2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht
Treffsicher: Stefan Reuter vom SV Heimstetten.
Treffsicher: Stefan Reuter vom SV Heimstetten. – Foto: Sven Leifer

Blitztor gegen FC Augsburg: Stefan Reuter ärgert seinen Vater

SV Heimstetten tankt Selbstvertrauen

Der SV Heimstetten hat sich im Ligapokal knapp gegen den FC Augsburg 2 durchgesetzt. Die Schmitt-Elf tankt Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Regionalliga.

München – Nach nur einem Pflichtspiel in den vergangenen zehn Monaten kehrte am Samstag auch der SV Heimstetten wieder zurück in den Spielbetrieb. Vor exakt 84 Zuschauern bezwang der Regionalliga-13. im heimischen Sportpark die Reserve des FC Augsburg im Rahmen des Ligapokal-Wettbewerbs mit 1:0.

Den goldenen Treffer erzielte just Stefan Reuter, dessen gleichnamiger Vater seit 2013 bei den bayerischen Schwaben als Geschäftsführer Sport fungiert. Der Weltmeister von 1990 war zwar freilich selbst nicht anwesend, da die Augsburger Profis ebenfalls am Samstagnachmittag in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund gefordert waren. Eine Nachricht aber werde er seinem Papa „schon gleich schicken“, feixte der 20-jährige Flügelspieler nach dem Schlusspfiff. Er sei „kein Freund von Vorbereitungsspielen, das weiß auch der Trainer“, bekannte Reuter offen.

SV Heimstetten: Stefan Reuter trifft nach zwei Minuten zur Führung

Umso wacher präsentierte er sich nun im ersten Pflichtspiel seit 203 Tagen. Keine 100 Sekunden waren gespielt, als der junge Reuter „einfach mal vorne mit reingelaufen“ war, wie er später selbst berichtete. Der Lauf sollte sich lohnen. Gedankenschnell nutzte er die Konfusion in der Augsburger Hintermannschaft nach einem eigentlich schon abgefangenen Angriff und schloss aus gut sieben Metern überlegt ab (2.).

Bis zum Seitenwechsel verdiente sich Christoph Schmitts Mannschaft diese Führung durch einen beherzten Auftritt, auch spielerisch agierte sie durchaus auf Augenhöhe mit dem FCA-Nachwuchs. Nach dem Wiederanpfiff erhöhten die Gäste zwar den Druck, man habe jedoch „heute gut zusammen verteidigt“, wie Reuter stolz bilanzierte. Auch auf Schlussmann Maximilian Riedmüller war Verlass, sodass die knappe Führung tatsächlich über die Zeit gebracht werden konnte. Keinen Hehl machte der SVH-Coach anschließend daraus, dass er „kein Fan des Ligapokals“, er aber dennoch froh sei, „endlich wieder ein echtes Spiel absolviert haben zu können“.

Regionalliga Bayern: SV Heimstetten ist bereit für Abstiegskampf

Von Kindesbeinen an, so Schmitt, sei er es „gewohnt gewesen, am Wochenende am Fußballplatz zu sein“, diese Gier auf Fußball war am Samstag auch seinem Team anzumerken. Ohnehin kam der SVH im Vergleich zur Konkurrenz relativ gut durch die lange Pause, der Kern der Mannschaft blieb weitgehend zusammen, mit Mohamad Awata (Schweinfurt) und Sebastiano Nappo (Augsburg) kehrten zudem zwei Ex-Spieler wieder zurück nach Heimstetten.

„Jetzt kam uns auch zugute“, führte der 35-jährige SVH-Coach aus, „dass wir in den letzten Jahren schon seriös gewirtschaftet haben“. Wenngleich es auch für Heimstetten keine einfache Zeit ist: Die couragierte Vorstellung am Samstag belegte, dass der SVH gerüstet ist für den Abstiegskampf in der Regionalliga.

(MATTHIAS HORNER)

Aufrufe: 028.9.2020, 11:30 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Matthias HornerAutor