2024-05-08T14:46:11.570Z

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Florian Müller (rechts) gehört auch in der kommenden Runde wieder zu den Führungsspielern beim FV Walbertsweiler/Rengetsweiler. Der Vorjahressechste geht mit nahezu unverändertem Kader in die neue Saison, hat mit Spielertrainer Stefan Bach aber einen Archivfoto: Bodon
Florian Müller (rechts) gehört auch in der kommenden Runde wieder zu den Führungsspielern beim FV Walbertsweiler/Rengetsweiler. Der Vorjahressechste geht mit nahezu unverändertem Kader in die neue Saison, hat mit Spielertrainer Stefan Bach aber einen Archivfoto: Bodon
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"Es kribbelt schon jetzt!"

SZ-Serie (Teil 2): Fußball-Landesligisten vor dem Saisonstart: FV Walbertsweiler/Rengetsweiler

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Pfullendorf / sz - Ins Jahr eins nach Joachim Ruddies geht der FV Walbertsweiler/Rengetsweiler. Der Erfolgscoach, der den FV WaRe fünf Jahre lang trainierte und ihn aus der Kreisliga A bis ins vordere Drittel der Landesliga Südbaden II führte (Vorjahresplatzierung als Aufsteiger Rang sechs), ist bekanntlich zu Ligakonkurrent Spvgg FAL gewechselt. Ruddies weinen sie an der Sandgrube aufgrund seiner Erfolge aber auch aufgrund seiner menschlichen Integrität zwar die ein oder andere Träne nach. Andererseits gibt es in der Mannschaft auch die Haltung: Gut, dass jetzt mal wieder frischer Wind durch die Kabine und über den Platz weht. Und zwar in Gestalt von Spielertrainer Stefan Bach, der vom TSV Benzingen kam. 29 Jahre ist der Stürmer jung und damit ungefähr halb so alt wie sein Vorgänger. Bach sagt: "Ich habe großen Respekt vor dem, was Herr Ruddies hier geleistet hat und ich bin ihm auch dankbar dafür, wie er diese Mannschaft entwickelt hat. Aber ich will nicht mit ihm verglichen werden. Das geht schon wegen der unterschiedlichen Anzahl an Lebensjahren nicht. Und wir sind auch unterschiedliche Typen." Bach hat der Mannschaft dies bereits bei der ersten gemeinsamen Trainingseinheit zu verstehen gegeben. Dennoch - die Fußstapfen, die Ruddies bei WaRe hinterlassen hat, sind groß. Doch Bach ist ehrgeizig: "Ich werde daran arbeiten, dass man eines Tages sagt: Der, der nach dem Ruddies kam, war auch ganz gut."

Wenn Bach mit der Mannschaft das Saisonziel erreicht, hätte er dahin einen ersten Schritt getan: "Wir wollen einen Platz besser sein als in der Vorsaison", legt er sich Bach fest und fügt an: "Wenn wir Spaß haben und schönen Fußball spielen, dann kommt der Erfolg automatisch."

Die personellen Weichen beim FV sind gestellt: Vier neue Spieler stehen Bach zur Verfügung: Vom Ligakonkurrenten SC Pfullendorf kamen Loris Teiber und Zvonimir Klasan. Günadin Özgür wechselte vom SV Meßkirch zum FV und Torhüter Eric Herz kam vom FC Radolfzell. Verlassen hat den Verein hingegen Bülent Alkan. Er wird Trainer beim FC Beuren-Weildorf. Julian Stemmer wird Trainer beim SV Hoßkirch, Dominik Weiß wechselte zum SV Meßkirch. Verzichten müssen wird Stefan Bach zudem einige Monate lang auf die Dienste von Angreifer Steffen Erbe, der sich beim WaRe-Cup am vergangenen Wochenende das Kreuzband riss. Bach: "Das ist tragisch für ihn und bitter für uns. Zum Glück sind wir aber offensiv ganz gut aufgestellt und haben im Angriff gute Alternativen, wie zum Beispiel Adrian Strobel, Fabian Roth, Florian Fürst oder Zvonimir Klasan." Bach fügt an: "Meine personellen Wünsche sind erfüllt worden. Ich wollte junge, hungrige Spieler. Und die habe ich bekommen."

Dem Trainerstab um Stefan Bach, der hauptberuflich in der Speditionsbranche arbeitet, gehört weiterhin Bernd Ott als Co-Trainer an. Physiotherapeut Wilfried Marksteiner kümmert sich um die Blessuren der Kicker, Roland Teyke wirkt als Betreuer.

Er fühle sich "sehr wohl bei WaRe", sagt Bach, der in der Jugend und danach zehn Jahre bei den Aktiven für den württembergischen Landesligisten FC Albstadt spielte und die vergangenen beiden Jahre beim Bezirksligisten TSV Benzingen Spielertrainer war. Auch, "weil die Struktur hier so ähnlich ist wie in Benzingen: Es ist ein Dorfverein, bei dem der Zusammenhalt überragend ist. Ich glaube, dass das in der Landesliga in dieser Form wie hier in WaRe auch einmalig ist."

Neidvoll zum großen Nachbarn SC Pfullendorf blicken, der in der kommenden Runde in wirtschaftlicher Hinsicht der absolute Ligaprimus sein wird, will Bach schon allein deshalb nicht: "Wenn Geld fließt, birgt das auch immer ein gewisses Problempotenzial. Ich arbeite jedenfalls lieber mit einem verschworenen Haufen, in dem zwar keiner Geld kassiert, aber jeder für jeden rennt."

Kampfansage an den SCP

Dass es gleich am ersten Spieltag gegen den SC Pfullendorf geht, sieht Bach positiv: "Man spürt bei uns allen: Es kribbelt schon jetzt." Der SCP sei für ihn "der Topfavorit auf den Titel. Ich glaube aber nicht, dass die Pfullendorfer gleich am ersten Spieltag gerne zu uns kommen." Beim ultimativen Linzgau-Derby am 12. August wird mit über 1000 Zuschauern in der Marco-Sport-Arena zu rechnen sein. Bach: "Das wir ein Riesenerlebnis für meine Mannschaft, auf das sie sich schon jetzt freut."

Die Spielphilosophie des Stürmers Stefan Bach ist - logischerweise - offensiv geprägt: "Ich möchte, dass wir den Gegner dominieren, viel Ballbesitz haben und nach Balleroberung den direkten Weg zum Tor suchen." Frage: Gilt das alles auch am ersten Spieltag gegen den SC Pfullendorf? Bach: "Ja, das gilt auch am ersten Spieltag gegen den SC Pfullendorf!"

Der 1. Spieltag auf einen Blick: Freitag, 11. August (18.30 Uhr): DJK Donaueschingen - FC Überlingen, Samstag, 12. August (15.30 Uhr): FC Löffingen - FC Hilzingen, SG Dettingen-Dingelsdorf - FC 07 Furtwangen, DJK Villingen - FC 08 Villingen 2, FV Walbertsweiler/Rengetsweiler - SC Pfullendorf (16 Uhr), FC Rot-Weiß Salem - SC Konstanz-Wollmatingen (17.30 Uhr); Sonntag, 13. August ( 15 Uhr): SpVgg F.A.L. - SV Obereschach, FC Schonach - SC Markdorf

Aufrufe: 019.7.2017, 16:36 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor