2024-05-24T11:28:31.627Z

Pokal
Sieger nebensächlich: Bei 15 Karten, darunter viermal Gelb-Rot, geriet das Ergebnis im Spiel zwischen Britz (in weiß-schwarz) und dem Gastgeber Bötzow fast zur Nebensache.  ©Vanessa Fenski
Sieger nebensächlich: Bei 15 Karten, darunter viermal Gelb-Rot, geriet das Ergebnis im Spiel zwischen Britz (in weiß-schwarz) und dem Gastgeber Bötzow fast zur Nebensache. ©Vanessa Fenski

"Ein Spiel, das mit drei oder vier Gelben ausgekommen wäre"

Bei Fortuna Britz ist man nach der Skandal-Pokalpartie gegen Eintracht Bötzow zwar eine Runde weiter. Ein wenig Sprachlosigkeit herrscht aber noch immer.

Es war das Skandalspiel des Wochenendes: In der Pokal-Partie zwischen Kreisoberligist Eintracht Bötzow und dem 13. der Landesklasse Nord, Fortuna Britz, gab es gleich elf Gelbe Karten und satte viermal Gelb-Rot. Die Britzer standen zeitweise nur mit acht Spielern auf dem Platz. Das Ergebnis - ein 2:1-Sieg für die Fortuna, geriet da schon fast zur Nebensache.

Der Britzer Trainer Matthias Kandula ist noch einen Tag nach der Partie fast ein bisschen sprachlos. So ein Spiel erlebt man schließlich nicht alle Tage. Die Schiedsrichterleistung des Unparteiischen Patrick Vomfei aus Bernau betitelt er vorsichtig als "unglücklich".

"Es war ein ganz normales Spiel, das eigentlich mit drei oder vier Gelben Karten ausgekommen wäre", so seine Einschätzung. "Aber der Schiedsrichter hat jeglichen Körperkontakt sofort geahndet. Es kam überhaupt kein Spielfluss zustande. Da können wir auch gleich Schach spielen."

Die erste Halbzeit verlief noch halbwegs normal. Das 1:0 für die Gastgeber fällt nach einem Standard. Von der Mittellinie aus fliegt der Ball lang in den Britzer Strafraum. Dort fehlt kurz die Zuordnung. Bötzows Rene Körter nutzt dies und vollendet per Kopf (29.). Britz bis dahin feldüberlegen und mit mehr Torchancen, kann diese aber nicht nutzen.

In der zweiten Halbzeit greifen die Gastgeber dann früher an. Nach der Balleroberung in der eigener Hälfte spielt Frank Ploen einen Ball diagonal zu Erik Klein, der einen Gegenspieler ausspielt und den 1:1-Ausgleich erzielt (57.).

Dann die 91. Minute. Die schildert Matthias Kandula so: "Eric Klein foult, sieht dafür Gelb und dreht sich weg vom Schiedsrichter. Doch der gibt ihm Rot wegen Meckerns." Klein habe abgestritten, etwas gesagt zu haben. Britz nur noch zu zehnt. Doch dabei bleibt es nicht. Eine Minute später foult der Britzer Felix Neumann bei einem Zweikampf an der Mittellinie. Schiedsrichter Patrick Vomfei pfeift ab. Neumann sei daraufhin noch "zwei bis drei Meter" mit dem Ball weitergelaufen, sagt Matthias Kandula. Auch dafür gab es Gelb-Rot - Britz spielt ab jetzt zu neunt.

Es geht in die Verlängerung. Britz steckt nicht auf und fährt einen guten Konter über die rechte Seite. Der Ball kommt im Bötzower Strafraum zu Robert Samuel. Der schießt erst den Keeper an, kann aber dann den Abpraller verwandeln: 2:1 für die Barnimer. Die verlieren nach einer Verletzung auch noch Verteidiger Philipp Neumann. Da Fortunas Trainer schon dreimal gewechselt hat, geht es für sie nur noch zu acht weiter.

Doch nicht lange, denn auch auf Bötzower Seite gibt Schiri Patrick Vomfei noch zweimal Gelb-Rot. "Eins muss man ihm lassen - er hat wirklich zu beiden Seiten gleich gepfiffen", sagt Matthias Kandula, der froh ist, trotz der Umstände noch eine Runde weiter zu sein im Kreispokal.

Aufrufe: 015.2.2016, 06:41 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor