2024-05-02T16:12:49.858Z

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Frauenfußball hat sich seit vielen Jahren mehr als etabliert. Hier zu sehen die SG Altheim (Tanja Kottmann, blau) gegen den FC Rottenburg.
Frauenfußball hat sich seit vielen Jahren mehr als etabliert. Hier zu sehen die SG Altheim (Tanja Kottmann, blau) gegen den FC Rottenburg. – Foto: Archivfoto: no
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Die Anfänge des Frauenfußballs im Raum Ehingen

Einst war der Frauenfußball sogar verboten. Doch ein paar Vereine aus dem Raum Ehingen gelten heute als Pioniere in der ganzen Region. Ein Rückblick.

Allmendingen / ai - Erst im Jahr 1970 hat der DFB den Frauen die Sportart Fußball genehmigt. 1955, also 15 Jahre zuvor, hat er Frauenfußball offiziell verboten. Wenn man feststellt, welchen Stellenwert diese Sportart inzwischen national und international hat, kann man sich über dieses Verbot durch die offiziellen Verbände nur wundern. SZ-Mitarbeiter Hans Aierstok hat mit dem langjährigen Trainer Franz Hirschle und der ehemaligen aktiven Spielerin Gaby Mauth gesprochen.

Ende der 1960er trainiert

Inoffiziell hielten sich mehrere Vereine in der Region nicht an dieses Verbot. Schon Ende der 1960er-Jahre wurde bereits trainiert und auch gespielt. In Allmendingen waren zunächst Hans Kirsammer und danach Franz Köppen Trainer. Ehe in den 1970er-Jahren und dann für lange Jahre Franz Hirschle die Verantwortung übernahm. Im Zusammenhang mit der Allmendinger Gründung wird vor allem auch der Name Brigitte Gumper genannt. Franz Hirschle hatte zuvor die Frauen des SC Nasgenstadt trainiert.

Im übrigen hieß es zunächst "Damen"-Fußball. 1985 wechselte der Nasgenstadter Kader komplett zum TSV Allmendingen, der fortan neben der aktiven Mannschaft auch eine Hobby-Mannschaft hatte. Auch der SV Herbertshofen und der TSV Rißtissen hatten zu dieser Zeit eine Damen-Mannschaft. Es gab dann eine Bezirksliga Donau/Riß, in der außer-dem Seekirch, Dürmentingen, Eberhardzell, Muttensweiler, Braunenweiler, Renhardsweiler und zeitweise auch Jungingen spielten, erinnert sich Franz Hirschle.

Allmendingen wird Meister

In der Saison 1989/90 wurde der TSV Allmendingen durch ein 2:1 im Finale gegen den SV Eberhardzell Meister. Auf einen Aufstieg wurde jedoch verzichtet, wegen der dann anfallenden weiten Fahrten zu den Auswärtsspielen. In der Saison 1991/92 wurden auch B-Mädchen und D-Mädchen in das Programm aufgenommen. Trainerinnen waren Gaby Mauth und Edith Schweizer. Schon 1993 haben die Allmendinger Mädchen B den ersten Meistertitel eingefahren. Im Jahr 1994 hat die Allmendinger Frauenfußball-Abteilung ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert.

Besonderes Ereignis war im selben Jahr auch die Erringung des Sepp-Herberger-Preises. Über mehrere Jahrzehnte hat Franz Hirschle die Fußball-Frauen des TSV Allmendingen trainiert. Er war zudem noch Torhüter bei den Allmendinger Aktiven. Zu Pokalspielen seien die Fußball-Frauen bis an den Bodensee gefahren. "Es waren schöne Zeiten und die Spielerinnen gingen gemeinsam durch Dick und Dünn. Es herrschte ein toller Teamgeist und eine gute Kameradschaft", so Franz Hirschle.

Sonntagvormittags waren die Aktiven zu Gast bei den Spielen der Frauen, nachmittags standen diese bei den Spielen der Aktiven am Spielfeldrand, diese Unterstützung kam nicht von ungefähr, denn es hatten sich einige Paare gebildet: Petra Gärtner und Franz Hirschle, Monika Kopf und Paul Gumper, Heike Uschkurat und Siegfried Sameisla, um nur einige zu nennen. "Flügelflitzer" Maria Rapp spielte öfters als Libero, auch Bärbel Maier war im Team. Inzwischen ist allerdings Frauen-Fußball beim TSV Allmendingen Geschichte, auch in Rißtissen und Herbertshofen. Dafür dominieren Mannschaften aus anderen Vereinen der Region in ihren Ligen.

Aufrufe: 010.11.2020, 18:00 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor