2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Die Landespokal-Historie in Sachsen-Anhalt

Pünktlich zum angedachten Finaltag der Amateure werfen wir einen Blick auf alle Landespokal-Finalspiele in Sachsen-Anhalt

Am Sonnabend hätte im Rahmen des deutschlandweiten Finaltages der Amateure auch das Endspiel um den Landespokal in Sachsen-Anhalt ausgetragen werden sollen. Weil der Pokal-Wettbewerb vorerst aber auf Eis liegt, nutzen wir die Gelegenheit für einen Blick in die lange Pokalhistorie des Landespokals, der seit der Spielzeit 1990/91 ausgetragen wird:

Krimi bei der Premieren-Auflage

Den ersten Sachsen-Anhalt-Pokal der Geschichte sicherte sich am 1. Juni 1991 der Wernigeröder SV Rot-Weiß, der sich in einem aufreibenden Finale mit 3:2 nach Verlängerung gegen den SV Merseburg 99 durchsetzte. Damals (bis 93/94) standen sich im Endspiel um den Landespokal noch die beiden Bezirkspokalsieger aus Magdeburg (in dem Fall der Wernigeröder SV) und aus Halle (hier der SV Merseburg) gegenüber. Dabei wurde das Duell zwischen den beiden Verbandsliga-Spitzenteams - Wernigerode wurde in dem Jahr Zweiter, Merseburg gar Landesmeister - nicht etwa ein Leckerbissen, sondern ein kampfbetonter Krimi. Erst legten die 99er durch Andreas Meyer vor, dann drehte Rot-Weiß die Partie binnen sechs Minuten durch Marco Farwig und Thomas Schneevoigt. Kurz vor dem Ende schickte Silvio Meißner die Partie doch in die Verlängerung, in der Rot-Weiß-Torjäger Sven Potyka das Endspiel in der 116. Minute schließlich entschied. So angelte sich Wernigerode vor 800 Zuschauern an der Bernburger Krumbholzallee den ersten Landespokal der Geschichte. Es sollte zugleich der einzige bleiben, der jemals an einen Vertreter aus dem Harz ging.

In den folgenden Jahren verteilten sich die Titel nämlich auf die Altmark, Magdeburg und Halle. Nachdem der FSV Lok Altmark Stendal die zweite Auflage gewann, kam es im Juni 1993 zu einem Duell, das viele Wiederauflagen im Pokal erleben sollte: Erstmals standen sich der 1. FC Magdeburg und der Hallesche FC im Finale gegenüber. Vor 1.100 Zuschauern im Hettstedter Hölzchen ging der Pokal mit einem 3:2-Erfolg erstmals in die Landeshauptstadt. Die direkte Revanche folgte im Jahr darauf, als der HFC vor gerade einmal 300 Zuschauern - bis heute niedrigste Finalkulisse - in Thale den Magdeburger Pokal mit einem 4:3 wieder entriss.

Kontinuität zeichnet sich ab

Während die Trophäe in den Anfangsjahren regelmäßig die Vereine wechselte, gelang dem FSV Lok Altmark Stendal mit den Siegen 1995 und 1996 erstmals eine erfolgreiche Pokal-Verteidigung. So waren die Altmärker der erste - wenn man so will - Rekordsieger in Sachsen-Anhalt. Obwohl Stendal sowohl durch den FSV Lok Altmark als auch durch den 1. FC Lok nochmal in Endspielen vertreten war, stagniert die Anzahl der Pokalsiege noch heute bei dreien.

Die Titel gingen nämlich seither - bis auf eine einzige Ausnahme - immer nach Halle oder Magdeburg. Einzig in der Saison 2003/04 konnte der TSV Völpke diese Serie mit einem 3:2-Erfolg über den SV Dessau 05 durchbrechen. Während die Kicker aus der Börde anschließend im DFB-Pokal das ganz große Los zogen, setzten die 05er damit eine ungewollte städtische Tradition fort. Es war die vierte Dessauer Endspiel-Teilnahme und die vierte Dessauer Niederlage. Zuvor musste sich nämlich schon der FC Anhalt dreimal geschlagen geben und verließ damit nach Germania Halberstadt (4 Mal) am häufigsten den Finalplatz als Verlierer.

