2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Sie lieferten sich über 90 Minuten die entscheidenden Zweikämpfe: Stahls Spielgestalter Carsten Hilgers und Preussen-Stürmer Eric Mba, der seinen achten Ligatreffer erzielte.  ©Ulrich Gelmroth
Sie lieferten sich über 90 Minuten die entscheidenden Zweikämpfe: Stahls Spielgestalter Carsten Hilgers und Preussen-Stürmer Eric Mba, der seinen achten Ligatreffer erzielte. ©Ulrich Gelmroth

Eberswalde schlägt den EFC

Das große Aufgeben statt die große Aufholjagd in Eisenhüttenstadt: In der zweiten Hälfte erspielt sich die Rath-Elf gegen Preussen nur eine echte Chance.

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Nach dem fast sicheren Klassenerhalt mit zwei Siegen in Folge ist beim EFC Stahl etwas die Luft raus. Das Team unterlag am Freitag im Flutlichtspiel dem FV Preussen Eberswalde mit 1:3 (1:2).

Ein sicheres Zeichen für den nicht mehr notwendigen letzten Einsatz war, dass der am Kreuzband verletzte Kapitän Johannes Follert nicht wie zuletzt im Trainingsanzug auf der Bank Platz nahm, um seine Teammitglieder anzufeuern, sondern im Zivil unter den 130 Zuschauern am Spielfeldrand war. Während Follert für Anfang des nächsten Jahres mit einer aktiven Rückkehr ins Team rechnet, ist überhaupt das Comeback der ebenfalls schwer am Knie verletzten Christian Zacharias und Marcus Kerl eher ungewiss.

Kurzfristig für das Heimspiel gegen Eberswalde fehlte Danny Grünberg, der sich mit einer Erkältung abgemeldet hatte. So saßen mit Johannes Tietz, Nico Fischer und Paul Bellé lediglich drei A-Junioren auf der Bank, die überdies wegen des einen Tag später anstehenden Ostbrandenburgliga-Spiels der noch abstiegsbedrohten Reserve (1:0 gegen FC Union Frankfurt) geschont werden sollten.

In der Brandenburgliga-Partie wirkten die noch Abstiegs-bedrohten Gästen engagierter und spritziger. Besonders den 22-jährigen Kameruner Eric Mba auf der linken Außenbahn bekamen die Eisenhüttenstädter nur schwer in den Griff, er zeigte besonders in der Anfangsphase Mirko Kubein die Hacken. Übrigens ist Mba ein Asylbewerber, der vor 15 Monaten bei den Barnimern vorstellig war, um Fußball spielen zu dürfen. Zuvor hatte der wieselflinke Angreifer lediglich unorganisiert "geknödelt". Nachdem die Eberswalder ihm mehr Torgefahr antrainiert hatten ist jedoch ungewiss, ob sie noch lange Freude an ihm haben. Ihm droht die Abschiebung.

Zurück zum Spiel. Die besseren Einschussmöglichkeiten verbuchten zunächst die Gastgeber. Erst holte Marcin Dymek einen Kopfball von Lukas Szywala von der Linie (14.), dann schoss Mariusz Wolbaum nach einem Solo auf der linken Seite den Ball knapp über das Tor (24.) und vergab schließlich in der 33. Minute. Danach brachte Alexander Mauch den EFC nach einem Dribbling auf der rechten Seite mit einem Flachschuss aus zwölf Metern in Führung (34.).

Doch die Freude über das glücklich zugelassene 1:0 - gleich zwei Eberswalder Verteidiger hatten den Ball passieren lassen - währte nicht lange. Erst war Mba per Nachschuss aus acht Metern zur Stelle, nachdem er den später wegen einer Blessur ausgeschiedenen Tony Raddatz angeschossen hatte (40.), und schließlich nutzte der ungedeckte Christian Schlegel gegen die zögerlich eingreifende EFC-Abwehr die Lücke mit einem 15-Meter-Schuss zur Führung (43.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff hatte der Eberwalder Schlegel mit einem Schuss ans Aluminium Pech.

Auch in der zweiten Halbzeit blieben die Gäste überlegen. Als Carsten Hilgers im eigenen Strafraum den wieder einmal durchgelaufenen Mba regelwidrig vom Ball trennte, nutzte Schlegel den Foulelfmeter zur Vorentscheidung (1:3/57.). Zwar lief bei den Barnimern zunehmend spielerisch immer weniger zusammen, doch die auch konditionell nicht auf der Höhe befindenen Gastgeber waren an diesem Tag nicht in der Lage, die Schwächen der Gäste zu nutzen. Zudem holte sich Duncan Kaiser noch seine zehnte Gelbe Karte ab, so dass er für das Spiel am Mittwoch bei Falkensee-Finkenkrug (Anpfiff 19.30 Uhr) gesperrt ist. Während in der Schlussphase Eberswalde immerhin noch mit einem Abseitstor durch Mba aufwarten konnte (77.), tauchte Stahl nach der Pause erst durch Mauch in der Nachspielzeit das erste Mal gefährlich im Gäste-Strafraum auf.

"Das Ergebnis geht absolut in Ordnung. Die Gäste hatten im Zweikampfverhalten und in der Schnelligkeit große Vorteile. Der eine oder andere von uns hat körperliche Defizite. Dabei hatte zunächst der Eberswalder Torwart noch drei große Chancen von uns zunichte gemacht. Wenn wir mit 2:0 geführt hätten, wäre vielleicht das Spiel anders gelaufen", urteilte Eisenhüttenstadts Trainer Harry Rath.

Hier gibt es den Spielbericht mit dem Liveticker und allen Daten und Fakten noch einmal zum Nachlesen.

Aufrufe: 011.5.2015, 07:40 Uhr
MOZ.de / Hagen BernardAutor