2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Eine grandiose Saison - am Ende ohne "Happy End": Faruk Maloku (mi.) im Kreise seiner Spieler nach der Enttäuschung in Rain.
Eine grandiose Saison - am Ende ohne "Happy End": Faruk Maloku (mi.) im Kreise seiner Spieler nach der Enttäuschung in Rain. – Foto: Meier

Was bleibt, ist die Erinnerung

Gebenbach hat den ganz großen Wurf verpasst: Zunächst auf der Zielgeraden den Titel verspielt in der Bayernliga Nord, dann in der Relegation denkbar knapp gescheitert: Wie geht's weiter?

Gewonnen, und doch der große Verllierer: So fühlte sich am Samstag die DJK Gebenbach! Die Enttäuschung war im ersten Moment riesig, natürlich. Kein Fußballer sieht dem Gegner gern beim ausgelassenen Feiern zu. Da mussten die Gebenbacher am Samstag aber durch, als der TSV Rain am Lech nach einer wahren Zitterpartie - und nur dank des Hinspielerfolgs - die Korken knallen ließ und das grüne Rasenrechteck kurzerhand zur Partyzone umdeklarierte. Der ganz große Wurf blieb dem Dorfverein aus der Oberpfalz also verwehrt. Sitzt der Stachel nach dem denkbar knapp verpassten Aufstieg in Liga vier tief? Wir haben uns mit Teammanager Josef Nitzbon unterhalten.
FuPa: Ein paar Tage sind seit dem bitteren K.o. in Rain ins Land gezogen. Wie viel Frustpotential ist noch vorhanden?
Josef Nitzbon: Freilich war die Enttäuschung zunächst da, aber das hielt sich in Grenzen. Für uns war das ja - anders als etwa für Rosenheim, für die ein Abstieg wohl schon eine Katastrophe gewesen wäre - alles Zugabe, ein Zuckerl sozusagen. Und ich betone es immer wieder: Wir haben trotz allem eine super Saison gespielt.

Zu den beiden Relegations-Heimspielen gegen Rosenheim und Rain herrschte in Gebenbach Ausnahmezustand. Über 3.000 Fans verfolgten insgesamt die beiden Partien. Das war schon ein Riesenerlebnis oder?
Definitiv, ein absolutes Highlight für die ganze Gemeinde. Alle waren da und haben mit angepackt, das bleibt unvergessen.

Aber ausgerechnet zuhause hat sich die Mannschaft offensichtlich hinten raus nicht mehr so wohl gefühlt. Die Punktverluste gegen Sand, Eltersdorf und Seligenporten bedeuteten das Aus im Titelrennen. Gegen die Sechziger und Rain setzte es auch in den Playoff-Spielen zwei Pleiten auf eigenem Geläuf. Woran könnte das gelegen haben?
Mit Kai Hempel, Julian Ceesay aber auch Johannes Scherm haben uns in der Schlussphase drei ganz wichtige Führungsspieler gefehlt, die nicht eins zu eins zu ersetzen waren. Vor allem die ordnende Hand Kai Hempel im Zentrum haben wir schmerzlich vermisst. Seine Kommandos wären so wichtig gewesen. Und dann geht eben so ein Spiel gegen Sand nach 2:0-Führung noch 2:2 aus. Uns hat es in den entscheidenden Phasen an Erfahrung gemangelt.

Regionalliga? »Wir wären bereit gewesen.«

Könnte es auch an der ungewohnt großen Zuschauerkulisse gelegen haben?
Nein das glaube ich nicht. Wir haben ja auch schon gegen Ammerthal vor vielen Fans gespielt. Bei dem einen oder anderen jungen Spieler mag das Kribbeln vielleicht ein wenig größer gewesen sein als sonst, aber das war nicht ausschlaggebend.

Es ging in den letzten Jahren steil bergauf in Gebenbach: Hand aufs Herz, wäre die Regionalliga überhaupt schon in diesem Jahr zu stemmen gewesen für die DJK?
Wir hatten für den Fall der Fälle alle Unterlagen eingereicht. Wir wären bereit gewesen. Die Umbaumaßnahmen am Stadion, die nötig gewesen wären, waren beschlossen und wären so umgesetzt worden. Generell sind wir gerade eifrig dabei, die Infrastruktur zu verbessern und zu verschönern. Das hat jetzt nicht unbedingt damit etwas zu tun, ob wir den Sprung in die Regionalliga geschafft hätten bzw. irgendwann schaffen.

Wie geht`s mit der Mannschaft und dem Trainerteam weiter?
Stand heute bleibt uns der komplette Kader erhalten, was schon ein starkes Indiz für unseren tollen Zusammenhalt ist. Nur unser Co-Trainer Johannes Hager wird eine Pause einlegen, um sich auf seine berufliche Ausbildung zu konzentrieren. Neu hinzukommen werden Benjamin Epifani aus Burglengenfeld, Patrick Hofmann von der U19 des 1. FC Nürnberg und Bastian Freisinger vom SV Hahnbach.

Aber jetzt ist noch Pause. Wann geht`s wieder los?
Wir gönnen der Mannschaft dieses Mal ein paar Tage länger frei und werden erst am 1. Juli in die Vorbereitung einsteigen.


Aufrufe: 012.6.2019, 17:05 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor