2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligavorschau
Claus Costa (links) hat sich einen Stammplatz in der Innenverteidigung der Viktoria erkämpft., Foto: RD
Claus Costa (links) hat sich einen Stammplatz in der Innenverteidigung der Viktoria erkämpft., Foto: RD

Der Abgeklärte in der heißen Zeit

Claus Costa ist einer der Schlüsselspieler bei Viktoria Köln, auf die es im Top-Match bei Alemannia Aachen am Donnerstagabend ankommt. Auch auf dem Tivoli winkt dem Innenverteidiger der Startelfplatz neben Daniel Reiche.

Richtige Freundschaften im Fußball sind angesichts des massiven Konkurrenzkampfes ja eher selten. Bei zwei Spielern des FC Viktoria Köln liegen die Dinge ein wenig anders: „Man kann schon sagen, dass mich mit Brenna eine gute Fußball-Freundschaft verbindet”, beschreibt Claus Costa das Verhältnis zwischen ihm und Markus „Brenna” Brzenska.

Und das, obwohl die beiden Abwehrleute in diesen Tagen auf eine harte Probe gestellt werden. Beide unternehmen in sportlicher Hinsicht nämlich alles, um neben dem gesetzten Daniel Reiche in Viktorias Innenverteidigung zu stehen. Zuletzt hatte Costa die besseren Karten und hat Brzenska den Rang in der Startformation inzwischen abgelaufen. Trotz des täglichen Kampfes der beiden um einen Platz in der Stamm-Elf hat ihre Freundschaft nicht gelitten — im Gegenteil: „Da ist kein Stück Missgunst zu spüren”, erklärt Costa. „Im Training pushen wir uns und spornen uns sogar an.”

Alemannia Aachen - FC Viktoria Köln (Do 19:30)
Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen)

Auch am Donnerstag im Top-Spiel der Regionalliga West beim Tabellenzweiten Alemannia Aachen (Tivoli) wird Kölns Trainer Tomasz Kaczmarek wohl auf das Abwehr-Duo Reiche/Costa setzen, was auch bedeutet, dass Markus Brzenska wieder auf der Bank Platz nehmen muss. Warum Kaczmarek seit Beginn der Rückrunde eher auf den Ex-Profi von Fortuna Düsseldorf als auf den ehemaligen Lizenzspieler von Borussia Dortmund setzt, beantwortet er so: „Seitdem ich da bin, ist Costa ein absoluter Schlüsselspieler. Nicht nur von seiner Zweikampfstärke, sondern auch von seiner Persönlichkeit her ist er sehr wichtig für die Mannschaft.”

Der im bayrischen Fürstenfeldbruck geborene Defensiv-Spezialist freut sich über das Vertrauen, das ihm Kaczmarek entgegenbringt: „Es läuft im Moment nicht nur gut für mich, sondern für das gesamte Team”, konstatiert der 30-Jährige bescheiden. „Ich freue mich natürlich, dass der Trainer auf mich baut und mir vertraut.”

Gerade auf dem stimmungsvollen Aachener Tivoli wird ein abgeklärter Mann wie Costa dringend gebraucht. Der Höhenberger Trainer scheint zu wissen, was dem FC Viktoria vor vermutlich 15 000 Zuschauern bevorstehen wird: „Von der Unterstützung der Fans ist das schon top in der Liga. Die Emotionen sind für die Alemannia ein wesentlicher Faktor.”

Um weiter an Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II heranrücken zu können, benötigen beide Teams in diesem Duell der Verfolger einen Sieg — Claus Costa scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und sagt: „Bei allen ist in dieser heißen Phase das Visier oben. Wir haben auf jeden Fall Bock auf Aachen.”

Für Spannung ist ohnehin gesorgt: Durch die überraschende 1:3-Niederlage der Borussia am Dienstag beim SV Rödinghausen können sich drei Mannschaften berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. Ein besseres Drehbuch für das Saisonfinale hätte es kaum geben können.

Dass die Hürde „Tivoli” die wohl höchste im Finale dieser Spielzeit ist, belegt ein Blick auf die Statistik: Bislang hat Aachen von 15 Heimspielen zwölf gewonnen und nur dreimal Unentschieden gespielt. Ein beeindruckender Wert. „Der Tivoli ist eine Festung”, betont Kaczmarek. Umso glücklicher kann sich der FC Viktoria schätzen, einen Verteidiger wie Costa in seinem Team zu haben.

Aufrufe: 029.4.2015, 18:55 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor