2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Neuer Tabellenführer der Bezirksliga Nahe: Die Reserve der SG Eintracht Bad Kreuznach.
Neuer Tabellenführer der Bezirksliga Nahe: Die Reserve der SG Eintracht Bad Kreuznach. – Foto: Mario Luge

Spielabbruch nach Schulterverletzung

Sammelbericht Bezirksliga Nahe +++ Planigs Fabio Da Rocha muss nach langer Behandlungspause ins Krankenhaus

Bad Kreuznach. Führungswechsel: Nach acht Spieltagen am Stück am Gipfel verliert die SG Hüffelsheim ihren Status als Spitzenreiter – an eine „kleine“ Eintracht, die sich allerdings lange schwertat. Beim 3:1 auf dem holprigen Merxheimer Rasen trafen die Kreuznacher erst spät. Kontrast: Bereits am Vorabend bekamen die Hüffelsheimer bei einer sich prächtig präsentierenden SG Alsenztal eine Lektion. 2:4. In Schockstarre verfielen wieder die Kicker der TSG Planig: Ihre Kante Fabio Da Rocha verletzte sich schwer an der Schulter, die Partie bei „Lalo“ musste abgebrochen werden. Das Feld im Keller rückt zusammen. Man erwartet einen Mega-Fight.

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TSV Lalo-Laubenheim – TSG Planig abgebr. –
Über die linke Seite nahm Fabio Da Rocha Anlauf. Die massige Kante preschte nach vorne, kassierte den Rempler. Und fiel. So unglücklich auf die Schulter, dass er für fast eine Stunde nicht vom Rasen transportiert werden konnte. Krankenwagen und Notarzt rückten an – Referee Robinson Michel musste in der 41. Minute abbrechen. Weil die Wartezeit schlichtweg das Maximum überschritt. „Für uns ist das natürlich ein bisschen blöd, aber nicht zu ändern“, resümierte „Lalo“-Coach Alexander Stumm, TSG-Spielleiter Mirco Lauermann bestätigte am Abend, dass sich Da Rocha entweder die Schulter ausgekugelt, vielleicht gar gebrochen habe. Mit 3:1 hatte der TSV derzeit geführt – durch Malte Quitschs Doppelschlag und einen Strafstoß von Marcel Filomela. Denis Bischof hatte verkürzt. Nur fünf Minuten, bevor Da Rochas Masse so bitter zu Boden sackte. „Eine böse Absicht kann man da niemandem unterstellen“, betonte Stumm.

Karadeniz Kreuznach – SG Guldenbachtal 1:1. – Er wollte einfach nicht mehr darüber nachdenken. Über dieses Ei, über die zwei Punkte, die seine Elf verschenkte. „Man muss das halt akzeptieren“, stellte Beytullah Kurtoglu, Spielertrainer der türkischen Kreuznacher Elf, bedient fest. Irgendwie segelte die Flanke aus dem Halbfeld fast unbeachtet in den Sechzehner – und kullerte wie in Slow-Motion über die Kreidelinie. 1:1 (58.). Sebastian Gänz‘ eigentlich harmloser Versuch bescherte den Guldenbachtalern einen Punkt beim Favoriten. Als „sehr ärgerlich“ bezeichnete Kurtoglu das Remis, „bei so vielen Hochkarätern müssen wir das Spiel gewinnen“. Karadeniz lag vorne. Durch ein Kuriosum. Im eigenen Strafraum wollte die SG eine Aktion klären, der Befreiungsschlag missglückte – und prallte von Muhammed Tascis linker Hüfte in die Kiste (26.). Randnotiz: ein, so Kurtoglu, nicht gegebener Treffer seiner Elf. „50, 60 Zentimeter war der Ball hinter der Linie“, haderte der Coach.

