2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Stephan Zellin Fotografie
F: Stephan Zellin Fotografie

Veltens Trainer darf nicht bei Hennigsdorf-Senioren spielen

Christian Eichelmann wird das Spielrecht verwehrt

Über diesen Fall kann vortrefflich gestritten werden: Christian Eichelmann, Trainer des Landesligisten SC Oberhavel Velten, wollte sich den Senioren des FC 98 anschließen. Diesem Vorhaben schob der Vorstand des Ligakontrahenten einen Riegel vor. Der Coach des Ortsnachbarn sei nicht erwünscht.

Dieser Beschluss, dass Eichelmann keine Spielberechtigung bekommen wird, wurde in der jüngsten Sitzung gefasst. Neu ist der Streit aber nicht. Schon in der Woche vor dem Landesliga-Derby am 1. September brachten Funktionäre des FC 98 ihr Unverständnis über die sportliche Neuorientierung des 35-Jährigen zum Ausdruck. „Als ich mit meiner Mannschaft trainierte, war er auf der Anlage. Es geht doch nicht, dass er wenige Tage vor so einem wichtigen Spiel sieht, welche Freistoßvarianten wir einstudieren “, wetterte Hans Oertwig, Coach der Hennigsdorfer Männer.

„Ich kann es ein bisschen nachvollziehen, was die Hennigsdorfer meinen“, räumt Eichelmann ein, dass die Konstellation schon ein bisschen komisch sei. „Wir müssen aber sehen, in welcher Liga wir uns bewegen. Ich finde es für unsere Region albern und ein bisschen weit hergeholt.“ Dass ihm solche Steine in den Weg gelegt werden, könne er nicht nachvollziehen. Eichelmann spielte in den letzten Jahren für Mühlenbeck, Borgsdorf und Zühlsdorf. „Nun will ich bei den Alten Herren einfach noch ein bisschen Spaß haben.“ Viele Alternativen würde es nicht geben. „Hennigsdorf bot sich an, weil ich viele Spieler wie Sebastian Berndt oder Michael Engelmann schon seit Jahren kenne.“ Im Senioren-Team des FC 98 habe er sich auch gut aufgenommen gefühlt. „Klar haben sich ein paar Leute gewundert. Aber es war okay. Dann gewannen wir das Männer-Derby mit 2:0 und es ist Weltuntergang.“

Christian Eichelmann betont, dass er keinen Stress machen oder Ärger haben will. „Ich habe einfach nur Fußball spielen wollen.“ Argumente, wonach er aus Trainingsformen der Ersten Rückschlüsse ziehen oder aus den Senioren-Kreisen Vereinsinterna erhalten könne, sind aus seiner Sicht nicht schlüssig. „Bei Hennigsdorf I ist an vier Tagen in der Woche Training. Was ist so schlimm daran, wenn ich an einem Abend auf dem Nachbarplatz trainiere?“ Zudem würde es beide Vereine auch nicht stören, dass Franziska Borchert für die Hennigsdorfer Frauen und ihr Mann Malte für die Veltener Herren spielen würden. „Oder wird das jetzt auch verboten?“

Im Seniorenbereich will der langjährige Borgsdorfer Frauen-Trainer nun dennoch kicken. „Ich gucke mal beim OFC.“

Das sagt der Verein:

Velten-Trainer im eigenen Seniorenteam? „Wir hatten Bauchschmerzen“, so Präsident Bastian Klebauschke. Am Ende hätten mehrere Dinge zur Entscheidung geführt. „Die Krönung war, dass er es sich wagt, uns öffentlich als respektlos zu bezeichnen, weil sich seine Mannschaft vor dem Derby auf dem Seitenstreifen warm machen musste. Das ging nicht anders, weil die Anlage aufgrund des Vereinsjubiläums voll war. Wenn er das respektlos findet, muss er auch nicht zu uns kommen.“ Es sei immer die Entscheidung des Vereins, welcher Spieler aufgenommen wird.

Aufrufe: 019.9.2018, 07:56 Uhr
Stefan ZwahrAutor