VfB Gramzow bezwingt Einheit Grünow

Eine knappe Stunde lang hatte sich VfB-Coach Maik Zürner das Match von einem erhöhten Standpunkt aus angesehen. Nachdem er dann an der Wechselbank auftauchte und sein Team inzwischen mit 5:0 gegen die Grünower Gäste vorn lag, passierte auf dem Feld nichts mehr Spektakuläres. An Zürners Einschätzung änderte dies freilich nichts: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Saisonstart", neun Punkte, erst ein Gegentor und 15 eigene Erfolgserlebnisse, daran könne man getrost nach dem bevorstehenden Pokal-Wochenende (Auswärtsspiel beim Uckermarkligisten Heinersdorfer SV) dann beim gerade aufgestiegenen 1. FV Oberkrämer anknüpfen.

Dem Derby gegen Einheit Grünow, nach zwei Partien punktlos und mit 4:11 Toren am Tabellenende, drückte ein Akteur besonders seinen Stempel auf: Gramzows Angreifer Sören Seethaler. Obwohl er mit seinen 33 Jahren inzwischen "der jüngsten Mannschaft der Staffel" (Zürner) den Altersschnitt mächtig nach oben treibt, zeigte er mit seinem Viererpack, wie wertvoll er nach wie vor ist. Zusammen mit Mittelfeldmotor Marcel Blume führte er einmal mehr den Gastgeber 90 Minuten lang auch taktisch gut. Und wurde dann eben zum eiskalten Vollstrecker.

Der frühzeitig mit Leistenproblemen ausgewechselte Einheit- Spielertrainer Stefan Appetz musste dann schon zur Pause feststellen: "Wir haben die erste Großchance durch Matthias Manteufel, die im großen Stil geklärt wird. Ansonsten könnte die Partie von den Spielanteilen auch 0:0 stehen, aber wir fangen viel zu einfach diese drei Gegentore."

Die fallen, genauso wie später noch Seethalers 4:0, alle mit ähnlichem Strickmuster: Nach Flachpass in die Spitze nutzt der "Viererpacker" den zögernden Keeper Kevin Manteufel und überwindet ihn zum 1:0 (27.), um nur 90 Sekunden später einen blitzsauberen Konter erneut nach steilem Anspiel und anschließendem Querpass durch Felix Marschke zum 2:0 abzuschließen. Eine zu kurz durch den Gast abgewehrte Ecke nutzt Seethaler sieben Minuten vor der Pause aus 14 Metern per Flachschuss, um seinen 11-Minuten-Hattrick abzurunden.

Dass Matthias Manteufel bei einem Heber aus 30 Metern über den zu weit vor dem Gehäuse postierten Mateusz Silewicz nur um Zentimeter das 3:1 vorenthalten bleibt, wird angesichts dieser Spielentwicklung fast zur Randnotiz. Erneut ein Nachsetzen nach einem Eckstoß (Seethaler/49.) und schließlich abermals ein flacher Steilpass durch den Einheit-Abwehrverbund, den diesmal Blume zum Abschluss ins entlegene Eck nutzt (5:0/53.), nimmt der Partie für die verbleibenden gut 35 Minuten jegliche Spannung. Und den Platzherren auch den Großteil ihrer Konzentration, in geordneten Bahnen weiter zu agieren.

Mehrfach mahnt Übungsleiter Zürner zwar von draußen noch die Rückkehr zu besserem Positionsspiel an, aber er bleibt im Grunde ungehört. Der Gast zeigt zumindest kämpferisch bis zum Schlusspfiff einen anständigen Auftritt. In zwei Wochen ist der OFC Eintracht II in Grünow zu Gast, gibt es dann erste Punkte?

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