2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Ganz eng – so wie in diesem Zweikampf – ging es im Bezirksliga-Derby zwischen dem TSV Langenlonsheim/Laubenheim (rote Trikots) und der SG Guldenbachtal zu. 	Foto: Jochen Coutandin
Ganz eng – so wie in diesem Zweikampf – ging es im Bezirksliga-Derby zwischen dem TSV Langenlonsheim/Laubenheim (rote Trikots) und der SG Guldenbachtal zu. Foto: Jochen Coutandin

Keine Tore im Lokalduell

Sammelbericht Bezirksliga Nahe +++ TSV Langenlonsheim und die SG Guldenbachtal trennen sich 0:0 +++ Auswärtsschlappen für Weinsheim und Hackenheim

REGION. Keine Befreiungsaktion, kaum Luft zum Atmen, höchste Gefahrenstufe. Für das Keller-Duo um den TuS Hackenheim und Schlusslicht SG Weinsheim regnete es wieder keine Punkte – der eine wurde in Birkenfeld mit 4:0 zerrissen, der andere bekam im Derby bei Karadeniz eine 1:4-Lektion. Der skizzierte Abstiegskampf verheißt nichts Gutes. Eine Wachablösung gab es an der Spitze der Bezirksliga Nahe. Nach einem trostlosen 0:0 verliert der TSV Lalo-Laubenheim die „Pole Position“ an die SG Hüffelsheim (siehe Bericht auf dieser Seite). Auch mal wieder ganz passabel: Aufsteiger TSG Planig.

SG Alsenztal – SG Veldenzland 4:3. – In der Kabine hatte es Cheftrainer Maxi Bauer im Voraus beschworen. Egal, was passiere, „wir müssen weiter spielen, wir brauchen die Punkte“. Vieles geschah. Und seine SGA steckte nicht auf. Nach dem 0:2-Rückstand, einem abgefälschten Schuss Patrick Class‘ (14.) sowie Lars Ockerts verwandeltem Foulelfer (18.), drehten die Alsenztaler auf. Philip Schneider staubte einen Querleger ab (25.), dann drückte er einen Zuckerball von Yves Scheuermann rein (28.), Bauer selbst stach per Kopf (42.). Wende mit Ansage. „Von denen kam nicht viel. Lange Bälle. Was mich gewundert hat, ist, dass sie sich irgendwann auseinandergenommen haben“, so Bauer. Julian Affs 25-Meter-Rohr (49.) bedeutete die Vorentscheidung in einem Match, in dem gleich drei Mann vom Feld flogen: Dennis Weber (Nachtreten) sowie die bereits verwarnten Bauer und Jochen Buss. Das 3:4 besorgte Kim Habermann (76.) – ehe Waldi Baum einen Elfer fischte und die Punkte rettete.

TuS Mörschied – TSG Planig 1:2. – Cihan Ceylan mimte den glücklichen Nutznießer. Als der kaum brenzlige Freistoß aus 25 Metern auf Johannes Becker zusteuerte und der Keeper ihn dick ins Zentrum abprallen ließ, war Planigs Co-Trainer am goldenen Fleck. Er musste nur den Fuß hinhalten (62.). Genau ins Mörschieder Herz, mitten in eine Phase, in der der TuS aufmuckte. „Leider muss man das Tor auch unserem Torwart ankreiden“, gab TuS-Funktionär Rainer Becker zu. „Damit waren die guten Minuten dann vorbei. Planig hat uns auf dem Hartplatz von Anfang an das Leben schwer gemacht.“ Eingeleitet hatte den Dreier Matthias Schier – mit strammem Spannstoß auf Halbrechts (13.). Nach Bastian Schwinns Kopfballtreffer (52.), die Vorlage brachte ein scharf geschlagener Eckstoß, war der TuS drauf und dran, die Planiger zu stürzen. Bis Ceylan kam. „Wir sind dann überhaupt nicht mehr vors Tor gekommen“, resümierte Becker. „Planig war durchweg präsent.“ Luft im Abstiegswirrwarr.

