2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Alles gegeben haben Adam Jabiri (mi.) und die Schnüdel gegen die Eintracht. Am Ende reichte es gegen den Erstligisten aber nicht zum erneuten Pokalcoup. F: Kilian
Alles gegeben haben Adam Jabiri (mi.) und die Schnüdel gegen die Eintracht. Am Ende reichte es gegen den Erstligisten aber nicht zum erneuten Pokalcoup. F: Kilian

Individuelle Klasse setzt sich durch: Schnüdel-Traum zu Ende

DFB-Pokal - 2. Runde: Schweinfurt liefert gegen Eintracht Frankfurt eine mutige und beherzte Vorstellung ab, muss sich aber am Ende doch klar mit 0:4 geschlagen geben

Der Traum vom Einzug ins DFB-Pokalachtelfinale ist für den 1. FC Schweinfurt 05 ausgeträumt. Vor der tollen Kulisse von über 15.000 Fans im ausverkauften und stimmungsvollen Willy-Sachs-Stadion mussten sich die Schnüdel nach einer couragierten Leistung dem Bundesligisten aus Frankfurt am Ende doch deutlich mit 0:4 geschlagen geben.


1. FC Schweinfurt 05 - Eintracht Frankfurt 0:4 (0:1)
Die Schnüdel begannen die Partie wie zu erwarten sehr kompakt und gingen erst ab der Mittellinie drauf. Wenn die Frankfurter dann aber in die Schweinfurter Hälfte eindrangen, ging der FC enorm giftig zur Sache. Die Eintracht kam daher in den Anfangsminuten nicht gefährlich vor den Kasten. Trotzdem gelang dem Bundesligisten in der 14. Minute die Führung – wenn auch eher per Zufall. Die Eintracht konterte über die linke Seite, die Flanke kam ins Zentrum, Matthias Strohmaiers Klärungsversuch landete auf dem Kopf von Sébastian Haller, von wo aus die Kugel zum 0:1 ins Netz kullerte. Der FC 05 zeigte sich aber nicht geschockt und agierte mutig nach vorne. Herbert Paul prüfte mit einem richtigen Pfund SGE-Keeper Lukas Hradecky, der zur Ecke klären konnte (23.). Ein couragierter Auftritt des Regionalligisten. Zehn Minuten später musste Hradecky wieder sein ganzes Können aufbieten und einen Schuss von Paul aus kurzer Distanz mit dem Fuß abwehren (34.). Auf der Gegenseite konterte der Bundesligist, Luka Jovic durfte abdrücken, aber auch FC-Schlussmann Alex Eiban war auf dem Posten und konnte den Schussversuch entschärfen (38.). Mit dem knappen Vorsprung für die Frankfurter ging`s in die Kabinen. Die Schmüdel konnten bis dato mit der Leistung zufrieden sein, sie waren dem Bundesligisten ebenbürtig. Aber würde die Kraft über 90 Minuten reichen? Wenige Minuten nach Wiederanpfiff hatte Marius Willsch DIE Chance zum Ausgleich, aber allein vorm Kasten scheiterte er wieder am erneut stark parierenden Hradecky (49.). Die Eintracht noch im Tiefschlaf musste wieder mehr investieren. Und Frankfurt legte den Vorwärtsgang ein. Flanke von der rechten Seite, Luka Jovic setzte zum Seitfallzieher aus zehn Metern an, Eiban hielt sein Team mit einer klasse Parade im Spiel (54.). Vier Minuten später aber schlug die SGE wieder eiskalt zu. Lukas Billick verlor 30 Meter vor dem eigenen Gehäuse einen Pressschlag gegen Sébastien Haller, der dann seine Klasse zeigte, Billick im Laufduell stehen ließ und rechts unten zum 0:2 einschob (58.). Jetzt hatte die Eintracht die Sache im Griff und wiederum nur fünf Zeigerumdrehungen später machte Marius Wolf den Deckel drauf: Seitenwechsel von der linken auf die rechte Seite, Wolf nahm das Leder auf, ging noch ein paar Schritte und zirkelte dann das Leder aus 15 Metern Entfernung zur 0:3-Entscheidung ins Netz (63.). In der Schlussphase schaltete der Erstligist dann einen bis zwei Gänge zurück, sechs Minuten vor dem Ende zog die SGE aber noch einmal das Tempo an: Pass in die Schnittstelle und der kurz zuvor eingewechselte Danny Blum vollstreckte zum 0:4-Endstand (84.). Trotz der am Ende klaren Niederlage wurden die Schnüdel mit Applaus von den Rängen verabschiedet.
Schiedsrichter:
Arne Aarnink (Nordhorn) - Zuschauer: 15.060 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Sébastien Haller (14.), 0:2 Sébastien Haller (58.), 0:3 Marius Wolf (63.), 0:4 Danny Blum (84.)