Besondere Pokalspiele

Das erste Endspiel, das über die volle Distanz von 120 Minuten plus Elfmeterschießen ging, gewann der MSV 90 Preussen im Jahr 2005 gegen den VfB Sangerhausen mit 4:2. Einen erneuten Preussen-Titel verhinderte zwei Jahre später die Zweitvertretung des 1. FC Magdeburg, die im ersten stadtinternen Landespokalfinale ihren zweiten Pokalsieg (nach 2000) feierte. So liegt der letzte Pokalsieg, der nicht an den FCM oder den Halleschen FC ging nunmehr schon 15 Jahre zurück. Sieben verschiedene Mannschaften versuchten sich seither im Finale und scheiterten an einen der beiden „Großen“. Ein zweites stadtinternen Endspiel hat es im Jahr 2015 gegeben, als sich Halle im Halbfinale zweimal gegen Magdeburg durchgesetzt hatte und der HFC das Endspiel klar mit 6:0 gegen den VfL 96 gewann.

Mit großem Abstand stehen nach der jüngsten Dominanz folglich der 1. FC Magdeburg und der Hallesche FC unangefochten an der Spitze im Tableau der Rekordsieger. Zwölfmal holte Blau-Weiß (davon zweimal die Reserve) den Cup, neunmal feierten am Ende die Chemiker. Auf dem dritten Platz rangiert noch immer der FSV Lok Altmark bzw. der heutige 1. FC Lok Stendal mit seinen drei Siegen aus den 90er-Jahren.

Der Blick auf die Landespokal-Historie seit 1991:

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SpieljahrPokalsiegerFinalist 19/20 Noch ausstehend 18/19 Hallescher FC VfB Germania Halberstadt 17/18 1. FC Magdeburg 1. FC Lok Stendal Zur Galerie 16/17 1. FC Magdeburg VfB Germania Halberstadt Zur Galerie 15/16 Hallescher FC 1. FC Magdeburg Zur Galerie 14/15 Hallescher FC VfL Halle 1896 Zur Galerie 13/14 1. FC Magdeburg Hallescher FC Zur Galerie 12/13 1. FC Magdeburg VfB Germania Halberstadt Zur Galerie 11/12 Hallescher FC Haldensleber SC 10/11 Hallescher FC FC Grün-Weiß Piesteritz 09/10 Hallescher FC VfB Germania Halberstadt 08/09 1. FC Magdeburg Hallescher FC 07/08 Hallescher FC 1. FC Magdeburg 06/07 1. FC Magdeburg II Preussen Magdeburg 05/06 1. FC Magdeburg SV 09 Staßfurt 04/05 Preussen Magdeburg VfB 1906 Sangerhausen 03/04 TSV Völpke SV Dessau 05 02/03 1. FC Magdeburg 1. FC Lok Stendal 01/02 Hallescher FC FC Grün-Weiß Wolfen 00/01 1. FC Magdeburg VfB IMO Merseburg 99/00 1. FC Magdeburg II VfL Halle 1896 98/99 VfL Halle 1896 FC Anhalt Dessau 97/98 1. FC Magdeburg FSV Lok Altmark Stendal 96/97 VfL Halle 1896 Schönebecker SV 95/96 FSV Lok Altmark Stendal VfL Halle 1896 94/95 FSV Lok Altmark Stendal FC Anhalt Dessau 93/94 Hallescher FC 1. FC Magdeburg 92/93 1. FC Magdeburg Hallescher FC 91/92 FSV Lok Altmark Stendal FC Anhalt Dessau 90/91 Wernigeröder SV Rot-Weiß SV Merseburg 99



Aufrufe: 021.5.2020, 14:00 Uhr
Kevin GehringAutor