Die heutige Welt ist dynamisch - und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Gerade deswegen ist es nicht mehr selbstverständlich, in seiner kompletten fußballerischen Karriere bei einem einzigen Verein zu bleiben, komme was da wolle. Mit
Felix Strobler und
Nico Wunder hat die
DJK Don Bosco Bamberg sogar gleich zwei besondere Spieler in seinen Reihen, die seit knapp 30 Jahren im Verein sind und dies auch nie bereut haben.
Marc Eckstein hat sich für
FuPa mit den beiden Freunden unterhalten...
Nico, Felix: Wie kommt es, dass ihr euer Leben lang bei einem einzigen Verein gespielt habt? Felix: Da muss ich erstmal meinen Eltern danken, die mich mit fünf Jahren zur DJK geschleppt haben. Seitdem hatte ich das Glück immer in Mannschaften zu spielen, bei denen elf Freunde auf dem Platz standen und es stetig bergauf ging. So kam nie der Gedanke auf, zu wechseln. Inzwischen ist die DJK zu einer Herzensangelegenheit für mich geworden und ich bin sehr dankbar dafür, was der Verein mir gegeben hat.
Nico: Ich persönlich fand bei der DJK immer alles, was ich wollte: Fußball und Freunde. Außerdem hatte ich vor allem zwei Trainer, Walter Reißner in der kompletten Jugendzeit und anschließend
Schorsch Lunz, die mich sportlich wie menschlich förderten. Daher kam bei mir nie das Gefühl auf, ich könnte woanders besser aufgehoben sein.
Was genau zeichnet Don Bosco als Verein aus? Felix: Wir bewegen Jugend – dieses Motto beschreibt sehr gut was die DJK Don Bosco Bamberg über viele Jahre ausgezeichnet hat. Der Verein war immer ein Ort der Gemeinschaft und des persönlichen Miteinanders, wo jedem die Möglichkeit gegeben wurde, Spaß im und am Fußball zu finden, wo nicht nur der Leistungsgedanke im Vordergrund stand, sondern auch Freundschaft, eine positive Persönlichkeitsentwicklung und moralische Werte.
»Ich wünsche dem Verein, dass er nicht vergisst, wo er herkommt«
Mit Blick auf die vergangenen Jahre hoffe und wünsche ich es dem Verein sehr, dass er nicht vergisst, wo er herkommt, demütig bleibt und immer den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Dies bedeutet auch, dass er den Spielern und Trainern, die schon seit vielen Jahren im Verein aktiv sind, diejenige Wertschätzung entgegenbringt, die sie verdienen, denn sie sind es, die den Verein zu dem gemacht haben, was in heute ausmacht. Leistung zeichnet sich nicht nur durch kurzfristigen Erfolg und Individualismus aus.
Nico: Für jemanden, der lediglich bei einem einzigen Verein gespielt hat und somit permanent durch eine Vereinsbrille sieht, ist es schwierig zu vergleichen. Generell haben wir versucht, dass sich neue Menschen im Umfeld wohl fühlen. Dies habe ich bereits von vielen Neuzugängen oder Trainingsgästen mitbekommen. Dieses Gefühl transportieren aber nicht nur die Spieler, sondern auch unsere ehrenamtlichen Helfer, unsere Rentner-Gang sowie unsere Fans.
Ihr seid schon lange dabei, habt also einiges miterlebt. Welche Entwicklungen im Verein der vergangenen 30 Jahre würdet ihr besonders hervorheben? Felix: Es ist sensationell zu sehen, wie sehr sich der Verein strukturell entwickelt hat. Ich kann mich noch gut an unsere zwei Rasenplätze erinnern, von denen einer meist nicht bespielbar war, an den Teich hinter unserem heutigen B-Platz, wo wir immer die verschossenen Bälle rausangeln mussten und an die wunderbare Bretterbude, die unser Vereinsheim war. Jetzt haben wir ein Vereinsgelände, dass in unserer Umgebung seinesgleichen sucht und ideale Bedingungen für unsere Mannschaften schafft.