Zugabe für Patrick Rudolf?

Nach dem Sieg im Kreispokal hat der TSV Wackernheim sein zweites großes Ziel fest im Visier: die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Teilnahme an der Aufstiegsrelegation. Um dieses Bestreben zu realisieren, muss der Tabellenzweite die größtmögliche Hürde überspringen und bei Meister FC Basara Mainz gewinnen. Gelingt das nicht, ist der TSV (60 Punkte) abhängig vom Ergebnis von Verfolger TSV Mommenheim (58 Punkte) beim FV Budenheim.

Dabei entscheidet sich auch, ob Patrick Rudolf die Wackernheimer zum letzten Mal als Trainer von der Seitenlinie begleitet – oder eine Zugabe in den Relegationsspielen erhält. „Personell kann ich fast auf den kompletten Kader zurückgreifen“, freut sich der 46-Jährige. „Das stimmt mich zuversichtlich und zeigt, dass die Jungs bereit sind.“ Dass Meister Basara allerdings keine Geschenke verteilt, habe das 4:2 bei Konkurrent Mommenheim in der Vorwoche gezeigt. „Wir werden alles abrufen müssen, um bestehen zu können“, weiß Rudolf.

Die Sportvereinigung aus Gau-Algesheim befindet sich vor dem letzten Spieltag in einer wenig aussichtreichen Position. Mit der jüngsten 2:7-Klatsche gegen die SG Harxheim ist die vor der Saison rundum erneuerte Mannschaft auf den vorletzten Rang zurückgefallen. Lediglich den FV Budenheim (23 Punkte) könnte die SV (22 Punkte) mit einem Sieg noch überholen. Weil aber bis zu vier Absteiger drohen, könnte selbst das am Ende nur noch statistischen Wert haben. Deshalb ist Trainer Thomas Klöckner, der am Mittwoch seinen 33. Geburtstag feierte, realistisch: „Wir stehen mit eineinhalb Beinen in der B-Klasse. Die Chance auf den Klassenverbleib beträgt vielleicht 15 bis 20 Prozent.“

Für diesen Fall wollen die Gau-Algesheimer beim FSV Oppenheim kämpfen. „Dann könnten wir schauen, was mit einem Dreier noch drin ist“, erklärt Klöckner. Dazu müsse sein Team, das mit lediglich acht Zählern den letzten Platz in der Rückrundentabelle belegt, aber die individuellen Fehler abstellen. „Und realistisch gesehen, müssen wir uns mit dem Abstieg abfinden“, sagt Klöckner. „Wir brauchen ein mittelgroßes Fußballwunder.“

Ebenfalls einen finalen Dreier benötigt Fidelia Ockenheim. Mit einem Sieg vor heimischem Publikum kann der Tabellenzwölfte den einen Punkt davor liegenden SKC Barbaros Mainz im direkten Duell überholen. Damit hätte der Aufsteiger eine weitere Spielzeit in der Liga sicher. Im Falle eines Unentschiedens oder einer Niederlage könnte Alemannia Laubenheim noch an der Fidelia vorbeiziehen. Dann müsste Ockenheim hoffen, dass nicht vier Mannschaften absteigen.

Um dieses Zittern zu vermeiden, gibt es für Fidelia-Coach Gerd Korz nur eine Möglichkeit: „Wir wollen unbedingt gewinnen und uns mit einem Sieg aus dieser verkorksten Saison verabschieden.“ Dabei werde seine Elf versuchen, über den eigenen Ballbesitz das Spiel zu bestimmen und Druck über die Außenseiten zu entwickeln. „Barbaros hat in der Offensive ihren stärksten Mannschaftsteil“, weiß Korz. „In unserer eigenen Hälfte dürfen uns deshalb keine Fehler passieren.“

Unser Spiel des Tages in der Fußball-B-Klasse Mainz-Bingen West ist an diesem Wochenende die Begegnung zwischen dem Tabellenfünften SG Gensingen/Grolsheim und der abstiegsbedrohten TSG Heidesheim.

Die SV Gau-Algesheim und der FSV Oppenheim trennten sich im Hinrundenspiel am 6- November 0:0. Dabei haderten die Gastgeber mit einem nicht gegebenen Foulelfmeter an Stürmer Steffen Mahr (80. Minute).

Der TSV Wackernheim bot dem FC Basara Mainz im Spitzenspiel 60 Minuten lang ein Duell auf Augenhöhe. Nach dem 0:1 agierte der Tabellenzweite offensiver, wurde aber zweimal zum 0:3-Endstand ausgekontert.

Fidelia Ockenheim erkämpfte sich beim SKC Barbaros Mainz ein spektakuläres 4:4-Unentschieden. Pascal Dickenscheid (31.), Kevin Hanss (33.) und zweimal Raphael Heinz (11./78. Foulelfmeter) trafen für die Gäste.