2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Kissings Trainer Vladimir Manislavic ist in Olching von einem Spieler beschimpft worden. Er ärgert sich aber vor allem über die schlechte Leistung seines Teams.	F.: Michael Hochgemuth
Kissings Trainer Vladimir Manislavic ist in Olching von einem Spieler beschimpft worden. Er ärgert sich aber vor allem über die schlechte Leistung seines Teams. F.: Michael Hochgemuth

Eine Beleidigung und ihre Folgen

Kissings Trainer Vladimir Manislavic wird in Olching beschimpft, doch einer seiner Spieler sieht dafür Rot +++ In Mering will Coach Mölders einen härteren Ton anschlagen

Bei der Auswärtspartie des Kissinger SC gegen den SC Olching in der Landesliga Südwest rückte das Spielgeschehen zeitweise in den Hintergrund. Wie KSC-Trainer Vladimir Manislavic sagt, beschimpfte ihn der SCO-Spieler Marco Bläser als Kanake. Auslöser war laut dem serbischen Trainer eine typische Einwurfsituation.

„Ich habe nur gerufen: Schiri, das ist unser Ball“, danach habe Bläser ihn beschimpft. „Natürlich ist der Ton hin und wieder rauer, aber Beleidigungen haben auf dem Sportplatz nichts zu suchen“, sagt Manislavic. Noch mehr ärgert den 42-Jährigen aber, dass im Laufe des Wortgefechts Kissings Ersatztorwart Robin Scheurer mit Rot vom Platz geschickt wurde. Der hatte für seinen Trainer Partei ergriffen.

Manislavic sagt: „Der Robin Scheurer ist eigentlich ein ganz gelassener Zeitgenosse. Wenn der sich aufregt, muss das schon einen Grund haben.“ Laut Manislavic habe der Schiedsrichter nur gehört, was der Kissinger Ersatztorhüter gesagt habe, während er die Ausdrücke des Olchingers nicht mitbekam. Jedenfalls schickte er Bläser nicht vom Feld. Manislavic möchte den Vorfall aber nun abhaken. „Ich verzeihe dem jungen Mann“, sagt er und betont: „Der Rest der Olchiger war super nett.“ Die Gastgeber hätten sich sehr fair verhalten.

Kissing verlor am Ende die Partie mit 1:2, obwohl die Mannschaft zunächst durch ein Tor von Fränki Rajc in Führung ging. Der Auftritt seiner Truppe gefiel Manislavic nicht. „Das war vielleicht das schlechteste Spiel in der Saison“, sagt er. Das Abwehrstratege Angelo Cena beruflich bedingt ausfiel und der Trainer daher umstellen musste, machte die Sache nicht leichter. Aber Manislavic sagt, dass die Olchinger auch einfach zweikampfstärker waren und sich besser präsentierten. „Wir haben nie in unseren Rhythmus gefunden.“ Der 42-Jährige möchte nun nach vorne schauen. „Nach dem Spiel war ich ein bisschen enttäuscht, aber ich vertraue den Jungs nach wie vor.“

Auch der SV Mering hat wieder verloren. Gegen die Reservemannschaft des FC Memmingen unterlag das Team mit 0:2. Die dritte Niederlage in Folge. MSV-Präsident Georg Resch sagt: „Das ist schon unbefriedigend.“ Er hofft, dass nun ein Ruck durch die Mannschaft geht und sie wieder in die Spur kommt. Trainer Sascha Mölders spricht von der „schlechtesten Saisonleistung“ bisher. Der 31-Jährige sagt, dass beide Gegentreffer durch Fehler der Meringer begünstigt wurden. „Das wir verunsichert sind, sieht man an der Tabelle.“ Dennoch habe das Team sich zu viele Fehler geleistet. Manuel Müller scheiterte dann beim Elfmeter auch noch am Torwart der Memminger. „Jeder, der einmal Fußball gespielt hat, weiß, dass so was passieren kann. Aber, dass wir dann auch noch zwei Nachschüsse bekommen und immer noch kein Tor machen, ist nicht normal“, sagt Mölders. Der 31-Jährige hatte nach den vergangenen Niederlagen meist auf Motivationsarbeit gesetzt. Das wird sich nun ändern. Zumindest sagt er: „Ich werde in dieser Woche einen härteren Ton anschlagen.“

Aufrufe: 028.9.2016, 07:32 Uhr
Friedberger Allgemeine / Philipp SchrödersAutor