17.10.2015: Milos Pantovic wird von Pep Guardiola kurz vor Schluss eingewechselt und kann somit im Weserstadion einige Sekunden Bundesliga-Atmosphäre genießen. Weitere Einsätze in der Bundesliga seitdem? Fehlanzeige! Carlo Ancelotti nahm ihn zwar 2017 mit auf die Asien-Tour, doch eine Chance, sich unter dem Italiener in einem Pflichtspiel zu beweisen, bekam er nicht. Auch Jupp Heynckes belohnte ihn in der laufenden Saison nicht für seine dauerhaften, starken Leistungen in der Regionalliga. Doch nicht erst bei den Amateuren der Bayern, schon in der U17 (sieben Tore in 25 Spielen) und der U19 (13 Tore und drei Vorlagen in 32 Spielen) zeigte der Serbe sein Talent und seine Torgefahr. In der Regionalliga-Saison 16/17 sammelte Pantovic 24 Scorerpunkte (15 Tore und neun Vorlagen) und war damit noch vor Karl-Heinz Lappe (13 Treffer) bester Torjäger von Bayern II.
Pantovics Vertrag läuft Ende der Saison aus und mit 21 Jahren wird es Zeit ein höheres Level zu erreichen. Beraten wird "Pante" von der MG-Sport-Management GmbH, dessen Geschäftsführer der langjährige Bundesligaspieler Maurizio Gaudino ist. In einem Telefonat mit der Ex-Nationalspieler teilte uns der Deutsche Meister von 1992 mit, dass man "sich nach anderen Möglichkeiten" für Pantovic umschaue, da er "bereit für den nächsten Schritt ist". Schon letzte Saison gab es "lose Angebote" von Zweitligisten. Man entschied sich jedoch für eine weitere Regionalligasaison, damit er sich "nochmal beweisen und Stabilität aufbauen" könne. Etwas Defintives gibt es jedoch noch nicht.
Mit den Leistungen der aktuellen Saison, wie bei der Vorlagen-Gala gegen Bayreuth, hat der offensive Mittelfeldspieler mit zehn Toren und zehn Assists sicherlich einige Zweitliga-Teams auf sich aufmerksam gemacht. Nach dem knappen 2:1 Sieg gegen Rosenheim am Dienstag stand das Talent dem fussball-vorort-Team für ein kurzes Gespräch zur Verfügung. "Es war ein dreckiger Sieg. Wir sind gut aus der Halbzeit gekommen und haben die Vorgaben des Trainers umgesetzt", analysierte der 21-Jährige das Spiel. Auf die Frage, ob er sich nach seiner Leistung (Tor und Vorlage) als Matchwinner sehe, antwortete er: "Heute war ich es, das kann man schon sagen. Nächste Woche ist es wieder ein anderer. Wir sind eine Mannschaft, von daher spielt das keine Rolle."
Interessanter waren dann schon seine Ausführungen zu dem Thema, ob er sich mit solchen Leistungen mittelfristig auch im höherklassigen Fußball sieht: "Auf jeden Fall. Mein Ziel ist es Bundesliga zu spielen. Ich werde alles daran setzen, mein Ziel zu erreichen."
Damit ist er einer von vielen jungen Spielern bei den kleinen Bayern, die vom Sprung in die höchste, deutsche Spielklasse träumen. Trainer Tim Walter sieht die ganze Sache etwas nüchterner: "Es geht nicht drum, wie die Zukunft aussieht, die Jungs leben im Hier und Jetzt." Die Aussagen von Milos Pantovic lassen aber darauf schließen, dass der Traum Bundesliga jetzt schon im Hinterkopf schwebt. Mit etwas Glück wird Pantovic den Weg in die Bundesliga gehen. Das letzte Eigengewächs, dem der Durchbruch zu den Bayern-Profis gelang, war übrigens David Alaba - vor acht Jahren...