2024-04-25T14:35:39.956Z

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Hat der SV Weil (mit Almin Mislimovic, links) den FVLB um Sergej Triller schon abgehängt?  | Foto: Uwe Rogowski
Hat der SV Weil (mit Almin Mislimovic, links) den FVLB um Sergej Triller schon abgehängt? | Foto: Uwe Rogowski

Dreikampf oder doch ein Vierkampf um die Meisterschaft?

Trio um den SV Weil hat den Titel im Blick +++ Darf sich auch der FV Lörrach-Brombach noch Aufstiegschancen ausrechnen?

Aus drei mach eins - der SV Weil, der FC Freiburg-St. Georgen und der FC Denzlingen sind die Kandidaten auf die Meisterschaft in der Landesliga. Zehn Spieltage vor Rundenende liegen die Konkurrenten praktisch gleichauf. Nun treffen Weil und St. Georgen direkt aufeinander (Samstag, 15.30 Uhr). Wer entscheidet den Dreikampf für sich? Oder kann der FV Lörrach-Brombach noch einmal ins Aufstiegsrennen eingreifen?
Selten liegt ein Spitzentrio derart eng beieinander, wie es derzeit in der Landesliga der Fall ist. Momentan führt St. Georgen mit 44 Punkten, aber einem Spiel mehr, die Tabelle an. Dahinter folgen mit je 41 Zählern Denzlingen und Weil. Ein ausgeglichener Dreikampf. Wobei die Statistik einen gravierenden Unterschied offenbart: Denzlingen hat das mit Abstand beste Torverhältnis (+36), danach folgen Weil (+19) und St. Georgen (+12). Darin drückt sich ein Manko seiner Mannschaft aus, analysiert Maximilian Heidenreich. Für den Weiler Trainer muss ein Spitzenteam auch mal deutlich gewinnen, das Spiel frühzeitig entscheiden. "Davon hatte Denzlingen fünf bis sieben Partien", sagt er. "Uns fehlt das total." Immer wieder stehen die Weiler Spiele auf des Messers Schneide. Heidenreich hofft , dass seine Mannschaft nach zwei Siegen nun in einen Lauf kommt und den gestellten Anforderungen einer Topmannschaft gerecht wird.

"Die Qualität hat sie", stellt er klar. "Da braucht sie sich nicht verstecken." Wie Denzlingen habe auch der Weiler Kader durchaus Verbandsliga-Niveau. Allerdings, so Heidenreich, habe der SVW seine Qualitäten bisher zu selten auf den Platz gebracht. "Das hefte ich auch mir an die Backe", nimmt sich der Trainer von der Kritik nicht aus. "Wir sind zu oft unter unseren Möglichkeiten geblieben."

St. Georgen ist eine eingeschworene Gemeinschaft

Um das Saisonziel, den Aufstieg, zu erreichen, muss Weil sein ganzes Potenzial abrufen - konstant. "Weil hat die besseren Einzelspieler", zollt auch St. Georgens Trainer Eugen Beck dem Konkurrenten Respekt. Doch Heidenreich weiß, dass die Freiburger ihrerseits Vorteile haben: "Sie sind in fünf Jahren von der Kreis- bis in die Verbandsliga aufgestiegen, fast mit den gleichen Spielern", sagt er. Das stärkt das Selbstvertrauen. "Als Team sind sie sehr gefestigt. Eine Einschätzung, die Becks Zustimmung erfährt. "Fast alle kennen sich von kleinauf", erklärt er den großen Zusammenhalt im Team. Die St. Georgener sind eine eingeschworene Gemeinschaft.

Und Denzlingen? "Unser Kader ist breit aufgestellt", sagt Armin Jungkeit, der beim FC seit der Winterpause gemeinsam mit Karsten Bickel das Trainerteam bildet. Der Tabellenzweite stellt die beste Defensive und Offensive zugleich. "Aber wir funktionieren als Mannschaft sehr gut", betont Jungkeit. Der Stürmer sei schließlich der erste Verteidiger - und umgekehrt beginne der Angriff schon in der Abwehr. Zudem agiere das Team immer geduldig. "Und wir haben richtig gute Charaktere", lobt Jungkeit.

Wie der SV Weil hat auch der FC Denzlingen den Aufstieg als Ziel ausgegeben. "Die müssen, wir nicht. Vielleicht ist das ein Vorteil", mutmaßt Beck. Doch den daraus resultierenden Druck sieht Jungkeit für seine Denzlinger positiv: "Der Druck hemmt nicht, er beflügelt." Außerdem will er St. Georgen nicht von dieser Situation ausnehmen. "Wer so lange oben dabei ist, der will dann auch aufsteigen." Das gab Beck vor dem Frühjahr auch schon zu: "Wenn du da oben stehst, willst du da auch bleiben."

Heidenreich sieht das selbst auferlegte Ziel ebenfalls nicht als Bürde. "Wir werden alles in die Waagschale werfen, um aufzusteigen." Das sei auch wichtig für den Verein - er hat die zweite Mannschaft im Hinterkopf. Zweimal hätte die Bezirksliga-Reserve in die Landesliga aufsteigen können - doch dort musste bereits die Erste antreten. "Wenn wir sie erneut blockieren, wäre das sehr ärgerlich", sagt Heidenreich. Den Aufstiegsdruck interpretiert aber auch der Weiler Coach positiv: "Wir müssen nicht. Wir wollen!"

"Habe Lörrach-Brombach noch auf der Rechnung"

Wenn drei sich streiten, freut sich der vierte? "Lörrach-Brombach ist weg", ist sich Beck sicher. Keiner des Spitzentrios erlaube sich eine derartige Schwächephase, die voraussetzen würde, dass der FVLB (Sonntag, 15 Uhr, gegen Biengen) überhaupt noch aufholen könnte. Anderer Meinung ist Armin Jungkeit: "Ich habe Lörrach-Brombach noch auf der Rechnung." Noch darf man den FVLB nicht abschreiben. "Entscheidend wird sein, ob sie Konstanz reinbringen", bringt es Jungkeit auf den Punkt. "Andernfalls ist der Abstand zu groß." In die gleiche Kerbe schlägt Heidenreich: "Die Frage ist, ob sie in einen Lauf reinkommen." Für ihn ist der Lokalrivale nicht abgeschlagen. "Wir verlieren alle noch Punkte", sagt der Weiler Coach über die Spitzengruppe.

In den nächsten drei Wochen nimmt sich das Führungstrio die Zähler erst einmal gegenseitig weg. Denn die Partie zwischen Weil und St. Georgen ist der Auftakt für die direkten Duelle unter den drei Erstplatzierten.
Aufrufe: 017.3.2016, 22:00 Uhr
Benedikt Hecht und Matthias Konzok (BZ)Autor