2024-05-08T14:46:11.570Z

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"Die Bezirksliga ist die fairste Liga im gesamten Südwestdeutschen Fußballverband", sagt Staffelleiter Gerd Schmitt. F: Wolff
"Die Bezirksliga ist die fairste Liga im gesamten Südwestdeutschen Fußballverband", sagt Staffelleiter Gerd Schmitt. F: Wolff

Kontroverse um Eintritt für Frauen

Staffelleiter Schmitt lobt Fairness der Mannschaften / Vier Vereine haben keine Schiedsrichter

Gundersheim. Klassenleiter Gerd Schmitt kramte in seinen Unterlagen, um dann mit Freude verkünden zu können: „Ich sage mit Stolz, dass die Bezirksliga die fairste Liga im gesamten Südwestdeutschen Fußballverband ist. Alle anderen Ligen von Verbandsliga bis C-Klasse haben mehr Rote Karten vorzuweisen.“ Diese Aussagen versah er auf der Hinrundenbesprechung im Vereinsheim des VfL Gundersheim dann auch schnell noch mit einem Dank an alle Teams. Denn auch er weiß, dass das keine Selbstverständlichkeit für die Bezirksliga ist. „Vor drei, vier Jahren hatten wir noch den Ruf einer Klopperliga. Das ist eine tolle Entwicklung.“ Dass die Anzahl der Gelben Karten von 824 auf 868 gestiegen ist, war für Schmitt demnach auch nur eine Randnotiz.

Die Erklärungsansätze für die Fairness fiel bei den Befragten identisch aus. Dennis Dell, neuer Sportlicher Leiter bei der TSG Pfeddersheim, sagte: „Die Bezirksliga ist eine fußballerisch starke Liga. Da ist die Intensität des Fußballspielens höher als die des Tretens.“ Dem pflichtet Thomas Naab, Spielausschuss des SV Gimbsheim bei. Dabei geht er auch stark auf den eigenen Klub ein, der Disziplin im Verein für sehr wichtig hält. „Wir versuchen, das von Vereinsseite aus zu vermitteln und haben in den letzten Jahren auch alle Spieler aussortiert, wegen denen wir viele Geldstrafen hatten.“

Dell und Naab glauben auch, dass sich an diesem Trend in der Bezirksliga nichts ändern wird und stellen eher eine weitere Steigerung in Aussicht. Beide meinen: „Die Bezirksliga wird in der neuen Saison noch stärker sein. Es sind auch drei Vereine aus der Landesliga dabei. Da wird anders Fußball gespielt.“

Schmitt indes kann seine Vorfreude auf die neue Runde dabei kaum verbergen. „Es sind einige klangvolle Namen und renommierte Vereine dabei. Das hübscht die Liga auf.“ Hierbei bezog er sich insbesondere auf die Landesliga-Absteiger SV Mainz-Weisenau, Spvgg. Ingelheim und TSG Hechtsheim ab.

Jedoch herrschte auf der Sitzung nicht in allen Bereichen die große Einigkeit. Als das Thema: Eintritt für Frauen – Ja oder Nein? auf den Tisch kam, wurde kontrovers diskutiert. Fünf Klubs gaben auch an, das weibliche Geschlecht abzukassieren, während elf Klubs keinen Eintritt für Frauen nehmen. Ein Verein, der für Ja gestimmt hat, war die Spielvereinigung Ingelheim. Vorsitzender Wolfgang Bärnwick begründete: „Es ist eine Diskriminierung für die Frauen, wenn sie nichts zahlen.“ Zustimmung bekam er von Gundersheims Thomas Finger. „Was wir hier machen, ist Mittelalter“, vertrat er klar seine Meinung und berichtete über die positiven Erfahrungen, was Eintritt für Frauen betrifft. „Nicht eine Frau hat sich bei uns darüber beklagt“, so Finger weiter. Eine spitze Bemerkung dagegen lieferte Franz Graber, Trainer von A-Klassen-Meister SG Eintracht Herrnsheim. Er lachte: „Was für eine Frau fühlt sich diskriminiert, wenn sie keine Fünf Euro bezahlen muss.“

Von Schmitt gab es auch nicht nur Lob, sondern auch Kritik an die Vereine. So monierte er, dass die meisten Klubs die Listen für die Ansprechpartner nicht wie gewünscht ausgefüllt haben. Zudem sieht er den Beitrag zur Schiedsrichterei kritisch. „Es kann nicht angehen, dass vier Vereine in der Bezirksliga keinen Unparteiischen stellen. Da sollte was passieren.“ In diesem Zusammenhang berichtete er auch über die neue Regelung, dass auch ein Wechsel eines Schiedsrichters in der Zukunft „Geld kostet“.



Aufrufe: 012.7.2017, 08:00 Uhr
Nico BrunettiAutor