeisters, der eher noch in der Offensive nachlegen will. „Er kann das Spiel beschleunigen, er kann es beruhigen. Er denkt auf dem Platz wie ein Trainer“, so der FCB-Coach.

Kovac will Thiago als Führungsspieler beim FC Bayern München

Keine Frage, der ehemalige Schüler von Pep Guardiola ist ein gestandener Profi. 28 Jahre alt. Bestes Alter. Ausgestattet mit einer atemberaubenden Technik. Wäre da nicht diese eine Sache: Thiago mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen. „Er steht leider medial nicht im Fokus, weil er sich da rausnimmt. Was seine Leistung anbelangt, hätte er sehr viel mehr Anerkennung verdient“, meint Kovac. Ein kleiner Seitenhieb, ein Hinweis in Richtung: Trau‘ dich, ich will dich als meinen Führungsspieler?

Lob von Kovac – doch Thiago backt kleine Brötchen beim FC Bayern München

Thiago selbst wiegelt ab, entzieht sich der Verantwortung, lautstark voranzugehen. „Darum geht es nicht. Alle müssen das sein, weil wir voneinander abhängen, um Spiele zu gewinnen“, sagt er und es schwingt ein Hauch von La Masia – das berüchtigte Nachwuchszentrum des FC Barcelona – in seinen Aussagen mit. Der feine Rechtsfuß sieht sich als Teil des Ganzen, will nicht aus der Menge hervorstechen.

Dabei hat Thiago unlängst aber doch einmal die Stimme erhoben und verbal gegen die Konkurrenz aus Dortmund gestichelt.

maho