Man bekommt dafür 20 Prozent Rabatt im DFB-Fanshop, vergünstigten Eintritt ins Fußballmuseum und „exklusive Ticketverkaufphasen“. Der DFB hatte sich ganz doll gewünscht, auch so frenetisch angefeuert zu werden, wie es die englischen Fans bei den „Three Lions“ machen oder die Franzosen, die gefühlt pro Partie 97 Mal die Marseillaise, die Nationalhymne, anstimmen.
Der „Fanclub Nationalmannschaft powered by Coca Cola“ darf sich Choreografien ausdenken. Gegen die Niederlande sollten die Zuschauer Pappschilder hochhalten, die im Gesamtbild „Vollgas“ ergeben hätten. Kurz vor dem Spiel im Hamburger Volksparkstadion ist aber offenbar jemandem beim DFB aufgefallen, dass das keine gute Idee sein könnte. Man hatte offenbar Angst davor, der Teilbegriff „Gas“ könne vor allem im Ausland wegen der deutschen Geschichte missinterpretiert werden. Also entschied man sich dazu „Volley“, daraus zu machen. Das wird von einigen sogar gefeiert. Der DFB sei an einem Eklat vorbeigeschrammt. Wirklich? Die Option, den ganzen Schwachsinn ganz einfach komplett abzusagen, ist offensichtlich niemandem in den Sinn gekommen. Und so hat man sich auf vielen Ebenen vor der Weltöffentlichkeit komplett blamiert.
Natürlich gilt es, Worte sensibel abzuwägen. Natürlich, darf die deutsche Geschichte nicht in den Hintergrund rücken, egal, wie lange es her ist. Doch wenn aus jedem und allem ein Problem konstruiert wird, werden nur die gestärkt, gegen die man Flagge zeigen will.