2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
F: Zobe
F: Zobe

Arminias Fußballerinnen klarer Außenseiter gegen Bayer 04

Der DSC Glaubt aber an seine Chance, denn der K.O.-Wettbewerb liegt den Bielefelderinnen.

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Der 18. November ist der „Volkstrauertag“, mithin eigentlich ein „stiller“ Feiertag. Arminias Fußballfrauen haben allerdings alles andere vor, als den Tag in ruhiger Einkehr und in sich gekehrt zu verbringen: Sie wollen ab 14 Uhr in der Schüco-Arena ein echtes Fußballfest feiern und mit einem Achtelfinalsieg über den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen erstmals in die Runde der letzten Acht des DFB-Pokals vordringen.

Große Freude bei Arminia

„Das sind natürlich die Spiele, in denen wir zeigen können, was wir draufhaben“, freut sich Arminias Mittelfeldspielerin Friederike Schaaf auf den Pokalknüller, in dem sie ihre Mannschaft durchaus nicht chancenlos sieht. „Ich glaube, dass wir vom Niveau her von den unteren Rängen der Bundesliga gar nicht so weit weg sind“, sagt Schaaf vor dem Duell mit Leverkusen, das aktuell mit sieben Punkten auf Platz zehn der Eliteklasse liegt.

DSC-Trainer Markus Wuckel bekommt vor dem „Spiel der Spiele“ sogar eine Gänsehaut, vor allem, wenn er an die sonntägliche Location denkt: „Wo gibt es das schon in Deutschland, dass ein Pokalspiel der Frauen in einem 25.000 Zuschauer fassenden Stadion unter absolut professionellen Bedingungen stattfindet?“ Doch nicht nur das Drumherum soll gegen Leverkusen stimmen. „Wir sind zwar klarer Außenseiter, glauben aber fest an unsere Chance“, sagt Wuckel, der mit Blick auf die vergangenen beiden Spielzeiten anführt, „dass uns der Pokal liegt und wir uns da immer gut verkauft haben“.


Erfolge im Pokal hat Tradition

Und der Mann hat Recht! In der Saison 2016/17 folgte einem spektakulären 6:2-Zweitrundensieg gegen den FSV Gütersloh ein beachtliches 0:2 im Achtelfinale gegen den damaligen Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg. Ein Jahr später „erlegten“ die Armininnen in Runde zwei durch das 2:1 gegen MSV Duisburg ihren ersten Bundesligisten, ehe im Achtelfinale nach einem 1:2 gegen den mehrfachen Deutschen Meister Turbine Potsdam Endstation war. Da Leverkusen von der Spielstärke her durchaus mit dem MSV zu vergleichen ist, könnte heuer tatsächlich der Sprung ins Viertelfinale gelingen.

Markus Wuckel hat den Gegner zweimal selbst beobachtet und aufgrund dieser Erkenntnisse „an einem Rezept gebastelt, mit dem wir Leverkusen vielleicht packen können“. Ein taktischer Schachzug könnte sein, dass er die erfahrene Mittelfeld-Abräumerin Laura Liedmeier, die erst am Sonntag ihre erste Einsatzzeit in dieser Serie bekam, ins Team zurückholt. Die Betonung liegt indes auf „könnte“, denn in die Karten gucken lässt sich der Arminentrainer naturgemäß nicht. „Ich habe mir aber in der Vergangenheit immer Varianten ausgedacht, an denen sich die Favoriten die Zähne ausgebissen haben“, sagt Wuckel. Es ist also alles angerichtet für einen spannenden Pokalnachmittag.


Bayer Leverkusen nimmt die Favoritenrolle an

„Wir erwarten einen Gegner, der aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs mit breiter Brust auftreten wird.“ Verena Hagedorn, die Trainerin von Bayer 04 Leverkusen, hat durchaus Respekt vor Arminia Bielefeld. Was auch aus der Tatsache hervorgeht, dass sie zwei Spiele des souveränen Regionalliga-Spitzenreiters aufgenommen und analysiert hat. Zudem sei der klassentiefere Verein im Pokal psychologisch immer im Vorteil: „Arminia hat ja nichts zu verlieren. Wir dagegen schon.“ Bayer Leverkusen ist im Sommer als Meister der 2. Liga Süd in die deutsche Eliteklasse aufgestiegen und hatte dort Einiges vor. So wurde etwa Nationalspielerin Isabel Kerschowski vom VfL Wolfsburg geholt, die sich allerdings am dritten Spieltag einen Kreuzbandriss zuzog und lange ausfällt. Mit der gleichen Verletzung ist auch Jessica Wich, eine ebenso erfahrene Spielerin, im Moment zum Zuschauen verurteilt. „Diese Ausfälle tun uns natürlich extrem weh“, sagt Hagedorn, die die Favoritenrolle aber trotzdem annimmt. „Als Erstligist musst du einfach den Ehrgeiz haben, im Pokal weit zu kommen und vielleicht sogar mal zum Finale nach Köln fahren zu können!“

Aufrufe: 017.11.2018, 12:15 Uhr
Hans-Joachim Kaspers / FuPaAutor