2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview der Woche

"Meine Youngster sind heiß"

Winheller freut sich auf Neuenheim +++ Seit acht Partien ungeschlagen

Timo Winheller, Trainer des Kreisligisten FC Badenia St. Ilgen, spircht im FuPa Heidelberg Interview der Woche über die ausgeglichene Liga, das anstehende Topspiel gegen den ASC Neuenheim und auch über die besser werdende personelle Lage seiner Mannschaft.

Als Vierter liegt Ihr nur einen Zähler hinter dem Zweiten. Sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Timo Winheller: Die Kreisliga ist dieses Jahr sehr ausgeglichen. Jedes Spiel wird quasi durch die Tagesform der Mannschaften entschieden. Da bin ich sicher mit vielen Trainerkollegen einer Meinung. Wir haben intern vor Saisonbeginn gesagt, dass wir im oberen Drittel landen wollen. Von vielen "Experten" wurden wir damals dafür belächelt und uns wurde eine schwierige Saison vorausgesagt. Mich freut es für meine junge Mannschaft, dass wir recht konstant sind. Von 13 Spielen haben wir nur das Topspiel gegen Dilsberg verdient verloren und sind mittlerweile seit acht Partien ohne Niederlage. Ich sehe eine positive Entwicklung meiner jungen Mannschaft, auch wenn es im Offensivbereich noch ein wenig klemmt. Bemerkenswert gut ist dagegen unser taktisches Verhalten gegen den Ball. Trotz einer schlimmen Verletztenmisere (zeitweise fielen bis zu acht Spieler aus) schaffen wir es immer wieder defensiv sehr stabil aufzutreten. Bedenkt man, dass wir sieben unserer 13 Gegentore in den Spielen gegen Dilsberg und Eberbach (2:4 und 3:3) kassiert haben, ist das eine tolle Leistung. Leider sind wir ein wenig die Remiskönige der Liga. Mit sechs Unentschieden haben wir vielleicht fünf bis sechs Punkte verschenkt. Zufrieden bin ich mit dem derzeitigen Abschneiden dennoch.

Vorne hat sich der 1. FC Dilsberg bereits etwas abgesetzt. Ist der FCD noch aufzuhalten?

Winheller: Das ist schwer zu sagen. Bislang sind die Dilsberger sehr kompakt und konstant aufgetreten. Ich denke sie haben die homogenste Mannschaft und den absoluten Top-Torjäger in der Liga. Mit neun Punkten Vorsprung auf die Verfolger haben sie schon ein beruhigendes Polster geschaffen. Aber im Fußball ist bekanntlich alles möglich. Diese Erfahrung musste ich vor fünf Jahren in meinem ersten Jahr als Spielertrainer selber machen. Mit meinem damaligen Verein in NRW führten wir im Winter acht Punkte vor dem Tabellenzweiten und sind dennoch Zweiter geworden. Ich denke jede Mannschaft hat eine schwierige Phase in einer Saison zu überstehen. Ob Dilsberg noch in eine solche Situation gerät, kann ich nicht vorhersehen. Wir schauen sowieso nur auf uns und wollen uns weiterentwickeln. Solange der Relegationsplatz für uns in Sichtweite ist, sind wir zufrieden. Letztlich möchte keine Mannschaft zu früh in der Saison um "die goldene Ananas" spielen.

Vergangenes Wochenende gelang Euch in Rot kurz vor Schluss noch der Ausgleich zum 1:1-Endstand. Geht das Remis aus Ihrer Sicht in Ordnung?

Winheller: Ja, absolut. Das Remis geht in Ordnung. Der Treffer zum 1:1 fiel sehr spät, war aber auch verdient. Es war ein ausgeglichenes Spiel mit Vorteilen für meine Mannschaft in Hälfte Zwei.

"Es gilt Strukturen für höherklassigen Fußball zu schaffen"

Lief die bisherige Runde wie erwartet? Schließlich hat der FC St. Ilgen schon lange nicht mehr unterhalb der Landesliga gespielt?

Winheller: Die guten alten Zeiten bei der Badenia (lacht). Als ich vor einem Jahr aus der Nähe von Dortmund nach Sandhausen gezogen bin, hat man mir bei der Badenia natürlich oft genug von den goldenen Zeiten im Verein erzählt. Das Umfeld hier ist natürlich dementsprechend auch etwas verwöhnt, was die Erwartungshaltung an meine Mannschaft angeht. Jeder Abstieg hat jedoch seine Gründe. Und diese gilt es aufzuarbeiten. Ich stehe voll hinter meiner jetzigen Truppe und sehe das Potenzial, die Badenia mittelfristig wieder in die Landesliga führen zu können. Wir haben diese Saison jedoch keinen Druck und die Mannschaft soll sich in Ruhe entwickeln. Neben der sportlichen Basis gilt es weiterhin, stabile Strukturen für höherklassigen Fußball in St. Ilgen zu formen. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg und das neue Konzept für potenzielle Werbepartner wird in der Region toll angenommen.

Am Sonntag empfangt Ihr den ASC Neuenheim zum Topspiel. Was für eine Partie erwarten Sie gegen den Tabellenzweiten?

Winheller: Ich erwarte ein enges Spiel. Die Neuenheimer stehen zu Recht da oben drin. Es ist ein Heimspiel und das wollen wir gewinnen. Nach zuletzt drei Unentschieden sind meine Youngster (Altersdurchschnitt liegt bei 21 Jahren) heiß auf einen Dreier und wollen sich endlich wieder mit einem Sieg belohnen.

Wie sieht die personelle Lage bei Euch aus? Habt Ihr viele Verletzte zu beklagen?

Winheller: Nach den ganzen Hiobsbotschaften der letzten Wochen sieht es ein wenig besser aus bei uns. Tim Dosch und Bene Göpfert sind zurück. Marius Hilberer hat seine Rotsperre abgesessen. Dennoch fallen uns mit Schreckenberger, Mertens, Del Giudice, Cisiolka und Max Göpfert weiterhin einige Leistungsträger aus. Aber ich bin positiv gestimmt, Sonntag wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz zu bringen.

Aufrufe: 04.11.2015, 11:30 Uhr
red.Autor