Derbysieg: SV Weil besiegt den FV Lörrach-Brombach

Der Trainer des FV Lörrach-Brombach, Ralf Moser, brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt "Hätte Weil immer so gespielt, ständen sie nun ganz woanders." Und damit hatte er recht. Von Beginn an merkte man den Weilern den unbedingten Siegeswillen an. 730 Zuschauer waren in den Nonnenholz gepilgert um Zeuge des vorerst vielleicht letzten Derby zwischen dem SV Weil und dem FV Lörrach-Brombach zu werden. "Wir wollten heute auch das Vertrauen der Zuschauer zurückgewinnen, die zuletzt doch arg enttäuscht wurden", gab Maximilian Heidenreich zu Protokoll. Ein Vorhaben, das seinem Team gelungen sein dürfte, denn enttäuscht wurde niemand.

Vom Anpfiff weg suchten die Blauen ihr Heil in der Offensive. So waren nicht einmal zwei Minuten auf der Uhr abgelaufen, da hatte der SVW seine erste Torchance, Imad Kassem-Saad scheiterte jedoch an Maximilian Imgraben. Zudem stand die Weiler Abwehr sehr sattelfest, lies die Lörrach-Brombacher seltenst ihre gefährlichen Konter fahren. Schon früh war Moser gezwungen, verletzungsbedingt zu wechseln, Lucas Thiel wurde von Yannik Weber wüst umgegrätscht und musste zwei Minuten später vom Feld (22.). "Ich hoffe, dass Lucas nur eine Bänderdehnung hat", kommentierte Moser die Aktion.

Umso überraschender die Führung der Gäste, der bis dato gut organisierten Weiler Defensive unterlief ein Schnitzer, Vedat Erdogan umkurvte Christoph Düster und schob ins leere Tor zur Führung ein (25.). Die Antwort der Hausherren lies aber nicht lange auf sich warten, Kassem-Saad passte auf Almin Mislimovic, der mit seinem trocken Schuss Imgraben nicht den Hauch einer Abwehrchance lies. Patrick Streule scheiterte mit einem Fernschuss an Düster, die erneute FVLB-Führung war vertan. Für Gefahr vor dem Lörracher Tor sorgte immer wieder Kassem-Saad, der einfach nicht unter Kontrolle zu bringen war. "Kassem-Saad haben wir heute nicht in den Griff bekommen, zudem in vielen Zweikämpfen zu behäbig agiert", befand Moser. Doch hatten die Lörracher das Glück, das Weil seine Gelegenheiten nicht in zählbares ummünzen konnte. Guido Perrone verfehlte völlig frei das Tor (40.). So waren es erneut die Lörracher, denen vor der Pause der zweite Treffer gelang. Der SVW hatte auf Abseits spekuliert, Erdogan war durch und umkurvte erneut Düster. Das 2:1 eine Kopie des ersten Tores (45.+1).

Fabian Kluge mit Traumtor aus 32 Metern

Kaum hatte die zweite Hälfte wieder begonnen, da waren es die Blauen, die wieder jubeln durften. Svket-Caner Acar schloss eine schöne Einzelaktion aus 17 Metern ab - das 2:2. Dem FVLB gelang nun kaum noch etwas in der Vorwärtsbewegung, es waren nur noch die Weiler die Akzente nach vorn setzen konnten. Das 3:2 von Fabian Kluge eine Treffer Marke Traumtor (62.). Aus mindestens 32 Metern Entfernung zimmerte Kluge einen Freistoß in die Maschen und war danach kaum einzufangen für seine Mitspieler. Das Spiel war gedreht. Und der SV Weil setzte nach, merkte dass die Lörrach-Brombacher angeschlagen waren und taumelten wie ein angeknockter Boxer. Bereits vier Minuten später erhöhte Patrik Kierzek auf 4:2, wieder ein kurioses Tor. Denn eigentlich versprang ihm der Ball bei seiner Volleyabnahme, doch dadurch erwischte er Imgraben auf dem falschen Fuß, das Leder kullerte über die Linie. Es wurde nun etwas ruppiger, Yannik Weber flog wegen wiederholtem Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz. Doch der eine Mann mehr machte sich nicht bemerkbar. Beinah hätte Weil noch auf 5:2 erhöht, Mislimovics Versuch landete aber Lattenkreuz.

Bei Lörrach-Brombach musste Benedikt Nickel vorzeitig mit Gelb-Rot vom Platz, die Kräfteverhältnisse auf beiden Seiten somit wieder ausgeglichen. In den Schlussminuten versuchten die Gäste nochmal ranzukommen, aber zu spät, lediglich das Außennetzt wurde in der Nachspielzeit noch getroffen. "Es hätte keine zehn Minuten länger gehen dürfen, sonst wäre es noch einmal eng geworden", stellte Heidenreich daher fest.

SV Weil - FV Lörrach-Brombach 4:2 (1:2)
Weil: Düster, Kluge, Braun, Lauber, Kassem-Saad, Weber, Mislimovic, Acar, Ophoven, Kierzek (73. Gashi), Perrone (75. Wengenmayr).
FVLB: Imgraben, Bernstein, Leisinger (74. Semenschuk), Thiel (22. Müller), Triller, Malzacher (64. Obradovic), Nickel, Glaser, Erdogan, Streule, Wehrle.
Tore: 0:1 Erdogan (25.),1:1 Mislimovic (27.), 1:2 Erdogan (45.+1), 2:2 Acar (49.), 3:2 Kluge (62.), 4:2 Kierzek (66.).
Schiedsrichter: Daniel Roeder (Teningen).
Gelb-Rot: Weber (72./Weil), Nickel (81./FVLB).
Zuschauer: 730.