Drei Punkte für die gute Laune

Es war Henry Haufes Tänzchen durch den Strafraum. Seinen Gegenspieler ließ er stehen und Halberstadts Torhüter Aubele keine Chance. Aus fünf Metern Torentfernung schoss er das Leder ins Germania-Gehäuse und den Schönbergern den Liga-Frust der letzten Wochen von der Seele. 3:1 in Minute 88. Endlich mal ein Treffer in der Schlussphase. Jetzt war der Sack zu, und nicht, wie so oft in dieser Saison, noch am Ende einer Partie so offen, dass die Gegner sich fröhlich bedienen und Punkte holen konnten.

Nun, zum Auftakt der Rückrunde, verteilte der FC 95 keine Geschenke. Auch nicht an die Halberstädter, die weiter mit nur fünf Punkten und jetzt schon 48 Gegentoren am Tabellenende stehen und um ihre Regionalligazugehörigkeit in der kommenden Saison bangen müssen.

Der Schlüssel zum Schönberger Sieg war eine starke Defensivleistung und zwei Treffer in der frühen Phase des Spiels. Zehn Minuten durften sich die Platzherren austoben und verpassten gar die Führung, dann gingen auch die Schönberger in die Offensive. Mit Erfolg: Die Germania-Abwehr war nicht auf Ballhöhe, aber Daniel Halke (Foto) am Ball. Und den stocherte er ins Netz zur 1:0-Führung nach einer Viertelstunde. Fünf Minuten später hatte dann Joshua Gebissa seinen Auftritt. Halberstadt verliert das Leder im Aufbauspiel, der Konter läuft Blitz sauber, Gebissa schlägt einen Haken und trifft dann zum 2:0. Noch vor der Pause schlug der Gastgeber aber durch einen umstrittenen, aber verwandelten Foulelfmeter von Teixeira zurück, weil der Schiedsrichter zuvor ein Foul von Tom Schulz an Wirtz im Strafraum gesehen hat. Danach machte Germania das Spiel. Schönberg verlegte sich aufs Kontern und sorgte für eine stabile Abwehr.

Im zweiten Abschnitt verflachte das Spiel, Masami Okadas Kopfball hätte für eine Vorentscheidung sorgen können. Doch diesmal waren die Mecklenburger trotzdem clever und abgebrüht genug, um sich den Vorsprung nicht mehr nehmen zu lassen. Und Henry Haufe war ja auch noch für ein Tänzchen im Strafraum und für sein elftes Saisontor zu haben.

Drei Punkte für die gute Laune. Im Eiltempo ging es dann auch zurück. Die Weihnachtsfeier stand noch auf dem Programm. ,,Und endlich hatten die Jungs auch mal wieder einen Sieg zu feiern", freute sich auch FC 95-Trainer Axel Rietentiet. 18 Punkte nach 18 Spielen. So geht es jetzt in die Winterpause. ,,Das ist kein gutes Ergebnis, aber ein vernünftiges", befand Rietentiet. Seine Elf bleibt auf Rang 14, doch der erste Verfolger, Viktoria Berlin, hat schon sechs Zähler Rückstand. Jetzt ist Pause, bis in der ersten Januarwoche das Training und damit ein neues Fußballjahr beginnt.

FC Schönberg 95: Hahnel, R. Müller, Halke, T. Schulz, Matern (83. Kunstmann), Okada (90. Vogel), Rausch, Gladrow, Steinwarth, Haufe, Gebissa (90. Rönnau).

Tore: 0:1 Halke (15.), 0:2 Gebissa (20.),1:2 Teixeira (24./FE), 1:3 Haufe (88.)

Zuschauer: 338