2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Feierten ausgelassen den Sieg - Spieler und Fans des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg. Foto: Durillo.
Feierten ausgelassen den Sieg - Spieler und Fans des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg. Foto: Durillo.

Denis Weinecker schon in Hessenliga-Form

Watzenborn-Steinberg lässt Viktoria Kelsterbach im Spitzenspiel der Verbandsliga keine Chance und triumphiert mit 4:0 +++ Weinecker mit Hattrick der überragende Akteur

KELSTERBACH. "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!" Die aus Mittelhessen zahlreich angereisten Fans hatten bereits nach rund 80 Minuten allen Grund zum Feiern. Schließlich lag ihre Teutonia Watzenborn-Steinberg schon mit 3:0 uneinholbar in Front. Am Ende sprang sogar noch ein glatter 4:0-Auswärtssieg im Topspiel gegen den bisherigen Tabellenführer Viktoria Kelsterbach heraus. Überragender Akteur auf dem Platz: Denis Weinecker, der mit einem Dreierpack die Weichen schon früh auf Sieg stellte.

Denn keine zwei Zeigerumdrehungen nach dem Anpfiff konnte der vor der Saison vom FSV Fernwald zum SC gewechselte Weinecker mit dem ersten Torschuss schon zur Führung einnetzen. Da war die gastgebende Viktoria noch nicht wirklich auf dem Platz. Während die Teutonen - sichtbar beflügelt vom Führungstreffer - weiter nach vorne drängte. Und immer wieder über den agilen Weinecker sowie Sturmtank Raffael Szymanski, der dank seiner körperlichen Präsenz enorm viele Bälle festmachte, zu guten Chancen kam. Ein Bild, dass sich erst ab der 20. Minute änderte. Kelsterbachs Krause tankte sich auf der rechten Seite energisch durch und flankte in die Mitte, wo Dominic Machado das Leder volley drüber schoss. Besser machte es dann auf der Gegenseite - na klar - Denis Weinecker. Szymanski brachte den Ball rechts von der Grundlinie herein, am langen Pfosten stand Weinecker sträflich frei und köpfte zum 2:0 in die Maschen. Mit diesem berechtigten Resultat ging es dann auch in die Pause.

Vorne gefährlich, hinten abgeklärt

Aus der kamen die Gastgeber sichtbar motiviert. Schließlich hätte man mit einem Remis die Tabellenführung und damit den direkten Aufstiegsplatz Richtung Hessenliga behaupten können. Doch es kam bekanntlich anders. Denn mitten in die Kelsterbacher Angriffsbemühungen sorgte erneut Weinecker für den nächsten Nackenschlag für die junge Truppe um Trainer Ralf Horst. Mit einem sehenswerten Dropkick aus rund 16 Metern stellte der 25-jährige auf 0:3. Damit war das Spiel nach 54 Minuten quasi endgültig entschieden. Denn so variabel und gefährlich die Teutonen im Offensivspiel waren - auch der Defensivverbund um Funkturm Michael Bodnar war einfach nicht zu knacken. Auch wenn Kelsterbach wie beispielsweise durch Manuel May in Minute 59 zu Abschlüssen kam. Richtig zwingend wurde es allerdings selten. So beschränkten sich die Gäste vornehmlich auf Ergebnisverwaltung und das Setzen einzelner Nadelstiche, profitierten dabei auch von enormer Ball- und Passsicherheit und guter Zweikampfquote im Mittelfeld. Und letzten Endes auch von der feinen Schusstechnik des eingewechselten Erdinc Solak, der den Ball zum 4:0 per Freistoß quasi mit dem Schlusspfiff zum Endstand in die Maschen schlenzte.

Mit dem Sieg erobert die Teutonia die Tabellenführung zurück und hat quasi das Finale um den direkten Hessenliga-Aufstieg gegen die Viktoria Kelsterbach gewonnen, liegt nun einen Punkt vor dem Untermain-Team. Für die Gastgeber endet damit die unfassbare Serie von 15 Siegen in der Liga am Stück.

Den Liveticker und alle Statistiken zum Nachlesen findet ihr hier.

Stimmen zum Spiel:

Manuel May (Kapitän Viktoria Kelsterbach): "Durch das frühe Führungstor war alles, was man sich vorher vorgenommen hatte, natürlich über den Haufen geworfen. Wir wussten über deren Stärke, hatten hier nichts zu verlieren. Wir waren in der ersten halben Stunde überhaupt nicht im Spiel gewesen, hätten das 1:2 machen müssen. Und beim 3:0 trifft der Stürmer den Ball wahrscheinlich auch selten so gut. Ich denke nicht, dass Teutonia nochmal patzt, zumal sie das deutlich einfachere Restprogramm als wir haben. Aber auch der zweite Platz ist für uns eine Riesensache. Wir wollen es nun über die Relegation schaffen."

Dominique Groß (Torhüter Viktoria Kelsterbach): "Wir haben uns heute wirklich viel vorgenommen, haben auch vorher immer gedacht, dass da was geht. Ab dem Anpfiff hat man dann gesehen, dass wir eine Blockade hatten, nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen sind. Und mit Weinecker hatten sie dann auch einen überragenden Spieler in ihren Reihen. Erst nach dem 0:2 sind wir aus der Lethargie rausgekommen. Nach dem 0:3 war der Käse gegessen. Für uns sind es jetzt noch fünf Testspiele bis zur Relegation."

Daniel Steuernagel (Trainer SC Watzenborn-Steinberg): "Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber noch keine Vorentscheidung. Riesenkompliment an meine Mannschaft, eine super Teamleistung. Wir haben die erste halbe Stunde überragend nach vorne verteidigt, sehr aggressiv, immer ein Schritt schneller als der Gegner. Nach dem 3:0 haben wir taktisch nochmal auf 4-3-3 umgestellt und sensationell gegen den Ball gespielt. Ich will keinen herausnehmen, das ganze Team war super. Wir hatten vielleicht heute den größeren Druck, aber das kann ja auch positiv sein, weil man etwas erreichen kann. Die Mannschaft hat die Reifeprüfung bestanden."

Denis Weinecker (dreifacher Torschütze des SC Watzenborn-Steinberg): "Ausschlaggebend war das frühe Tor und unsere Aggressivität. Auch wenn es überraschend klingt. Ich habe schon viele besondere Spiele gemacht. Ich war schon immer ein guter Kopfballspieler, bin halt nur brutal klein geraten, da kann ich ja nix dafür (lacht). Wir dürfen jetzt nicht zu euphorisch sein, wir haben noch ein paar schwere Gegner. Im Grunde können wir uns aber nur selbst schlagen. Ich bin hierhergekommen (vom ehemaligen Hessenligisten FSV Fernwald, Anmerkung der Redaktion), um nochmal einiges zu bewegen. Ein Aufstieg ist immer super, egal in welche Klasse."

Aufrufe: 019.4.2015, 17:45 Uhr
Philipp DurilloAutor