Hier geht`s zu den Liveticker-Highlights!






Vorschau: Schweinfurts Zweitrundenpartie im DFB-Pokal

1. FC Schweinfurt 05 - Eintracht Frankfurt (Die 20:45)
Es ist angerichtet in Schweinfurt. Das Ligaspiel gegen Garching wurde extra auf Freitag vorverlegt, damit die Unterfranken mehr Zeit zum Regenerieren haben. Und pünktlich vor dem Kracher gegen die Eintracht haben die Schnüdel auch ihre sportlichen Durststrecke beenden können und das Heimspiel gegen die Oberbayern klar mit 3:0 für sich entschieden. Spätestens seit dem Schlusspfiff am Freitagabend liegt nun der Fokus komplett auf dem Kracher gegen den Traditionsklub aus der Mainmetropole. "Von 100 Spielen gewinnen wir gegen Frankfurt eines und zwei Mal spielen wir unentschieden. Dienstag wollen wir das eine rausnehmen, und wenn nicht, dann nehmen wir die zwei Remis", betont FC-Coach Gerd Klaus forsch und erklärt, dass man ekelhaft sein müsse beim Ärgern des Gegners. Und klar im Kopf, befreit, ohne Ballast: "Wir brauchen Spielglück, dann können wir viel erreichen." Am besten eine Verlängerung mit Elfmeterschießen. "Dann sind wir sicher weiter. Denn ich kann sechs, sieben, acht Spieler nennen, die ich immer an den Punkt schicken könnte. Das würde ich mir wünschen und sofort unterschreiben." Am Sonntag im Training hatte Klaus 19 Kicker auf dem Platz um sich versammelt. Mit dabei war auch Chris Lehmann aus der zweiten Mannschaft. Aber auch alle Angeschlagenen wie Patrick Wolf, Herbert Paul oder Florian Pieper, dessen befürchteter Bruch eines Zehs sich nur als starke Prellung herausstellte, waren mit von der Partie. Wer gegen den Bundesligisten aufläuft, will der Schnüdel-Coach aber noch nicht verraten.

Niko Kovac: »Wir wollen von der ersten Minute an zeigen, wer der Erstligist ist und weiterkommen möchte. Dabei interessiert mich dann am Ende auch nicht, wie wir das erreichen.«

Ein Weiterkommen gegen einen Viertligisten ist für die Eintracht eigentlich ohne Wenn und Aber Pflicht. Chefcoach Niko Kovac bringt den ambitionierten Unterfranken dennoch viel Respekt entgegen: "Schweinfurt hat in der vierten Liga viel investiert. Bis zum Zwangsabstieg von 1860 München war der Aufstieg das klare Ziel. Wir haben sie oft beobachtet und wissen, wo ihre Stärken und wo ihre Schwächen liegen. Sie gehören in einer traditionell starken Regionalliga Bayern zu den Top-Drei. Die Partie wird also kein Selbstläufer." Dabei ist die Marschroute der Frankfurter klar, wie Kovac gegenüber der Homepage der SGE betont: "Wir wollen von der ersten Minute an zeigen, wer der Erstligist ist und weiterkommen möchte. Dabei interessiert mich dann am Ende auch nicht, wie wir das erreichen. Wichtig ist nur, dass wir weiterkommen. Viele von uns haben im vergangenen Jahr das Finale dieses Wettbewerbs erleben dürfen. Das war ein tolles Erlebnis. Um da wieder hinzukommen, müssen wir Schweinfurt schlagen." Die Gäste müssen im Willy-Sachs-Stadion auf den gesperrten David Abraham verzichten, der in der ersten Runde in Erndtebrück Rot gesehen hat. Timothy Chandler hat sich am Samstag beim 2:2 gegen Dortmund verletzt. Danny da Costa hat noch Trainingsrückstand und ist für Schweinfurt ebenfalls keine Option.

Aufrufe: 024.10.2017, 22:46 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor