München - Stefan Reuter, Geschäftsführer des FC Augsburg, äußerte sich am Samstag überraschend deutlich zu den Gerüchten über einen möglichen Wechsel von Christian Früchtl zu den Fuggerstädtern: „Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass der FC Augsburg da genannt wird. Diese Gerüchte sind völlig aus der Luft gegriffen“, sagte der 53-Jährige der „Augsburger Allgemeinen“.
Früchtl- Berater Christian Rößner hatte Interessenten aus der Bundesliga und aus der Premier League bestätigt. Hat er zu hoch gepokert? Da Früchtl selbst einen Wechsel innerhalb Bayerns vorzieht, bliebe nach der Absage des FCA kein Bundesligist mehr übrig. Der 20-jährige Keeper ist aktuell die Nummer drei im Kader des FC Bayern , bekommt aber im Sommer mit der Verpflichtung von Alexander Nübel starke Konkurrenz. In der 3. Liga hütet er im Moment den Kasten der Bayern Amateure, will aber mindestens zweitklassig spielen. Welche Optionen bleiben also?
Als bayerische Zweitligisten kommen der 1. FC Nürnberg, die SpVgg Greuther Fürth und Jahn Regensburg in Frage. In Nürnberg durften aufgrund der Verletzung von Christian Mathenia in dieser Saison bereits fünf Torhüter ran, vollends überzeugen konnte keiner davon. Stammkeeper Mathenia bekam vom „Kicker“ sogar den Stempel als „schwächster Torwart der zweiten Liga“ - im Tor hat der „Glubb“ also durchaus eine Baustelle.
Früchtl, der als hochtalentiert gilt, will bei seinem neuen Verein unbedingt die Nummer eins sein, betonte sein Berater. In Nürnberg schiene das möglich zu sein. Aber auch in Fürth oder Regensburg könnte sich der Niederbayer wohl durchsetzen - sofern seitens der Vereine überhaupt Interesse an einer Leihe besteht.
Trotz des Wunsches, am Liebsten in Bayern zu bleiben, sind natürlich auch andere Optionen auf dem Tisch. Beim VfB Stuttgart beispielsweise bestünde wahrscheinlich die Chance, nächste Saison in der Bundesliga zu spielen, zudem läuft die Leihe der aktuellen Nummer eins Gregor Kobel zum Saisonende aus. Die Nähe zur Heimat wäre in der Schwaben-Metropole gewährleistet.
Wohin es Früchtl auch zieht, eins steht fest: Er will und muss sich auf hohem Niveau empfehlen, um irgendwann auch für den Posten im Tor des Rekordmeisters eine Option zu sein. Seine Karriere befindet sich jetzt am Scheideweg - die bevorstehende Leihe wird mit darüber entscheiden, ob der Traum der Neuer-Nachfolge irgendwann Realität wird.