2024-05-17T14:19:24.476Z

Vereinsnachrichten
Fynn Holsing, Armin Perrey, Hans-Jürgen Laufer und Markus Rejek, Foto: Wolfgang Rudolf
Fynn Holsing, Armin Perrey, Hans-Jürgen Laufer und Markus Rejek, Foto: Wolfgang Rudolf

Arminia Bielefeld meldet die U 23 ab

Oberliga: Die Gründe für den Verzicht auf das Oberligateam sind wirtschaftlicher und sportlicher Natur. Hauptargument ist, dass die meisten Talente schon aus der U 19 den Sprung ins Profilager schaffen.

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Die Herren erschienen zwar nicht im schwarzen Anzug, doch die ernsten Mienen machten schon deutlich, dass eine betrübliche Nachricht zu verkünden war. Ein Quartett von Funktionären des DSC Arminia – bestehend aus Präsident Hans-Jürgen Laufer, Geschäftsführer Markus Rejek, Nachwuchsleistungszentrumsleiter Fynn Holsing und Armin Perrey, Sportlicher Leiter des Leistungsbereichs Nachwuchs – gab am Montag das Aus für die U 23 des Vereins bekannt. Die im Moment in der Oberliga spielende Nachwuchsmannschaft wird zur kommenden Saison vom Spielbetrieb abgemeldet.

Laufer betonte, dass sich alle Beteiligten die Entscheidung nicht leicht gemacht hätten. „Wir stecken aber mitten in einem Sanierungskonzept, bei dem nicht ausbleiben kann, dass es auch schmerzhafte Einschnitte gibt“, erklärte der Präsident. Auch Rejek stellte den wirtschaftlichen Aspekt der Maßnahme in den Vordergrund. „Auf unserem Weg zur Gesundung des Vereins ist absolute Konsequenz nötig. Wir erwarten von vielen Geldgebern, dass sie uns unterstützen – da müssen wir umgekehrt auch bereit sein, selbst einmal einen signifikanten Beitrag zu dem Entschuldungskonzept zu leisten“, führte der Geschäftsführer aus. Das Einsparpotenzial bei der U 23 dürfte bei einer mittleren sechsstelligen Summe liegen.

»Wir müssen auch selbst einen Beitrag zur Entschuldung leisten«

Rejek legte indes auch Wert auf die Feststellung, „dass wir vielleicht anders gehandelt hätten, wenn aus sportlicher Sicht gravierende Argumente zur Beibehaltung der U 23 gekommen wären“. Dem war aber nicht so. Denn laut Holsing geht „der Trend bei der Rekrutierung junger Spieler für den Profibereich immer mehr dahin, dass die Talente den Sprung eigentlich nur noch direkt aus der U 19 schaffen“. Als Beispiele nannte er aktuell Can Özkan und Henri Weigelt, verwies aber auch auf Stefan Ortega oder Keanu Staude. Die U 23 habe als Sammelbecken potenzieller Profikicker dagegen an Bedeutung verloren. „Vereine wie Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt haben sich schon länger für diesen Weg entschieden – und weitere werden folgen“, fügte Perrey hinzu.

Auch noch einmal mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die U 23 in eine Klasse zu hieven, in der sie ihrer Funktion als Unterbau des Profiteams wieder mehr gerecht werden könnte, kam für Arminia in der augenblicklichen Situation nicht in Frage. „Die finanziellen Aufwendung für unseren Klub wären zu groß, um eine dauerhaft konkurrenzfähige Mannschaft mit der Perspektive auf einen Aufstieg in die Regionalliga zusammenzustellen“, sagte Hans-Jürgen Laufer.
Der aktuelle Kader der U 23 wurde gestern vor dem Training über die Entwicklung informiert. Da kein Spieler einen über den Sommer hinaus gehenden Vertrag besitzt, fallen für Arminia keine weiteren finanziellen Verpflichtungen an. Armin Perrey versprach aber, den Spielern bei der Suche nach neuen Verein behilflich zu sein. Mit dem Trainer- und Funktionsteam der U 23 spricht Holsing zudem über Möglichkeiten einer weiteren Zusammenarbeit.

Aufrufe: 019.3.2018, 19:00 Uhr
Hans-Joachim Kaspers / FuPaAutor