2024-03-18T14:48:53.228Z

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BR-Moderator Markus Othmer, Benjamin Lauth und Werner Lorant im Grünwalder Stadion im Oktober 2017.
BR-Moderator Markus Othmer, Benjamin Lauth und Werner Lorant im Grünwalder Stadion im Oktober 2017. – Foto: MIS

„Vielleicht haben sie‘s endlich kapiert“ - Lorant orakelt 1860-Saison

Interview mit dem Kult-Trainer

Werner Lorant, der sowohl den TSV 1860 als auch Eintracht Frankfurt trainierte, spricht über den Pokalschlager zwischen seinen Ex-Klubs und die sportliche Situation der Löwen.
  • Am Samstag kommt es zum Pokalkracher zwischen dem TSV 1860 und Eintracht Frankfurt.
  • Einer, der mit beiden Klubs gut vertraut ist: Werner Lorant, früherer Kult-Trainer der Löwen.
  • Er sprach mit uns über das anstehende Duell - und wie er die sportliche Situation der Sechziger bewertet

München - Den TSV 1860 führte Werner Lorant (71) als Trainer von der Bayernliga bis in die Champions-League-Quali, mit Eintracht Frankfurt holte er als Spieler den DFB-Pokal und den UEFA-Cup. Klar, dass da am Samstag zwei Herzen in Lorants Brust schlagen, wenn die Löwen um 15.30 Uhr die Eintracht im Grünwalder Stadion empfangen. Das tz-Interview zum Pokal-Hit auf Giesings Höhen.

TSV 1860 gegen Eintracht Frankfurt: Welchem Ex-Klub drückt Werner Lorant die Daumen?

Herr Lorant, das Wichtigste zuerst: Wem drücken Sie am Samstag fester die Daumen?

Werner Lorant: Ganz klar Sechzig. Ich bin Frankfurt zwar noch sehr verbunden, weil ich eine wunderschöne und erfolgreiche Zeit dort hatte, aber die Löwen sind mir einfach noch ein Stück näher und wichtiger. Außerdem bin ich in solchen Fällen immer für den Außenseiter.

Wie groß ist die Frankfurter Favoritenrolle? (Hier geht's zum Live-Ticker TSV 1860 gegen SGE)

Lorant: Nicht so groß, dass Sechzig nicht weiterkommen könnte. Wenn ich sehe, dass Frankfurt erst seit drei Wochen wieder im Mannschaftstraining ist und jetzt über zehn Leute bei den Länderspielen kreuz und quer unterwegs waren, dann ist doch klar, dass die ihren Qualitätsvorsprung am Samstag nicht voll auf den Platz bringen können – das ist un-möglich! Und von daher sage ich: Sechzig kann das schaffen, für mich wär’s keine Sensation. Außerdem ist Frankfurt immer für einen Ausrutscher gut. Als Pokalsieger sind sie vor zwei Jahren in der ersten Runde gegen Ulm ausgeschieden. Vierte Liga!

TSV 1860 München verpasste Eintracht Frankfurt im Jahr 1995 ein Debakel - unter Lorant

Zwischenblende: Sie haben Eintracht Frankfurt 1995 im Bundesliga-Duell mit 5:1 aus dem Pokal geschossen. Erinnern Sie sich noch an die Torschützen?

Lorant: Peter Pacult, der müsste dabei gewesen sein. Und dann noch…
Pacult war nicht dabei.

Lorant: So? Wer dann?

Dreimal Bernhard Winkler, dazu René Rydlewicz und Miki Stevic.
Lorant:
Ha! Hab ich alle drei geholt!
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Ein Beitrag geteilt von TSV 1860 München (@tsv1860) am Sep 9, 2020 um 5:57 PDT


Das denkt Werner Lorant über die aktuelle Transferpolitik des TSV 1860

Was halten Sie von der aktuellen Transferpolitik? Durch die Etaterhöhung geht ja jetzt doch noch was.

Lorant: Ja, aber da haben sie schon wieder viele Wochen liegen gelassen. Ich find’s katastrophal, was da die letzten Jahre abgelaufen ist, lächerlich war das. Du musst aus dieser Dritten Liga raus, das sollte doch jedem klar sein, der sich mit diesem Geschäft befasst. Aber vielleicht haben sie’s ja jetzt endlich kapiert. Ich bleib trotzdem skeptisch, was den Aufstieg angeht.

Woran hapert’s am meisten?
Lorant:
Am Toreschießen! Ich bin kein Freund von Sascha Mölders, das wissen Sie, aber außer ihm und Efkan Bekiroglu hat doch fast niemand Tore geschossen letzte Saison. Da musst du ansetzen, in der Breite muss die Mannschaft torgefährlicher werden, weniger ausrechenbar. Aber das werden die schon wissen bei Sechzig. Entschiedend ist, was sie tun. Ich lass mich gern positiv überraschen.
Aufrufe: 010.9.2020, 10:17 Uhr
Ludwig Krammer / Münchner Merkur / tzAutor