Am Niederrhein gibt es unzählige Stadien und Sportplätze. Einige sind besonders geschichtsträchtig, andere überzeugen durch ihre Architektur und manche Vereine punkten einfach durch ein unglaublich tolles Catering. Welche Plätze ihr am Niederrhein unbedingt gesehen haben müsst, verraten wir euch hier.
Seit fast 100 Jahren steht das Wuppertaler Stadion am Zoo bereits. 1924 wurde es offiziell eröffnet, 1983 unter Denkmalschutz gestellt. Seinerzeit gehörte es zu den größten und modernsten Stadien Deutschlands. Der Wuppertaler SV fand im Jahr 1954 seine Heimat im Stadion am Zoo, 35.000 Zuschauer bei Bundesliga-Duellen gegen die Bayern, Schalke oder Mönchengladbach waren keine Seltenheit. Aktuell gibt es Regionalliga-Fußball zu sehen.
In Oberhausen, zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, liegt das Stadion Niederrhein des SC Rot-Weiß Oberhausen. Wo einst Bundesliga gespielt wurde, ist heute bitterer Regionalliga-Alltag eingezogen. Eröffnet wurde das Stadion 1926, allerdings ohne Beteiligung einer Oberhausener Mannschaft: Es duellierten sich der Duisburger SpV und Arminia Bielefeld. Inzwischen ist mit der neuen Hintertor-Tribüne ein wenig Charme verloren gegangen, wer aber bei strömendem Regen schonmal in einer der Kurven stand, bleibt heute zumindest auf einer Seite trocken.
Die Heimat der Bundesliga-Frauen und der U23 von Borussia Mönchengladbach liegt im Stadtteil Rheydt. Die heutige Architektur des Stadions wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg errichtet. 300.000 Kubikmeter Trümmerschutt findet sich in den Wällen rund ums Spielfeld. Zur Saison 1960/61 spielte gar die erste Mannschaft von Gladbach im Stadion, während die Stadt das in die Jahre gekommene Bökelbergstadion umfassend renovierte. Mittlerweile sind der Rasenplatz und die umschließenden Stehplätze nicht mehr vorhanden. Es gab einen Kunstrasenbelag und umfassende Modernisierungsmaßnahmen.
Das Uhlenkrug-Stadion beheimatet den Essener Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen. Der ETB ließ das Stadion bereits 1922 errichten, damals für bis zu 35.000 Zuschauer, heute sind noch 9.950 Besucher zugelassen. Der offizielle Zuschauerrekord geht auf den 23. Dezember 1951 zurück, als die deutsche Nationalmannschaft mit 4:1 gegen Luxemburg gewann.
Für Bahn-Pendler zwischen Düsseldorf und Köln ist das Stadion an der Feuerbachstraße ein alltäglicher Anblick. Direkt neben den Gleisen befindet sich die Spielstätte von TuRU Düsseldorf. Aus dem Zug hat man einen tollen Blick auf die einzige Tribüne des Stadions, die über 1.200 überdachte Sitzplätze verfügt.
Im Remscheider Stadtteil Lennep befindet sich das Röntgen-Stadion. 1986 diente es noch als Austragungsort des Endspiels um die Deutsche Amateurmeisterschaft, heute gibt es Landesliga-Fußball zu sehen. Gebaut wurde das Stadion bereits 1925. Als der FC Remscheid in der 2. Bundesliga spielte, wurde es noch einmal ausgebaut.
Insgesamt 26 Einsätze für die Nationalmannschaft sorgten dafür, dass Karl Hohmann Namensgeber für das Stadion in Düsseldorf-Benrath wurde. Der Besuch hier will aber sorgfältig geplant sein: Sehr gerne wird auf den nebenliegenden Kunstrasenplatz ausgewichen.
Weit oben im Norden befindet sich die Spielstätte des SV Viktoria Goch. Das Hubert-Houben-Stadion kann bis zu 8.500 Fans aufnehmen, die es aber in der Bezirksliga noch nicht gab. Erstmals ausverkauft war das Stadion 2006 bei einem Freundschaftsspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Schalke 04.
Im Duisburger Stadtteil Hochfeld liegt die Grunewald-Kampfbahn. Ausbau gibt es auf beiden Längsseiten, die große Stehtribüne ist in einen Bahndamm integriert. Somit kann der Zuschauer mitunter denken, er steht auf einer Vibrationsfläche, wenn mal wieder ein großer Güterzug über die Schienen rattert. Euer Redakteur meint sich zudem an eine leckere Wurst vom Grill erinnern zu können, eine zeitnahe Überprüfung ist aber in Planung.
Absolute Kreisliga-Romantik findet sich beim SV Scherpenberg. Im Sommer erwarten die Zuschauer und Spieler auf dem Feld dichte Staubwolken vom Ascheplatz, bei Regen arten die Partien schnell zu einer Schlammschlacht aus. Für Freunde des Gegrillten warten diverse Fleischprodukte vom Holzkohlegrill. Neben der obligatorischen Wurst konnte vor allem das Steak überzeugen.
Die Sportanlage an sich ist hier nicht das Highlight. Vom Sportplatz der Mintarder Ruhrauen gibt es jedoch einen fantastischen Ausblick auf die Mintarder Ruhrtalbrücke, die sich hoch oben über der Ruhr erhebt. Vor oder nach dem Spiel gibt es noch die Gelegenheit entlang der Ruhr zu wandern.
