2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview der Woche
Blumen für den Erfolgstrainer gab es v m Vilzinger Abteilungsleiter Karl Wanninger.
Blumen für den Erfolgstrainer gab es v m Vilzinger Abteilungsleiter Karl Wanninger.

"So lange war ich noch bei keinem Verein"

Von der BOL in die Bayernliga - Vilzings Trainer Sepp Beller verabschiedet sich nach vier Jahren vom Huthgarten

Am Samstag endete die erfolgreiche Ära von Trainer Sepp Beller am Huthgarten. Vier Jahre lang stand der Lohamer an der Seitenlinie und führte die Deutsche Jugendkraft von der Bezirksoberliga bis in die Bayernliga.

Neben zwei Aufstiegen feierte Beller in diesem Jahr einen weiteren großen Erfolg, so erreichte die DJK Vilzing als Aufsteiger nicht nur den Klassenerhalt, sondern belegte in der Endabrechnung sogar den fünften Platz, wurde damit bester Aufsteiger. Außerdem steht die DJK Vilzing in der Zuschauertabelle mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Bereits im Winter hatte Beller nach vier Jahren seinen Abschied vom Huthgarten angekündigt. Sein Nachfolger wird Uli Karmann.

Welches Fazit zieht Sepp Beller aus seinen vier Jahren am Huthgarten?

,,Es waren vier sehr intensive Jahre, wir haben uns von der ersten Stunde an hohe Ziele gesetzt, die aber auch zu realisieren waren. Das haben wir auch umsetzen können. Die vier Jahre waren sehr erfolgreich. Wir sind unter dem Strich zweimal aufgestiegen, von der Bezirksoberliga bis in die Bayernliga und haben jetzt im ersten Bayernligajahr die Klasse mit einem tollen fünften Platz abgeschlossen und sind bester Neuling. Es ist ein absolutes i-Tüpfelchen gewesen auf diese sehr schönen und erfolgreichen vier Jahre."

Was bleibt Ihnen am besten in Erinnerung?

,,Es hat eigentlich von der ersten Stunde alles gepasst in Vilzing. Ich habe mich sehr wohlgefühlt. Das Umfeld, die ganze Infrastruktur ist gewachsen und ist in einem Top-Zustand. Die Mannschaft hat einen sehr guten Charakter und hat sich auch weiterentwickelt. Man sieht ja, sie wird Fünfter in der Bayernliga, obwohl 70 bis 75 Prozent von der Stammmannschaft schon in der Bezirksoberliga gespielt haben. Es hat alles gepasst, und ich hab noch nie so erfolgreiche und tolle Jahre gehabt wie in Vilzing."

Welches der vielen Spiele werden Sie nicht so schnell vergessen?

,,Also es bleiben zwei Spiele hängen. Das waren das Relegationsspiel in Raisting, das wir sehr unglücklich verloren und dadurch auch den Aufstieg in die Bayernliga verpasst haben. Und das zweite Spiel war in Affing, wo wir im entscheidenden Relegationsspiel 1:0 gewonnen haben und damit den Aufstieg in die Bayernliga realisiert haben. Unter unglaublichen Umständen haben wir diese Relegation erfolgreich bestritten, dass sind die zwei Spiele, die am meisten haften bleiben."

Wie schwer ist Ihnen eigentlich der Abschied von der DJK Vilzing gefallen?

,,Vier Jahre am Stück, so lange war ich noch bei keinem Verein. Es ist einfach ein Verein, der super geführt ist. Wo das Umfeld, die Infrastruktur und die Trainingsmöglichkeiten passt - einfach alles passt. Sicher, der Verein und die Spieler sind mir ans Herz gewachsen. Aber ich denke, dass ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für mich ist zum Aufhören. Es ist gut für die Spieler, dass sie einen neuen Trainer kennen lernen, der neue Ideen hat und eine andere Sprache hat. Das tut auch sicherlich der Mannschaft ganz gut."

Haben Sie damals in der Bezirksoberliga schon geahnt, wohin der Weg der DJK Vilzing geht?

,,Ich war nach wenigen Wochen überzeugt, dass wir in der Bezirksoberliga auf jeden Fall die Qualifikation für die Landesliga schaffen. Man hat gesehen, es waren auch sehr routinierte Leute dabei. Wir haben mit Romminger, Vogl und Müller Spieler dazu bekommen. Man hat da schon Potenzial gehabt. Und in Vilzing ist es halt so, man kann seine besten Spieler halten und man kann den ein oder anderen guten Spieler dazuholen. Deswegen war ich da schon sehr optimistisch, wenn man das ganze realistisch und für Amateurverhältnisse professionell angeht, dass dies in Richtung Bayernliga gehen kann. Und ich bin überzeugt davon, dass in den nächsten zwei, drei Jahren die DJK Vilzing eine Mannschaft zusammen hat, die einmal ganz vorne in der Bayernliga mitmischt."

Wie empfinden Sie das Publikum am Huthgarten, welchen Beitrag leisten die Fans zum Erfolg?

,,Sie haben einen sehr großen Anteil. Wir haben ein Stammpublikum von 200 Leuten, die sind immer da, die unterstützen uns. Hinterher in der Wirtschaft, da wird sehr positiv über die Mannschaft geredet. Das macht natürlich schon etwas aus, wenn man so einen Rückhalt von den Zuschauern hat. Wenn ein bisschen ein attraktives Spiel zu sehen ist, dann sind 500 bis 1000 Zuschauer da und in den Derbys weit über 1000. Es macht natürlich Spaß, vor so vielen Leuten zu spielen. Das wird uns auch von Gegnern und den gegnerischen Trainern bestätigt, was wir für ein tolles Stadion und eine Anlage haben mit den vielen Zuschauern. Wir werden in dieser Beziehung schon beneidet."

Im Nachhinein gesehen - würden Sie alles genauso machen, wenn Sie noch einmal zu Vilzing kämen?

,,Vielleicht würde ich in der ein oder anderen Situation anders reagieren. Aber zu 95 Prozent würde ich alles wieder genauso machen, wie von der ersten Stunde an."

Unter der Leitung von Sepp Beller bestritt die DJK 139 Spiele, holte 78 Siege, 33 Unentschieden und musste 28 Niederlagen hinnehmen.

Aufrufe: 027.5.2015, 05:00 Uhr
Thomas MühlbauerAutor