SG Alsenztal – SG Hüffelsheim 4:2. – Serdar Yildiz lieferte seinen klassischen Wackler mit dem Hintern. Der Ball kam zu ihm, Alsenztals Wuchtbrumme täuschte die Bewegung vor, dann schob er ein (3.). Nach dem frühen 1:1 gewann eine bockstark aufgelegte SGA die Oberhand – allen voran Julian Aff, der Stürmer, der „vieles so einfach aussehen lässt“, meistens „die richtigen Entscheidungen trifft“, wie Trainer Maxi Bauer lobte. Per Doppelpack – jeweils ließ die SGA im Angriff den Ball abklatschen – schoss Co-Trainer Nico Pereira die Pfälzer mit 3:1 in Front (17., 33.). „Wir haben die Bälle gut in die Tiefe gespielt und durch das Anlaufen Ballverluste provoziert“, wusste Bauer. Nach Fabian Scheicks 20-Meter-Flachschuss press neben den Pfosten (70.) war es Aff selbst, der das 4:2 vollendete (75.). „Unsere Vier vorne wurden gut gefüttert. In den Zweikämpfen haben wir einfach mehr gefressen“, bilanzierte Bauer über fleißig rackernde Alsenztaler. Philip Leonhard hatte das 1:0 (2.) erzielt.

FC Merxheim – Eintracht Kreuznach II 1:3. – Seit jeher ist der Rasen in der Nahestraße ein gutes Pflaster für Ercan Ürün und Co. „Vier, fünf Jahre“, so sagt er, habe er dort keine Punkte abgegeben – und das sollte sich auch diesmal nicht ändern. „Merxheim hat seine ganze Idee auf den Kampf verlegt. Wir haben die guten Antworten gegeben“, lobte Ürün eine Elf, die den Kopf aus der Schlinge zog. Aus 25 Metern hämmerte Pascal Schwindt die Pille in den Winkel (32.) – dann drehte die Eintracht auf. Berat Sayim schlenzte den Ball vom Strafraumeck fein ins Dreieck (41.), erst am Ende aber schoss sich die SGE in sichere Gefilde. Auf einem „katastrophalen Acker“ übrigens, wie Ürün mäkelte. Nach Noel Beckers 70-Meter-Solo traf Bakary Joof (78.), Becker selbst lupfte schließlich über den Keeper zum 3:1 (87.). Schicht. „Was Merxheim spielen wollte, weiß ich nicht“, meinte Ürün. In Halbzeit eins trafen seine Blauen jeweils Pfosten und Latte – und sie vergeigten einen Elfer.

SC Birkenfeld – SV Winterbach 2:1. – Während die Birkenfelder ihren Platz im Mittelfeld absicherten, verlieren die Gäste durch die Niederlage im Abstiegskampf weiter Boden.

FC Brücken – TuS Mörschied 2:0. – Die Kunst des Spiels: Timing. Gerade befeuerten die Mörschieder Waldi Schneiders FCB nach der Pause, als eine clevere Stafette schnell alle TuS-Hoffnungen im Keim erstickte. Drei Stationen, Schneider auf Dustin Kronenberger, weiter auf Marc-Philipp Alles, der nur das Füßchen hinhalten musste (64.). One-Touch-Fußball in Perfektion, just in den Minuten, als Mörschied sich anschickte, dem FCB ein Bein zu stellen. „Wir sind ein bisschen schläfrig aus der Kabine gekommen. Die haben sich auch nie aufgegeben“, fasste Coach Schneider eine durchwachsene zweite Hälfte zusammen. Er machte den Deckel drauf: Den Kopfballabpraller von Kronenberger nahm er an, stocherte ihn mit Links ins Netz (77.), der TuS war geschlagen. Eine der in dieser Saison seltenen Buden des amtierenden Schützenkönigs. „Wir wollten das alles spielerisch lösen“, sagte Schneider. Für seinen FCB bedeutet der Dreier: „Big Points“ im Tabellenkeller.



Aufrufe: 08.3.2020, 20:50 Uhr
Peter-Pascal PortzAutor