Die vor eineinhalb Jahren ins Leben gerufene Spielgemeinschaft SF Ursulapoppenricht/DJK Gebenbach II ist bis dato eine einzige Erfolgsgeschichte. Nach dem Aufstieg letzte Saison in die Kreisklasse Süd ist das Team von Erdal Izmire klar auf Kurs, den Durchmarsch in die Kreisliga zu schaffen. Doch wo Erfolg ist, sind auch viele Kritiker. „Auf jedem Fußballplatz werden wir als Söldner beschimpft, da alle denken, dass die Spieler bei uns Geld verdienen“, erklärt der sportliche Leiter der SF Ursulapoppenricht Harald Kellner. „Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, klarzustellen, dass dem nicht so ist.“
Den meisten Leuten fällt es, so lässt sich aus den Worten des sportlichen Leiters schließen, wohl schwer, zu glauben, dass ehemalige Spieler aus der ersten Mannschaft der DJK Gebenbach ohne Bezahlung spielen. Doch auch Spielertrainer Erdal Izmire bestätigt dies im Gespräch mit unserem Medienhaus. „Über solche Aussagen kann ich inzwischen nur noch schmunzeln“, so der Coach. „Diejenigen, die höherklassig gespielt haben, wollen die Karriere hier einfach ausklingen lassen und noch einmal Erfolge feiern.“
Chemie in der Mannschaft passtDas Verhältnis mit dem großen Nachbarn aus Gebenbach beschreibt der sportliche Leiter als „ausgezeichnet“, da man sich mit den Verantwortlichen auf „Augenhöhe“ begegnet. Auch zwischen den Mannschaften besteht eine gegenseitige Wertschätzung. „Die Spieler aus der Bayernliga schauen bei der zweiten und dritten Mannschaft regelmäßig zu und umgekehrt genauso“, sagt Kellner. Langfristig möchte man sich auf jeden Fall in der Kreisliga etablieren. Ob es einmal höher hinaus gehen wird, liegt vor allem an den Regularien des BFV. Demnach dürfen Spielgemeinschaften nicht höher als Kreisliga spielen, was einen weiteren Aufstieg momentan verhindern würde.
Talente sollen sich entwickelnFür Izmire selbst ist das Engagement als Spielertrainer bei der Spielgemeinschaft eine „Herzensangelegenheit“. Schon vor seiner Station in Gebenbach war er bereits in dieser Position tätig und verspürt nach eigenen Angaben große Freude bei seinen Aufgaben. „Insgesamt hat mich einfach das Gesamtkonzept überzeugt“, sagt der Coach.
Auch wenn die SG Urusulapoppenricht/Gebenbach II auf den ersten Blick ein eher ungewöhnliches Konstrukt ist, kann man bei genauerem Hinsehen einen ziemlich nachhaltigen Plan erkennen, der mit dem Ruf einer reinen Söldnertruppe wenig zu tun hat. Was man auch immer von der Spielgemeinschaft halten mag, der Durchmarsch in die Kreisliga scheint nichtsdestotrotz vorprogrammiert. Nach 17 Spieltagen steht die Elf von Trainer Erdal Izmire mit 15 Siegen und nur zwei Niederlagen auf den ersten Platz – und hat fünf Punkte Vorsprung auf Rang zwei.