Keeper mit eigener Webseite

Auf „lukas-katarius.jimdo.com“ kann man allerhand über den 19-Jährigen erfahren. Was ihn als Spieler auszeichnet zum Beispiel: „Ehrgeiz, bedingungslose Disziplin, Teamplayer“, notiert er hier. Wie groß er ist: „1,96 m“. Und wie er trainiert: „seit 2011 täglich“. Darüber hinaus finden sich Fotogalerien auf der Webseite, auch mehrere Videos von Spielen und vom Training kann man anklicken. Im Mittelpunkt dabei stets: Lukas Katarius.

Viel Selbstdarstellung also, doch wer hinter dem ESC-Keeper einen Ego-Typen vermutet, der sich wichtig machen will, ist auf der falsche Fährte. Für Katarius ist die Homepage ganz einfach ein Hobby. „Ich habe schon als Kind viel mit Photoshop rumgebastelt und eigene Zeitschriften auf dem Computer erstellt“, erzählt der Blondschopf mit der Basketballer-Statur. Vor einiger Zeit kam dann die Idee auf, eine eigene Internetseite zu erstellen. Geholfen hat Vater Nils Katarius, der bei der Weser-Elbe-Sparkasse im Marketing tätig ist. Seit die Homepage online ist, durchforstet Lukas Katarius immer nach den Punktspielwochenende die Presseberichte zu den ESC-Spielen – etwa auf dem Fußballportal Fupa.net. „Wenn was von mir dabei ist, landet es auf der Seite“, erzählt Katarius.

Dass der Manuel-Neuer-Fan von den zwei Rückrundenspielen der Geestemünder noch nichts gepostet hat, erklärt sich dabei von selbst. In beiden Partien setzte es schmerzhafte Pleiten für die Elf von Trainer Stefan Schlie, erst ein 2:4 gegen Werder Bremen III und dann ein 3:4 gegen den Blumenthaler SV. „Da konnte Lukas aber nichts für“, sagt der ESC-Trainer, der viel von Katarius hält. „Er ist extrem fleißig, bis unter die Haarspitzen motiviert und stark im eins-gegen-eins“, hebt Schlie lobend hervor. Was er verbessern kann? „Am Mitspielen kann er noch arbeiten, aber das ist ein Lernprozess“, so Schlie.

Der ESC hatte den gebürtigen Langener, der letzte Saison noch bei den A-Junioren des JFV Bremerhaven im Kasten stand, im vergangenen Sommer geholt. Eingeplant war er ursprünglich als Nummer zwei hinter Tjark Mertha. Doch dann verließ Mertha den ESC etwas überstürzt. Geestemünde holte daraufhin Muharrem Gülec. In der Hinserie wechselten er und Katarius sich ab. Inzwischen ist Gülec aber schon wieder fort (OSC Bremerhaven) – und Katarius plötzlich die Nummer eins.

„Wir haben im Winter auch überlegt, erneut einen zweiten Keeper zu holen“, gesteht Schlie, man habe sich dann aber dagegen entschieden. „Lukas hat unser vollstes Vertrauen“, so der ESC-Coach.

Der junge Keeper, der aktuell einen Bundesfreiwilligendienst an der Grundschule am Hinschweg in Geestland macht und Sportlehrer werden will, hofft, dass es für den Fünften der Bremenliga in den nächsten Spielen wieder aufwärts geht. „Gegen Schwachhausen wollen wir gewinnen“, sagt er mit Blick auf das Heimspiel gegen den Tabellendritten am Sonntag um 11 Uhr. Zum eingeplanten Sieg will Katarius natürlich seinen Teil beitragen. Und wenn er mit Paraden glänzen kann, dann gibt es sicher auch wieder einen Pressebericht, der auf seiner Homepage landet.

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