SC Birkenfeld – TuS Hackenheim 4:0. – 15 starken Minuten folgten 20 schludrige, mit dem Halbzeitpfiff aber schlug eiskalt das 1:0 ein, wie ein Faustschlag ins Gesicht. Christian Jahn visierte die Flanke an und kloppte den Ball mit dem Scheitel, in bester Mittelstürmer-Manier, in die Maschen (45. +1). Mit den Fingerspitzen war Julian Degreif noch am Leder, aber zu lasch. Hackenheim böse erwischt. „Direkt vor der Pause, das war ganz wichtig“, meinte Birkenfelds Coach Uwe Conrad und sprach von einem „sehr guten Kampfspiel“ und einem überragenden Tarig Sajid als Unparteiischem. 4:0 – vielleicht eins zu hoch, wusste Conrad. Aus zwölf Metern vergoldete Dennis Sommer zum 2:0 (68.), wieder Jahn nahm die Pille mit der Brust mit und schoss ein (75.), Emran Redzepaj schnürte den Kantersieg (87.). „Erst haben wir ziemlich gepresst, dann zu viel mit hohen Bällen operiert. Das war nicht sehr ansehnlich“, befand Conrad. Danach krähe aber später kein Hahn mehr. Es seien die Punkte, die zählen.

TSV Langenlonsheim-Laubenheim – SG Guldenbachtal 0:0. – Fast 90 Minuten passierte gar nichts, und dann gab es sie doch, die heiß ersehnte Chance. Malte Quitsch startete durch, rannt frei auf den SG-Kasten zu – und wurde zurückgepfiffen. Foul. Nur wo und was, das ließ Quitsch aus der Haut fahren. Weil er sich echauffierte und sich kaum beruhigen konnte, sah er in direkter Abfolge zwei Gelbe und Rot (86.). Irgendwie passend zu einem Spiel, das die Zuschauer in Laubenheim ziemlich gelangweilt haben dürfte. „Da braucht man auch nicht mehr zu sagen, als wirklich war“, wusste TSV-Mann Alexander Stumm von einem typischen Mittelfeldgeplänkel. Nullnummer im Spitzenspiel, kaum Torraumszenen, Ende. Wenn die einen gut gegen den Ball arbeiteten, liefen die anderen auf. Umgekehrt genauso. „Wir haben uns neutralisiert. Zwar wollten wir das Spiel aufziehen, aber das hat heute nicht wirklich geklappt“, erzählte Stumm. Der zweite Platz war ihm ohnehin nicht zu nehmen.

Karadeniz Kreuznach – SG Weinsheim 4:1. – Am Ende präsentierte sich Beytullah Kurtoglu mit besänftigtem Gemüt, denn an solchen Tagen sehe man, „dass die Arbeit fruchtet“. Gerade in einer bockstarken ersten Hälfte. „Wir haben die direkten Wege zum Tor gefunden“, freute sich Karadeniz‘ Trainer über die 3:0-Halbzeitführung. Erst schob Cihat Yakut einen Pass in den Rückraum locker ein (12.), nach einer knappen halben Stunde nahm der wuchtige Stürmer das Leder mit der Brust runter, ballerte es nonchalant und heftig mitten ins Tor (28.), nur fünf Minuten später war es Bruder Cihan, der zum 3:0 traf. „Im letzten Drittel waren wir einfach sehr stark. Wir haben die Chancen zwar nicht immer zu 100 Prozent fertig gespielt, aber bei sieben Aktionen drei zu machen, ist in Ordnung“, so Kurtoglu. Nico Kuss gelang für die erstarkten Weinsheimer der Anschluss (60.) – Ismet Senel aber zerstörte die spärlichen Hoffnungen auf einen Punkt (78.). „Sehr, sehr zufrieden“ war Kurtoglu nach Sieg Nummer sechs.



Aufrufe: 020.10.2019, 19:45 Uhr
Peter-Pascal PortzAutor