Im Sportkomplex an der Warbruckstraße in Duisburg-Hamborn befindet sich auch die Spielstätte des MTV Union Hamborn. Mit Steh-Traversen und einer schicken Tribüne, findet sich auf der Platzanlage ein wunderschöner Oldschool-Ground. Pädikat: absolut sehenswert! Direkt um die Ecke gibt es noch die Anlagen des FSV Duisburg und von Gelb-Weiß Hamborn.
Der eigentliche Heim-Verein der Eisenbahner-Kampfbahn ist der ESV Grün-Weiß Roland Meiderich, der zur Zeit in der Kreisliga B kickt. In der A-Liga treten die Kicker des 1. FC Dersimspor vor den Ball. Um dem Namen gerecht zu werden, befindet sich die Platzanlage in unmittelbarer Nähe eines größeren Schienenknotenpunktes, auf der anderen Seite wartet eine einladende Grünanlage.
In Ratingen steht die Sportanlage Jahnstraße. In der Düsseldorfer A-Liga tritt der Verein SC Rot-Weiß Lintfort an. Bei Heimspielen erwartet die Zuschauer eine Mini-Schmuckkästchen: Die Tribüne besticht durch ihre besondere Architektur der Dachkonstruktion.
Heimat des BV Altenessen und des Bader SV in Essen ist der Sportplatz am Kaiserpark, der, wie der Name schon verrät, direkt am Kaiser-Wilhelm-Park liegt. Hier erwarten den fußballinteressierten Zuschauer eine Tribüne, die es durch ihre außergewöhnliche Form in diese Auswahl geschafft hat. Nur fünf Reihen weist der Unterstand auf, der extrem niedrig gehalten wurde.
Nicht nur das Stadion ist hier ein kleines Highlight, der gesamte Verein ist durchaus besonders. In Freisenbruch werden komplett neue Pfade beschritten: Verpflichtungen, Aufstellungen und noch vieles mehr liegt in den Händen der Online-Community. Ein wirklich spannendes Projekt, das auch schon international Beachtung fand. Das Stadion liegt in einem kleinen Tal, mit vielen Bäumen rundherum, nur das Vereinsheim steht auf geradem Untergrund. Wurst und Bier sind hier besonders lecker.
Update: Leider findet im Waldstadion Bergmannsbusch kein Spielbetrieb mehr statt.
Die einzige große und überdachte Tribüne im Fußballkreis Grevenbroich kann der TuS Grevenbroich sein Eigen nennen. Rund 6.000 Zuschauer könnten hier die Heimspiele ihres TuS verfolgen, in der Kreisliga A sind diese Zahlen allerdings utopisch. Neben der altehrwürdigen Haupttribüne ist jedoch auch die Moderne in Grevenbroich angekommen: Seit 2017 wird auf Hybridrasen gekickt.
Ein absolutes Highlight am Niederrhein ist die Edelstahlkampfbahn in Krefeld, Heimstätte des Crefelder SV Marathon. Eröffnet wurde die Kampfbahn am 7. August 1938, nach vielen Jahren Spielbetrieb steht nun eine umfassende Sanierung an. Im Jahr 2021 soll ein neues Kunstrasenfeld den Rasen ersetzen. Die Bauarbeiten werden die Kampfbahn selbst ebenfalls nicht verschonen. Aller Voraussicht nach wird das Gebäude samt Sitzplatztribüne abgerissen und die Stufenanlagen begrünt.
In Kaldenkirchen hat der TSV Kaldenkirchen seine Heimat in der Jahn-Kampfbahn. Die idyllische Lage und viele kleine Highlights auf der Sportanlage sorgen für einen ganz besonderen Flair. Wer die Chance hat hier ein Spiel zu sehen, sollte dem unbedingt nachkommen.
Nur noch wenige Wochen hat das altehrwürdige Rheinpreußenstadion in Moers noch, bevor die Bagger anrollen und alles platt machen. Es entsteht ein neues Sportzentrum im modernen Einheits-Look. Unüberdacht aber mit 15-20 Stufen rundherum und einem markanten Sprecherturm auf der Hauptseite machten das Stadion aus. 1956 eröffnet, folgten zahlreiche Großveranstaltungen. Nun sind die Tage des Schmuckkästchen gezählt.
UPDATE: Die Bauarbeiten befinden sich inzwischen in vollem Gang. Wie viel vom einstigen Charme der Anlage erhalten bleiben kann, wird sich erst noch zeigen.
Das alte Stadion Am Hünting in Bocholt verfügt nach jahrelangem Stillstand ab sofort wieder über eine überdachte Tribüne. Zwar kommt diese bei weitem nicht an den Charme der Alten heran, trotzdem lohnt sich hier ein „erneuter“ Besuch. Die SSVg Velbert spielt außerdem seit 2020 in dem neu errichteten Sportzentrum der Stadt.
Was sind eure Stadion-Highlights am Niederrhein? Wo habt ihr die beste Wurst verdrückt? Schreibt uns an fupa@rp-digital.de! Wir freuen uns auf eure Einsendungen.